idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/09/2020 11:27

Familiäre Pflege führt zu Lohneinbußen bei Erwerbstätigen

Sylvia Nagel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Altersfragen

    Übernehmen Arbeitnehmer*innen über einen längeren Zeitraum familiäre Pflege, so wirkt sich diese direkt auf das individuelle Einkommen aus. Rund drei Prozent ihres Stundenlohns büßen Arbeitnehmer*innen auf dem deutschen Arbeitsmarkt ein, wenn sie familiäre Pflege leisten. Dies ist das Ergebnis eines Wissenschaftlerteams, dessen Studie „Einkommensrisiko Pflege? Der Zusammenhang von familiärer Pflege und Lohn“ in der „Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie“ erschienen ist.

    Die Wissenschaftler*innen Ulrike Ehrlich (Deutsches Zentrum für Alterfragen), Lara Minkus und Moritz Heß (beide Universität Bremen) gehen in ihrer Studie der Frage nach, ob, und wenn ja, in welchem Ausmaß sich familiäre Pflege auf den Stundenlohn von Erwerbstätigen auswirkt. Sie kommen zu folgendem Ergebnis: Der Stundenlohn pflegender Angehöriger reduziert sich um etwa 2,7 Prozent, sobald sie neben der Berufstätigkeit Pflege- und Sorgetätigkeiten übernehmen.
    „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass erhebliche unerklärte pflegebedingte Lohneinbußen für Frauen und Männer bestehen, die mit gängigen lohnrelevanten Faktoren, wie bspw. der Arbeitsmarkterfahrung, nicht erklärt werden können“, so Ulrike Ehrlich.

    Damit bietet die Studie eine neue Erklärung für den Lohnabstand zwischen Frauen und Männern (den sogenannten Gender Pay Gap): Familiäre Pflege führt, wenn sie parallel zur Erwerbstätigkeit geleistet wird, zu Lohneinbußen. „Zwar sind diese Lohneinbußen sowohl für Frauen als auch für Männer vorhanden, jedoch übernehmen Frauen sehr viel häufiger familiäre Pflegearbeit und sind daher auch deutlich öfter von den damit einhergehenden nachteiligen Effekten auf den Lohn betroffen“, verdeutlicht Ulrike Ehrlich.


    Original publication:

    Ehrlich, U., L. Minkus and M. Hess. 2019. "Einkommensrisiko Pflege? Der Zusammenhang Von Familiärer Pflege Und Lohn." Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie. doi: 10.1007/s00391-019-01666-5.


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).