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11/21/2019 10:56

30 Jahre ISOE – Aufbruch in die Gegenwart. Die sozial-ökologische Zukunft heute gestalten

Melanie Neugart Wissenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung

    Das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung feiert im November sein 30-jähriges Bestehen. 1989 als unabhängige wissenschaftliche Einrichtung in Frankfurt am Main gegründet, gehört das ISOE heute zu den führenden Instituten der Nachhaltigkeitsforschung in Deutschland. Mit seiner Tagung am 28. November lädt das ISOE dazu ein, die Gegenwart kritisch in den Blick zu nehmen und die Gestaltungsmöglichkeiten für eine sozial-ökologische Zukunft jetzt zu erkennen und zu nutzen.

    Umweltveränderungen in bislang unbekanntem Ausmaß erzeugen weltweit Handlungsdruck. Die Überzeugung, dass Transformationen in eine nachhaltige Entwicklung dringend notwendig sind, führt daher heute längst kein Nischendasein mehr. Strittig bleibt die Frage nach dem Wie? „Sozial-ökologische Transformationen können nur gelingen und in ihren unvermeidlich turbulenten Phasen auch nur ertragen werden, wenn sie als gemeinsame Gestaltungsprojekte für ein besseres Leben begriffen werden“, ist Thomas Jahn, Sprecher der Institutsleitung des ISOE, überzeugt. „Transformation ist das, was bereits heute geschieht, und nicht das, was erst morgen begonnen wird.“

    In der gegenwärtigen Krisensituation, die schnelles und konsequentes Handeln angesichts des ungebremsten Klimawandels und Artensterbens erfordert, konzentriert sich das ISOE darauf, wie sich ein letztlich global notwendiger Handlungsbedarf durch das, was lokal möglich ist, gestalten lässt. Im Mittelpunkt der Forschung in den Bereichen Wasser, Energie, Klimaschutz, Mobilität, urbane Räume, Biodiversität und sozial-ökologische Systeme stehen dabei die gesellschaftlichen Bedingungen von Umweltveränderungen.

    Forschung mit konkretem Nutzen für Gesellschaft und Natur

    Um konkrete Lösungen für Nachhaltigkeitsprobleme zu entwickeln, arbeitet das ISOE nicht nur an rein naturwissenschaftlich-technischen Lösungen. In die Forschung fließt das Wissen aus natur- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen ein, und auch das nichtwissenschaftliche, gesellschaftlich vorhandene Alltagswissen wird methodisch miteinbezogen. Beispiel nachhaltige Stadtentwicklung: Auch die Expertise städtischer Betriebe, Bürgerämter, Unternehmen und Bürgerinitiativen wird berücksichtigt.

    Der transdisziplinäre Forschungsmodus liefert somit Ergebnisse, die für gesellschaftlich relevante Fragestellungen von konkretem Nutzen sind: Was kann der Einzelne durch sein Mobilitätsverhalten zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen? Wie steht es um die Akzeptanz von recyceltem Abwasser zur Nutzung im Haushalt? Wie lässt sich der Umgang mit Plastikverpackungen nachhaltig gestalten?

    Veränderungsdruck auf die Wissenschaft wächst

    Dass eine kritische Nachhaltigkeitsforschung immer auch die Wechselwirkungen von Gesellschaft und Natur erkennen muss, davon waren schon die fünf Gründungsmitglieder des ISOE überzeugt. „Wir wollten die technikdominierte Umweltforschung der Achtzigerjahre überwinden und eine sozialwissenschaftliche Forschung etablieren, die die ökologische Krise als Folge des gesellschaftlichen Umgangs mit der Natur begreift“, erinnert sich Mitbegründer Jahn. Das ISOE wurde 1989 als eigenständiges außeruniversitäres Institut gegründet. Dadurch konnten sich die Wissenschaftler*innen intensiv auf die damals an Universitäten nicht übliche disziplinübergreifende Zusammenarbeit konzentrieren.

    Auch mit der Wahl des transdisziplinären Forschungsmodus war das ISOE seiner Zeit voraus. Heute gelten die wesentlich vom ISOE entwickelten Methoden der Transdisziplinären Forschung als Qualitätsstandards, die Wissenschaft von der Sozialen Ökologie ist inzwischen Lehrstoff an Universitäten. „Die Popularität der sozial-ökologischen Forschung ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass der Veränderungsdruck auf die Wissenschaft wächst und weite Teile der Gesellschaft immer lauter auf praktikable Vorschläge für Transformationsprozesse pochen“, beobachtet der Soziologe Thomas Jahn. Mit der Tagung am 28. November will das ISOE das Augenmerk auf die Gestaltungsmöglichkeiten legen, die die sozial-ökologische Forschung für nachhaltige Transformationsprozesse bereithält.

    ISOE-Tagung im Jubiläumsjahr – eine Orientierung für Transformationsprozesse

    An ganz konkreten Beispielen in den Gestaltungsfeldern Wasser, Biodiversität, Mobilität und Nachhaltiger Konsum zeigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des ISOE Zugänge zur nachhaltigen Gestaltung auf. Dabei sollen dieser Gestaltung zugrunde liegende Prinzipien mit rund hundert Gästen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft diskutiert werden. Die Diskussion soll auch einen Blick auf die sich verändernde Rolle von Wissen und Wissenschaft ermöglichen und Antworten finden auf die Frage: Was kann und muss Wissenschaft heute leisten, um gemeinsam mit der Gesellschaft Gestaltungsperspektiven zu entwickeln?

    Als Medienvertreter*innen laden wir Sie zur Tagung sowie zur Festveranstaltung am Vorabend herzlich ein. Bitte beachten Sie, dass für die Teilnahme eine Anmeldung per E-Mail an neugart[at)isoe.de erforderlich ist.

    ISOE-Tagung „Aufbruch in die Gegenwart – Die sozial-ökologische Zukunft heute gestalten“
    Donnerstag, 28. November 2019, Stadthaus Frankfurt am Main

    30 Jahre ISOE: Festveranstaltung
    Mittwoch, 27. November 2019, Stadthaus Frankfurt am Main


    Contact for scientific information:

    Dr. Nicola Schuldt-Baumgart
    +49 69 7076919-30
    schuldt-baumgart(at)isoe.de


    More information:

    https://www.isoe.de/aktuelles/30-jahre-isoe/


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    attachment icon 30 Jahre ISOE – Aufbruch in die Gegenwart. Die sozial-ökologische Zukunft heute gestalten

    Criteria of this press release:
    all interested persons
    Environment / ecology, Oceanology / climate, Social studies, Traffic / transport
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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