Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) vom 22. bis 25. Oktober 2019 in Berlin, Messegelände Süd
Unfall, Sport, Alter, Diabetes - Die Ursachen für Schulterschmerz sind vielfältig
Etwa 70 Prozent aller Menschen leiden mindestens einmal im Leben an Schulterschmerzen – unabhängig von Geschlecht, Alter oder Beruf. Die Ursachen sind divers und umfassen etwa Unfälle, Sportverletzungen oder altersbedingte Abnutzung. Was viele nicht wissen: Auch Erkrankungen der inneren Organe, Diabetes oder Funktionsstörungen der Schilddrüse können Schulterschmerzen auslösen. Entsprechend individuell muss der behandelnde Orthopäde und Unfallchirurg bei seiner Behandlung vorgehen.
Auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) vom 22. bis zum 25. Oktober 2019 in Berlin diskutieren Experten, wie man einer Erkrankung des Schultergelenks vorbeugen kann, welche Sportarten und Vorerkrankungen diese begünstigen und wie die jeweiligen Erkrankungsformen behandelt werden. Sie beleuchten dabei auch, welchen therapeutischen Stellenwert die Schulterarthroskopie inzwischen einnimmt und unter welchen Voraussetzungen eine Schulterendoprothese eine gute Entscheidung ist.
Schulterschmerzen sind nach Rücken- und Knieschmerzen die dritthäufigste Erkrankung des Bewegungs- und Halteapparats. Die Ursache können Muskelverspannungen, Erkrankungen von Knochen und Gelenken, Haltungsschäden, Muskel- und Bandverletzungen, aber auch Tumore sein. Doch nicht immer rührt der Schulterschmerz aus dem Schultergelenk selbst. So kann einseitiger akut auftretender Schulterschmerz während sportlicher Aktivität auch ein Hinweis auf Herzinfarkt sein. „Vielen ist nicht bewusst, dass auch die Bereiche Arm, Nacken und Wirbelsäule oder Erkrankungen der inneren Organe eine Rolle bei Schmerzen in der Schulter spielen können“, erklärt Dr. med. Casper Grim, Vizepräsident der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) und Leitender Verbandsarzt der Deutschen Triathlon Union (DTU) und Verbandsarzt beim Deutschen Ringer Bund (DRB) im Vorfeld des DKOU 2019.
Verschiedene Erkrankungen als Ursache für Schulterschmerz
Ebenso können eine Funktionsstörung der Schilddrüse, Diabetes mellitus und rheumatische Erkrankungen mit chronischem Schmerz in der Schulter assoziiert sein. „Patienten mit Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen erkranken beispielsweise häufiger an der `Frozen Shoulder´“, führt Grim, Leitender Oberarzt an der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie in Osnabrück aus. Hier schränkt eine geschrumpfte Schultergelenkkapsel die Beweglichkeit der Schulter schmerzhaft ein. So leidet etwa jeder fünfte Diabetespatient unter Schulterschmerzen und Bewegungseinschränkungen. Der Grund hierfür ist bislang noch nicht geklärt, im Fokus der Untersuchungen stehen Entzündungsprozesse, Durchblutungsstörungen und Zuckeranhaftungen an Bindegewebsfasern. „Mit der Zunahme von Stoffwechselerkrankungen – insbesondere bei einer immer älter werdenden Bevölkerung – haben Orthopäden und Unfallchirurgen auch immer häufiger mit diesen Erkrankungszusammenhängen zu tun und müssen es bei der Diagnose berücksichtigen“, erklärt Professor Dr. med. Carsten Perka, Kongresspräsident des DKOU aus Berlin. Eine ausführliche Anamnese sei daher unabdingbar.
