idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/12/2019 15:26

UKE richtet neue Tierschutz-Professur ein

Saskia Lemm Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) richtet eine neue Professur für das Fachgebiet Refinement, Reduction, Replacement (3R-Verfahren) in der Tiergesundheit und Tierschutz im Zentrum für Experimentelle Medizin ein. Das Ziel ist: Methoden zu erforschen, um Tierversuche zu verringern und zu ersetzen sowie alternative Forschungen voranzutreiben. Die zusätzliche Stelle wird von der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung und der Medizinischen Fakultät im UKE finanziert und soll zum Herbst 2020 besetzt werden.

    „Die neue Professur zur Erforschung von Ersatzmethoden für Tierversuche am UKE ist ein wichtiges Signal: Mit der Professur wollen wir den Fortschritt in der Medizin und gleichzeitig den Tierschutz vorantreiben. Hamburg kann einen wertvollen Beitrag dazu leisten, alternative Forschungsmethoden zu fördern und weiterzuentwickeln. In Zukunft wollen wir über Heilmethoden für schwere und tödliche Erkrankungen verfügen, die ohne Tierversuche entwickelt wurden. Unser Ziel ist es, die Anzahl an Tierversuchen am UKE und in der Medizin insgesamt zu reduzieren und perspektivisch ganz abschaffen zu können“, sagt Senatorin Katharina Fegebank, Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung.

    „Wir verfolgen seit Langem das Ziel, Tierversuche auch in der wissenschaftlichen Forschung zu reduzieren. Allein in diesem Jahr werden innerhalb der Medizinischen Fakultät drei größere Forschungsvorhaben unter dieser Prämisse finanziell gefördert. Mit der Einrichtung der Professur gehen wir jetzt noch einen Schritt weiter, um den verantwortungsvollen Umgang mit Versuchstieren zu stärken“, sagt Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dekan der Medizinischen Fakultät und Mitglied im Vorstand des UKE.

    „Die Medizinische Fakultät ist sich der komplexen Abwägung zwischen den Anforderungen in der Grundlagenforschung und den Erwartungen an den Tierschutz bewusst. Es ist notwendig, Maßnahmen zur Umsetzung des 3R-Prinzips als integralen Aspekt in der Planung von Forschungsprogrammatiken zu verankern. Durch eine noch bessere Vernetzung und eine interdisziplinäre Arbeitsweise soll die neue Professur zum Schutz von Tieren in der biomedizinischen Forschung beitragen“, betont Prof. Dr. Petra Arck, Prodekanin für Forschung im UKE.

    Die neue Professur setzt Impulse für die Weiterentwicklung von Ersatzmethoden zu Tierversuchen, beispielsweise von Computersimulationen, Bildgebungsverfahren und Organoiden, oder von permanenten Zellkulturen. Alternative Methoden reduzieren und ersetzen Tierversuche nicht nur schrittweise, sondern dienen auch dazu, Forschung zu verbessern und die Ergebnisse übertragbarer auf den Menschen zu machen. Auch die Studierenden der Medizinischen Fakultät sollen für Tiergesundheit und Tierschutz weiter sensibilisiert und ausgebildet werden.

    Für die Identifizierung von Krankheitsursachen und die Entwicklung neuer Therapieansätze sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im UKE allerdings nach wie vor auf Tierversuche angewiesen. Viele wissenschaftliche Fragestellungen können nur an einem lebenden Organismus genauer erforscht werden, insbesondere komplexe Prozesse, an denen verschiedene Organe des Körpers beteiligt sind. Tierversuche helfen dabei, weit verbreitete Volkskrankheiten wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, neurologische oder Stoffwechselerkrankungen besser zu verstehen und behandeln zu können. Maßgabe des UKE ist schon heute, für jeden Tierversuch die konsequente Umsetzung des 3R-Prinzips (Refinement, Reduction, Replacement) anzuwenden. Dahinter steht eine sorgfältige Abwägung, ob ein Tierversuch notwendig ist sowie die Planung und bewusste Entscheidung für oder gegen den Tierversuch.


    Images

    Attachment
    attachment icon UKE richtet neue Tierschutz-Professur ein

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Personnel announcements
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).