idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/14/2020 13:41

Landflucht unter Langohren – Verhaltensbiologische Studie belegt Zuwanderung von Kaninchen in die Stadt

Dr. Madlen Ziege/Matthias Zimmermann Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    Es zieht nicht nur Menschen in die Großstädte, sondern auch immer mehr Wildtiere. Im Fall des Wildkaninchens haben Forschende nun zeigen können, dass die Tiere tatsächlich vom ländlichen Umland in die Frankfurter Innenstadt einwanderten und es nach wie vor tun. Zugleich stellte sich heraus, dass die Stadtkaninchen genetisch sogar vielfältiger sind als ihre Artgenossen auf dem Land. Die Ergebnisse ihrer an der Universität Potsdam ausgewerteten Studie zur Populationsgenetik der Stadt- und Landkaninchen hat das Team um die Verhaltensbiologin Dr. Madlen Ziege nun im Journal „Scientific Reports“ publiziert.

    Warum wir Menschen in die Städte pilgern, leuchtet ein: Wir finden dort wichtige Ressourcen, die auf dem Land weniger gut zur Verfügung stehen. Bei Europäischen Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) scheint dies nicht anders zu sein, wie Dr. Madlen Ziege erklärt: „Wildkaninchen erreichen dort hohe Dichten, wo sie ausreichend Nahrung finden und die Möglichkeit haben, in nächster Nähe Bauten anzulegen.“ Diese Bedingungen gibt es in großen Städten wie Frankfurt am Main zunehmend besser als in den ausgeräumten Agrarflächen des ländlichen Umlandes.
    Die Stadtkaninchen weisen darüber hinaus weniger Inzucht auf als ihre Artgenossen auf dem Land – sie besitzen also eine größere genetische Vielfalt. „Das liegt daran, dass es in der Stadt viel höhere Dichten gibt und die Kaninchen sich trotz Barrieren wie Straßen besser miteinander austauschen können. Auf dem Land leben die wenigen Kaninchengruppen viel weiter voneinander entfernt. Das führt zu einer größeren Inzucht bei den Landtieren und letztlich zu einer Abwanderung in die Stadt“, so Madlen Ziege. Diese Ergebnisse zeigen einmal mehr, welche wichtige Rolle unsere Städte in Zukunft als Lebensraum für Wildtiere spielen werden.

    Link zur Publikation:
    https://www.nature.com/articles/s41598-020-57962-3

    Kontakt: Dr. Madlen Ziege, Tel.: 01577/3883101, E-Mail: info@madlenziege.com
    Foto: Kaninchen. Foto: S. Kriesten.

    Medieninformation 14-02-2020 / Nr. 025
    Dr. Madlen Ziege/Matthias Zimmermann

    Universität Potsdam
    Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Am Neuen Palais 10
    14469 Potsdam
    Tel.: +49 331 977-1474
    Fax: +49 331 977-1130
    E-Mail: presse@uni-potsdam.de
    Internet: www.uni-potsdam.de/presse


    Images

    Kaninchen
    Kaninchen
    S. Kriesten
    None


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Biology, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Scientific Publications
    German


     

    Kaninchen


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).