idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/12/2019 09:34

Eiskalt gereinigt: Rostfreie Brücken mit neuem Verfahren

Jessica Bode Pressestelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

    Umwelt und Arbeiter schützen – DBU fördert mit 450.000 Euro

    Jena. Rostige Brücken und verdreckte Hochspannungsmasten zu reinigen, ist derzeit noch problematisch: Die üblichen Verfahren belasten Arbeiter und Umwelt etwa mit verunreinigtem Feinstaub. In einem Projekt des Unternehmens jenpneumatik & Schlauchtechnik GmbH (Jena) soll nun das Reinigen von Metallkonstruktionen, die Wind und Wetter ausgesetzt sind, mittels Wassereisstrahlen untersucht werden. Das mit hoher Geschwindigkeit auftreffende Eis würde schmelzen und den Staub binden. Statt großer Sand-Abfallmengen verbliebe Wasser, das leichter umweltgerecht abgetrennt werden könnte. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt fachlich und finanziell mit 450.000 Euro. Kooperationspartner sind das Unternehmen RS Korrosionsschutz (Bucha) und die Friedrich-Schiller-Universität Jena.

    Gängige Verfahren haben Nachteile

    „Derzeit gibt es verschiedene gängige Verfahren zum Reinigen von Metallkonstruktionen. Häufig genutzt werden das Sandstrahlverfahren und das Trockeneisverfahren. Beim Sandstrahlverfahren wird ein Strahl aus trockenem, festem Material erzeugt, der Verschmutzungen und alte Farbschichten besonders wirksam abträgt. Allerdings entstehen dabei größere Mengen Feinstaub und Abfall. Deswegen ist das Verfahren in vielen Arbeitsbereichen verboten. „Eine umweltfreundlichere, aber weniger leistungsfähige gängige Methode ist das Trockeneisstrahlen“, erklärt Dr. Jörg Lefèvre, DBU-Referatsleiter für Umwelt- und gesundheitsfreundliche Verfahren und Produkte. Beide Verfahren haben also Vorteile und Nachteile.

    Reinigung durch Eisstrahlen

    „Eine weitere Möglichkeit ist das Reinigen mittels Eisstrahlen“, erklärt Projektleiter Hannes Nowak vom Unternehmen jenpneumatik & Schlauchtechnik. In diesem gänzlich neuen Verfahren, das mit dem Trockeneisverfahren nichts zu tun hat, sollen die unterschiedlichen Vorteile des Sandstrahl- und des Trockeneisverfahrens verbunden und deren Nachteile verringert werden. „Das Eis schmilzt beim Aufschlag und bindet den Staub. Das abgetragene Material kann so sachgerecht entsorgt, oder wiederverwertet werden und die Arbeitsplatzbelastung wird verringert.“ Stickstoff, der als Treibgas verwendet werde, entweiche in die Atmosphäre, wo er ohnehin mit 80 Prozent Hauptbestandteil der Luft sei.

    Entwicklung von Prototypen geplant

    Zu Beginn des Projekts werde man Laboruntersuchungen durchführen, um die Technologie bis zu einem funktionsfähigen stationären Prototyp weiterzuentwickeln. Später soll auch ein Prototyp für den mobilen Einsatz auf Baustellen gebaut werden. „Die wichtigsten Aspekte des Verfahrens sind die ökonomischen, gesundheitlichen und ökologischen Vorteile. Es muss auf allen drei Ebenen überzeugen, um eine nachhaltige Entwicklung in der Industrie zu gewährleisten“, so Nowak. Insgesamt sollen die Prototypen günstiger und die Methode umweltschonender und gesünder als derzeit verfügbare Verfahren sein. Im Forschungsprojekt sollen die Grundlagen für die spätere Produktentwicklung zur Serienreife gelegt werden.


    More information:

    https://www.dbu.de/123artikel38455_2442.html


    Images

    Hochspannungsmasten zu reinigen, ist derzeit noch problematisch. Das neue Eisstrahlverfahren soll auch unter Umweltaspekten bessere Lösungen bieten.
    Hochspannungsmasten zu reinigen, ist derzeit noch problematisch. Das neue Eisstrahlverfahren soll au ...
    Source: Iris Göde/piclease


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Construction / architecture, Economics / business administration, Environment / ecology, Mechanical engineering, Social studies
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Hochspannungsmasten zu reinigen, ist derzeit noch problematisch. Das neue Eisstrahlverfahren soll auch unter Umweltaspekten bessere Lösungen bieten.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).