Die Arthroskopie ersetzt zunehmend offene Operationen
Funktionelle Therapiemaßnahmen wie Physiotherapie und eine medikamentöse Behandlung helfen vielen Schulterschmerz-Patienten bereits. Häufige Erkrankungsformen wie Impingement (eine Einengung zwischen Schulterdach- und Oberarmknochen, die die Sehnen beeinträchtigt), Kalkschulter oder Schulterarthrose können bei milder Ausprägung mit einer Stoßwellentherapie behandelt werden und eine Operation zunächst verhindern. Ist eine konservative Therapie erfolglos, hilft häufig auch die Arthroskopie (Gelenkspiegelung). Hierbei kann der Arzt minimalinvasiv Verkalkungen entfernen und entstandene Sehnenverletzungen beheben. „Wir haben in der Arthroskopie erhebliche Fortschritte gemacht“, betont Professor Dr. med. Markus Scheibel, Präsident der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie e. V. (DVSE). „Selbst komplexe rekonstruktive Eingriffe sind mittlerweile per Gelenkspiegelung mit deutlich weniger Risiken möglich.“ Insbesondere bei Schulterinstabilitäten, bei denen durch Unfälle oder anatomische Fehlstellungen das Schultergelenk „instabil“ wird und eventuell ausrenkt, sei die Arthroskopie inzwischen einer offenen Operation vorzuziehen, so der Chefarzt für Schulter- und Ellenbogenchirurgie an der Schulthess Klinik in Zürich. Auf dem DKOU stellen Experten der DVSE neue Methoden und Anwendungsbereiche der Arthroskopie vor.
Wie kann man Schulterschmerzen vorbeugen?
Das Schultergelenk ist eines der am häufigsten von Sportverletzungen betroffenen Gelenke. Beim Turnen, Rudern und Kampfsport ist das Schultergelenk besonders strapaziert. „Bei diesen Sportarten leiden durchschnittlich ein Drittel der Sportlerinnen und Sportler unter Schulterschmerzen“, berichtet Grim. Um insbesondere Verletzungen vorzubeugen, rät der Experte Sportlern, aber auch Patienten mit bereits bestehenden Schulterproblemen, die Muskulatur um das Schultergelenk herum zu stärken, weil diese das Gelenk stabilisiert.
„Ein besonderer Fokus sollte dabei auf Dehn- und Kräftigungsübungen liegen, die zu einer besseren aktiven Schulterblatt-Anbindung und einer Optimierung der koordinierten Schulterblatt-Brustkorb-Gleitbewegung beitragen“, erklärt Grim. Der so genannte „Sleepers Stretch“1 eignet sich beispielsweise gut als Dehnübung für die Gelenkkapsel. Kräftigungsübungen der Schultermuskulatur verbessern hingegen die Außenrotationskraft. Die Beweglichkeit der Brustwirbelsäule und eine Verbesserung der gesamten Bewegungsabläufe ist ebenfalls ein fester Bestandteil von Präventionsprogrammen für das Schultergelenk.
Wichtig sei zunächst eine genaue Diagnose und professionelle Anleitung durch Orthopäden und Unfallchirurgen sowie Physiotherapeuten. Vor ungezielten Übungen bei fehlender Diagnose warnt der Experte.
Über aktuelle Erkenntnisse in der Prävention von Sportverletzungen tauschen sich Orthopäden und Unfallchirurgen auf dem DKOU aus.
Die Anmeldung zum DKOU ist im Internet unter https://dkou.org/registrierung/ möglich. Unter http://dkou.org/webcasts können Interessenten alle Vorträge aus dem Festsaal außerdem live verfolgen. Nähere Informationen sind bei Intercongress GmbH, Friedrichstraße 6, 65185 Wiesbaden, Tel. 0611 977-160, dkou@intercongress.de erhältlich. Journalisten akkreditieren sich über liebendoerfer@medizinkommunikation.org.
