idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/15/2019 14:27

Öffentliche Meinung zur Asyl- und Flüchtlingspolitik in europäischen Ländern ähnlich

Melanie Radike Kommunikation
Institut für Weltwirtschaft (IfW)

    Die Europäer wollen Asylsuchende und Flüchtlinge schützen, bevorzugen dabei aber eine Politik, die Grenzen setzt und Bedingungen definiert. Dies ergibt eine Analyse der Einstellungen von 12.000 Bürgerinnen und Bürgern in Europa.

    Forscherinnen und Forscher des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) und des Europäischen Hochschulinstituts (EUI) befragten 12.000 Menschen in acht EU-Mitgliedsstaaten: Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Schweden, Spanien und Ungarn.

    Im Rahmen des MEDAM-Projekts (Mercator Dialogue on Asylum and Migration / https://www.medam-migration.eu/) analysierten die Forscherinnen und Forscher die asyl- und flüchtlingspolitischen Präferenzen in sechs Politikbereichen. Sie untersuchten die Einstellungen zu Obergrenzen, dem Familiennachzug und zum Resettlement anerkannter Flüchtlinge. Darüber hinaus betrachteten sie auch Einschätzungen der Bevölkerung zur Rückführung abgelehnter Asylbewerberinnen und -bewerber in unsichere Herkunftsstaaten, zur Entscheidungsfindung auf nationaler und EU-Ebene sowie der finanziellen Unterstützung für Drittländer, die Flüchtlinge aufnehmen.

    Darstellung: Effekt bestimmter Politikbausteine auf die Wahrscheinlichkeit der Akzeptanz eines Politikpakets

    „Unsere Forschung zeigt sehr deutlich, dass die Europäer Asylbewerber und Flüchtlinge schützen möchten“, so Tobias Stöhr, Mitautor der Studie und Senior Researcher am Kieler Institut für Weltwirtschaft. „Wichtig ist ihnen dabei aber, dass dies kontrolliert geschieht, dass es Grenzen und auch Bedingungen gibt. Im Vergleich der europäischen Länder sehen wir dabei deutlich mehr Einigkeit zwischen den Bürgern, als die großen Unterschiede in der Politik der nationalen Regierungen in den letzten Jahren vermuten lassen.“

    Die Präferenzen der Bürgerinnen und Bürgern hängen stark von der Gestaltung der Asyl- und Flüchtlingspolitik ab, insbesondere von den gesetzten Grenzen und Bedingungen. Die Studie belegt ähnliche Präferenzen für den Schutz von Asylbewerbern und Flüchtlingen in allen acht untersuchten Ländern – darunter auch Ungarn, dessen Regierung für ihre antiflüchtlingspolitischen Positionen bekannt ist.

    Die Asyl- und Flüchtlingspolitik auf diese Art zu analysieren, ist neu. In den letzten Jahren wurde viel über die öffentliche Einstellung zu Migranten und Einwanderung im Allgemeinen geforscht, aber nur wenig über die Einstellung zu Asylbewerbern und Flüchtlingen und fast gar nicht darüber, wie die Europäer über die verschiedenen Dimensionen der Asyl- und Flüchtlingspolitik denken. Diese neue Forschung trägt dazu bei, die aktuellen politischen Debatten über die Reform der Asyl- und Flüchtlingspolitik in Europa zu unterstützen.

    Medienansprechpartnerin:
    Melanie Radike
    Kommunikationsmanagerin
    Mercator Dialogue on Asylum and Migration (MEDAM)
    T +49 431 8814-329
    melanie.radike@medam-migration.eu

    www.medam-migration.eu

    Mercator Dialogue on Asylum
    and Migration (MEDAM)

    Institut für Weltwirtschaft
    Kiellinie 66 | 24105 Kiel
    T +49 (431) 8814-1
    F +49 (431) 8814-500

    www.ifw-kiel.de


    Contact for scientific information:

    Dr. Tobias Stöhr
    Senior Researcher
    Mercator Dialogue on Asylum and Migration (MEDAM)
    T +49 431 8814-367
    tobias.stoehr@ifw-kiel.de


    Original publication:

    Jeannet, A.-M., E. Ademmer, M. Ruhs und T. Stöhr (2019). “What asylum and refugee policies do Europeans want?: Evidence from a cross-national conjoint experiment”. EUI RSCAS Working Paper 2019/73, European University Institute, Florenz.
    https://cadmus.eui.eu/handle/1814/64384


    Images

    Attachment
    attachment icon Effekt bestimmter Politikbausteine auf die Wahrscheinlichkeit der Akzeptanz eines Politikpakets

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Economics / business administration, Politics, Social studies
    transregional, national
    Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).