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11/25/2003 12:20

SARS in Hongkong - Prof. Dr. Michael Haibel als Experte geladen

Anette Schober-Knitz Referat für Hochschulkommunikation und Marketing
Hochschule Biberach

    SARS wurde weltweit zur Bedrohung und ist seither ein Begriff: Die internationale Fachbezeichnung "Severe Acute Respiratory Syndrom" bedeutet im Deutschen so viel wie schweres akutes Atemnotsyndrom, einer Infektionskrankheit mit dem klinischen Bild einer atypischen Lungenentzündung. Als Auslöser der Krankheit gilt mittlerweile ein Virus, der sich vermutlich von Hongkong aus über China, Vietnam, den Philippinen, Indonesien und Kanada ausgebreitete. Das war im Frühjahr dieses Jahres. Derzeit sind keine akuten Fälle von SARS bekannt; doch rechnen die zuständigen Behörden jederzeit mit einem erneuten Ausbruch. Vor diesem Hintergrund ist vor allem Hongkong bemüht, die hygienischen Verhältnisse zu verbessern. Anfang November fand dazu ein Symposium zum Thema Hygiene in raumlufttechnischen Anlagen und Systemen statt - Prof. Dr. Michael Haibel, Experte auf dem Gebiet der Lüftungs- und Klimatechnik und Professor an der Fachhochschule Biberach, hielt dabei den Hauptvortrag: "Empfehlungen und Hintergrundinformationen zur Hygiene raumlufttechnischer Systeme".
    Das Symposium beruht auf der Beobachtung, dass die Überlebenschancen der betroffenen Patienten deutlich besser sind, wenn sie nicht von anderen Krankheitskeimen befallen und dadurch geschwächt sind. Eine Beobachtung, die hierzulande wenig verblüfft und in Deutschland höchstens dazu führt, gängige Hygienestandards zu bestätigen.

    Nicht so in Hongkong. Dort, so Prof. Dr. Michael Haibel, sind Gebäude wie Lüftungs- und Klimasysteme vieler städtischer Krankenhäuser schlicht weg veraltet. In der Vergangenheit war es nicht üblich, besondere Hygienemaßnahmen in diesen Anlagen durchzuführen. Haibel geht deshalb davon aus, dass die Anlagen verschmutzt sind und im "tropischen Klima von Hongkong geradezu ideale Bedingungen für die Ausbildung von Mini-Biotopen und damit von pathogenen Keimen bieten".

    Schon seit fünf Jahren hat man in Deutschland für die Gefahr von Verunreinigung in Lüftungs- und Klimasystemen eine so genannte VDI-Rechtlinie entwickelt; diese Rechtlinie (VDI 6022) gibt neben den Ursachen und Folgen auch Hinweise auf Vermeidungsstrategien und gilt laut Haibel als "sehr gute Grundlage für ein Hygienemanagement in raumlufttechnischen Systemen".

    Haibel selbst beschäftigt sich seit zwei Jahren in einer Reihe von Vorträgen bei Fachkongressen und Symposien in Deutschland mit dem Thema Hygienemanagement. Sein guter Ruf als Experte auf dem Gebiet raumlufttechnischer Anlagen drang schließlich bis Hongkong - und so lud die Organisation ASHRAE (American Society of Heating, Refrigeration and Airconditioning Engineers) Prof. Dr. Michael Haibel zu diesem Symposium ein. "Das Thema Hygiene brennt Hongkong auf den Nägeln", sagt Haibel, der während seines Kurztrips auch Beratungsgespräche mit Krankenhausbetreibern und Regierungsbehörden führte und von ASHRAE für seine Verdienste mit einem "Certificate of Appreciation" gewürdigt wurde.

    Seit 1998 ist Haibel Professor an der Fachhochschule Biberach im Studiengang Gebäudeklimatik/Gebäudetechnik. Klimatechnische Anlagen aber kennt er nicht nur aus der Theorie; bevor er an die FH Biberach kam, war er als Entwicklungschef des Geräte- und Systemherstellers "AL-KO THERM GmbH" tätig. In den vergangenen Jahren verschrieb er sich vor allem einem Ziel: Die Branche davon zu überzeugen, dass die optimale Wartung der Geräte oberstes Gebot sein muss. Zu jeder Zeit, so Haibel, müssen die einzelnen Bestandteile einer Anlage zugänglich sein. In der Folge bedeutet das: größere und vor allem längere Geräte, für die mehr technische Flächen ausgewiesen werden müssen. "Hersteller und Planer müssen dafür an einem Strang ziehen", fordert Haibel.
    In Hongkong geht es in erster Linie um die Sanierung von veralteten Anlagen; für eine neue Technik fehlt, wie überall auf der Welt, das Geld - doch Handeln heißt das Gebot der Stunde nicht nur vor dem Hintergrund der Bedrohung durch SARS. Denn, so Haibel, raumlufttechnische Systeme, die nicht gewartet würden, böten durch Staub und Feuchtigkeit den idealen Nährboden für Schimmelpilze und andere Mikroorganismen. "Wenn Schimmelpilze erst einmal sichtbar sind, dann sind es bereits Milliarden" - und das gilt für Klimaanlagen wie für feuchte Ecken in den eigenen vier Wänden oder fürs Frühstücksbrötchen.


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    http://www.fh-biberach.de/studium/gebaeudeklimatik/personen/professoren/profhaib...


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    Prof. Dr. Michael Haibel ist Experte für Lüftungs- und Klimatechnik und Professor im Studiengang Gebäudeklimatik an der Fachhochschule Biberach
    Prof. Dr. Michael Haibel ist Experte für Lüftungs- und Klimatechnik und Professor im Studiengang Geb ...

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    Criteria of this press release:
    Biology, Chemistry, Construction / architecture, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences, Studies and teaching
    German


     

    Prof. Dr. Michael Haibel ist Experte für Lüftungs- und Klimatechnik und Professor im Studiengang Gebäudeklimatik an der Fachhochschule Biberach


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