******Abdruck erwünscht – Beleg erbeten******
Information:
Sleepers Stretch-Anleitung
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Terminhinweise:
Sitzung auf dem DKOU:
Prävention von Sportverletzungen
Dienstag, 22.10.2019, 16:30 Uhr-18:00 Uhr, Raum: Budapest 2
Angewandte Sportmedizin im Spitzensport
Freitag, 25.10.2019, 11:00 Uhr-12:30 Uhr, Raum: Paris 1
Endoprothetik an Schulter- und Ellenbogengelenk
Mittwoch, 23.10.2019, 17:00 Uhr-18:30 Uhr, Raum: Helsinki
Science Slam: Joint Battle - Hand vs. Schulter
Mittwoch, 23.10.2019, 17:00 Uhr-18:30 Uhr, Raum: Paris 1
Evidenzbasiertes Therapiemanagement bei Schulterbeschwerden
Freitag, 25.10.2019, 09:00 Uhr-10:30 Uhr, Raum: Paris 2
Schulterinstabilität
Mittwoch, 23.10.2019, 09:00 Uhr-10:30 Uhr, Raum: Helsinki
Highlight-Veranstaltungen:
Mi., 23.10.2019, 15:00 bis 16:30 Uhr, Junges Forum: Wissen & Werte – Auf welche Soft Skills kommt es an?
Mi., 23.10.2019, 17:00 bis 18:30 Uhr, Junges Forum: Science Slam – Wissenschaft neu präsentiert
Do., 24.10.19, 11:00 bis 12:30 Uhr: Zukunft O und U
Do., 24.10.19; 13:00 bis 14:30 Uhr: Pauwels-Vorlesung „Form follows function“ mit Dr. Daniel J. Berry MD, Mayo Clinic, Orthopedic Surgeon, Chair, Minnesota, USA und Mitja Borkert, Lamborghini Chefdesigner, Sant’Agata Bolognese, Italien
Kongresspräsidenten DKOU 2019:
Professor Dr. med. Paul Grützner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) sowie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Ärztlicher Direktor der BG Klinik Ludwigshafen und Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie
Dr. med. Thomas Möller, Kongresspräsident des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), niedergelassener Orthopäde am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie in Speyer
Professor Dr. med. Carsten Perka, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädischer Chirurgie (DGOOC) und stellvertretender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Ärztlicher Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie an der Charité Berlin
Kongressveranstalter:
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC)
Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)
Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
Kongress-Schwerpunktthemen:
Diagnostik und bildgebende Verfahren
Wirbelsäule und Schmerz
Arthrose
Integrierte Versorgung und Innovationen
Endoprothetik
Gelenkverletzungen
Alterstraumatologie und -orthopädie
Traumamanagement
Komplikationen und Komorbiditäten
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Kongress-Pressekonferenzen:
Dienstag, 22.10.2019, 11 bis 12 Uhr
und
Mittwoch, 23. Oktober 2019, 11 bis 12 Uhr
Ort: Messegelände Süd in Berlin, Eingang Süd, Halle 6.3, Raum 411
Kongress-Pressekonferenz zum DKOU 2019
Ist eine gute Versorgung in O&U morgen noch sicher?
Termin: Dienstag, 22. Oktober 2019, 11.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Messe Berlin, Eingang Süd, Halle 6.3, Raum 411
Vorläufige Themen und Referenten:
O&U in Zeiten von Kostendruck, Bürokratie und Arbeitsüberlastung: Wie können wir die Ärzte von morgen noch ausbilden?
Professor Dr. med. Paul Alfred Grützner
Kongresspräsident DKOU 2019, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) sowie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Ärztlicher Direktor der BG Klinik Ludwigshafen und Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie.
Wie gut können wir Weiterbildung erbringen, wenn sie nicht bezahlt wird?
Professor Dr. med. Carsten Perka
Kongresspräsident DKOU 2019, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Ärztlicher Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie an der Charité Berlin
Was konservative Medizin in O&U heute leisten kann und was wir dafür tun müssen, damit bestehendes Wissen nicht verloren geht.
