Erfolgreiche Evaluation der Bachelor of Arts (B.A.)-Studiengänge der Philosophischen Fakultät / Aufbau von Master-Programmen geplant
Die Universität Mannheim hat beschlossen, ihre geisteswissenschaftlichen Magister-Studiengänge ab dem kommenden Wintersemester auf das international übliche Bachelor-/Master-Modell umzustellen. Eine entsprechende Entscheidung fällte der Senat der Universität am Mittwoch Nachmittag einstimmig. Grundlage hierfür ist eine erfolgreiche Begutachtung der geisteswissenschaftlichen Bachelor-Studiengänge, die seit vier Jahren an der Universität Mannheim parallel zum bisherigen Magister angeboten werden. Die Umstellung muss nun noch vom Stuttgarter Wissenschaftsministerium genehmigt werden.
"Die Bachelor-Studiengänge in den Geisteswissenschaften haben die Bewährungsprobe bestanden", freut sich der zuständige Prorektor Professor Dr. Kai Brodersen über gleich mehrere Gutachten der Evaluationsagentur Baden-Württemberg (evalag). Im Herbst 1999 hatte die Universität als eine der ersten deutschen Hochschulen geisteswissenschaftliche Bachelor-Programme eingerichtet. Sie sind auf eine Studiendauer von drei Jahren angelegt. Dadurch können Studierende deutlich früher als bislang in das Berufsleben einsteigen. Wer seine Qualifikation vertiefen möchte, kann zudem einen zweijährigen Master-Studiengang aufsetzen. Dieses Modell ist weltweit üblich und soll bis 2010 Standard in ganz Europa werden.
Die Mannheimer Bachelor-Studiengänge waren zunächst nur vorläufig genehmigt. Bis zu einer endgültigen Entscheidung wurden die bisherigen Magister-Studiengänge parallel angeboten. Das Wissenschaftsministerium hatte eine dauerhafte Genehmigung von einer positiven Evaluation der neuen Bachelor-Studiengänge abhängig gemacht. Diese wurde nun von der evalag für sieben Bachelor-Angebote erteilt: für Anglistik/Amerikanistik, Franko-Romanistik, Germanistik, Hispanistik, Italianistik, Europäische Geschichte und Gesellschaftsgeschichte der Neuzeit. Der Stiftungsrat der evalag hat ausdrücklich eine Entfristung dieser Studiengänge und eine Einstellung der Magister-Fächer empfohlen. Laut den Gutachtern genießen die Studierenden dieser B.A.-Studiengänge eine exzellente wissenschaftliche Ausbildung, die zudem die Vermittlung überfachlicher Schlüsselqualifikationen und berufspraktischer Elemente sicherstellt.
Der Senat der Universität folgte nun dieser Empfehlung und beschloss zum kommenden Wintersemester auf Antrag der Philosophischen Fakultät die Einstellung der alten Magister-Teilstudiengänge Anglistik/Amerikanistik, Romanistik, Germanistik, Alte Geschichte, Mittlere und Neue Geschichte und Philosophie sowie der Nebenfächer Archäologie und Medien- und Kommunikationswissenschaft.
Für zwei Bachelor-Fächer hat die evalag keine Entfristung empfohlen: die Fächer Ostslavistik und Philosophie. Die Verlagerung des Slavistik-Bachelor an die Universität Heidelberg, sobald dieser dort angeboten wird, wurde bereits vor mehreren Monaten durch den Mannheimer Senat beschlossen, da das Land eine Reduzierung der Slavistik-Studienplätze in ganz Baden-Württemberg gefordert hatte. Im Gegenzug konnten durch diese Verlagerung zwei Diplomstudiengänge, die Slavistik mit Wirtschaftswissenschaften kombinieren, erhalten werden.
Der Bachelor-Studiengang Philosophie wurde von den Gutachtern zum Teil kritisch bewertet. "Das Gutachten bezieht sich aber nicht auf die Gesamtsituation der Mannheimer Philosophie, sondern ausschließlich auf das Bachelor-Programm des Faches", betont Prorektor Brodersen. Die Autoren kritisieren, dass die Inhalte des Faches in dem Bachelor-Programm nicht optimal umgesetzt wurden. "Wir nehmen uns diese Mahnung natürlich zu Herzen", erklärt Brodersen. Für die Philosophie arbeitet die Fakultät jetzt mit Hochdruck an einem Konzept, um ein verbessertes Angebot in diesem Fach zu sichern. "Wir brauchen die Philosophie auch nach der Einstellung des Magisters nach wie vor als wichtiges Fach des universitären Spektrums in Forschung und Lehre. Das steht völlig außer Frage. Deshalb wird die Fakultät bis zum nächsten Wintersemester ein Angebot in diesem Bereich entwickeln."
Zudem in Vorbereitung ist der Aufbau eines neuen Bachelor-Studienganges Medien- und Kommunikationswissenschaft. Obwohl nur als Nebenfach angeboten, hatten sich bislang jedes Semester rund 300 Studierende auf 30 Plätze beworben.
Die erfolgreiche Evaluation der meisten B.A.-Studiengänge ist gleichzeitig die Voraussetzung für die Genehmigung der darauf aufbauenden Master of Arts (M.A.)-Studiengänge durch das baden-württembergische Wissenschaftsministerium. "Wir arbeiten nun mit Hochdruck auch an der Einführung von Master-Studiengängen in allen unseren geisteswissenschaftlichen Disziplinen", kündigt Professor Dr. Jadranka Gvozdanovic, Dekanin der Philosophischen Fakultät, an.
Weitere Informationen:
Universität Mannheim
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Achim Fischer
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Criteria of this press release:
History / archaeology, Language / literature, Media and communication sciences, Philosophy / ethics, Religion
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Science policy, Studies and teaching
German
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