Dr. med. Thomas Möller
Kongresspräsident DKOU 2019 des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), niedergelassener Orthopäde und Unfallchirurg am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie in Speyer
Mehr Ärzte denn je: Wieso haben wir trotzdem einen Ärztemangel?
Professor Dr. med. Bernd Kladny
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie an der Fachklinik Herzogenaurach
Zwischen Arbeitszeitverdichtung und dem Wunsch nach Work-Life-Balance: Was brauchen junge Ärztinnen und Ärzte in O&U?
Dr. med. Anna-Katharina Doepfer
Ehemalige stellvertretende Leiterin des Jungen Forums O&U, Fachärztin für Orthopädie & Unfallchirurgie und Kinderorthopädie, Praxisinhaberin OrthoGroup, Hamburg
Neue Wege in der Weiterbildung: Flugsimulator für Chirurgen – Sicherheit für den Patienten
Dr. med. Matthias Münzberg
Leiter des Bildungsausschusses der DGU
Leiter Bereich Medizin BG Kliniken Ludwigshafen und Tübingen gGmbH
Leiter Centrum für interdisziplinäre Rettungs- und Notfallmedizin (CiRN)
Moderation: Pressestelle DKOU 2019, Stuttgart
Kongress-Pressekonferenz zum DKOU 2019
Notfallbehandlung in Not
Termin: Mittwoch, 23. Oktober 2019, 11.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Messe Berlin, Eingang Süd, Halle 6.3, Raum 411
Vorläufige Themen und Referenten:
Endlose Wartezeiten, überlastete Ärzte, Doppelbehandlungen - Die Crux mit den Notfällen: Konzepte für eine bessere Versorgung
Professor Dr. med. Paul Alfred Grützner
Kongresspräsident DKOU 2019, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) sowie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Ärztlicher Direktor der BG Klinik Ludwigshafen und Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie
Ausfall geplanter OPs, höhere Behandlungskosten, Ärztefrust: Wie die aktuelle Notfallsituation Kliniken und reguläre Patienten benachteiligt
Professor Dr. med. Carsten Perka
Kongresspräsident DKOU 2019, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Ärztlicher Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie an der Charité Berlin
Wenn der Notfall kein Notfall ist – Mit welchen Beschwerden kommen Menschen in die Notaufnahme und welche Rolle sollten Ärzte für O&U bei der Versorgung spielen?
Dr. med. Johannes Flechtenmacher
Präsident des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Osteologie, Chirotherapie, Physikalische Therapie, Rehabilitationswesen; Ortho-Zentrum Karlsruhe
Sprunggelenkverletzungen – Warum sind sie so häufig? Wie werden sie optimal behandelt und sind sie vermeidbar?
Professor Dr. med. Benita Kuni
Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, Durchgangsärztin, Ortho-Zentrum Karlsruhe
Moderation: Pressestelle DKOU 2019, Stuttgart
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Patiententag im Rahmen des DKOU 2019
Donnerstag, 24. Oktober 2019, 18.00 bis 20.30 Uhr
Ort: Berlin Messe Süd, Großer Saal
Information und Anmeldung: Daniela Beyer, Tel. 32 290 29 23, beyer@rheuma-liga-berlin.de
Pressekontakt/Akkreditierung:
Pressestelle DKOU 2019
Anne-Katrin Döbler, Dr. Adelheid Liebendörfer, Christina Seddig, Heinke Schöffmann
Postfach 20 11 30; 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-173; Fax: 0711 8931-167
E-Mail: schoeffmann@medizinkommunikation.org
www.dkou2019.org
#DKOU2019
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Falls Sie keine Informationen zur Tagung DKOU 2019 mehr wünschen, senden Sie bitte eine E-Mail an: schoeffmann@medizinkommunikation.org.
Criteria of this press release:
Journalists, all interested persons
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Press events, Transfer of Science or Research
German
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