Nr. 143/6.12.03/as-ele
Rektor Hippler ruft zum Widerstand auf
Jahresfeier: Kritik an anstehender Novellierung des Universitätsgesetzes
Bei der Jahresfeier der Universität Karlsruhe am Samstag hat Professor Dr. Horst Hippler hochschulpolitische Entscheidungen vor allem des Landes heftig kritisiert. Vor 500 Gästen im AudiMax wehrte sich der Rektor der Fridericiana gegen Gängelung: "Ich rufe hiermit öffentlich zum Widerstand auf".
Hippler wandte sich entschieden gegen Entwürfe im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg zur Novellierung des Universitätsgesetzes: Sie sehen vor, dass der Universitätsrat in Zukunft Aufsichtsrat, das Rektorat Vorstand und der Rektor Vorstandsvorsitzender heißen sollen. Für den Rektor ist das symptomatisch: "Die ursprünglich geplante Autonomie wird untergraben, die gegenwärtigen Strukturen werden in unverantwortlicher Weise geschwächt." Über die Zusammensetzung des Universitätsrats bestimme nicht mehr, wie bisher, alleine der Senat. Vielmehr wolle das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Stuttgart in Zukunft 50 Prozent der Mitglieder des Gremiums einsetzen. Das sei um so bedenklicher, so der Rektor, da nach den Entwürfen künftig der Universitätsrat den Rektor bestimmen soll - und nicht mehr der Senat. Die geplanten Reformen schadeten der Universität - denn: "Das Vertrauen zwischen Senat und Rektorat spielt eine wichtige Rolle."
Ebenfalls sehr kritisch äußerte sich der Rektor über die Strukturvorgabe der Kulturministerkonferenz, die Bachelorstudiengänge zur Regel zu machen. Hippler betonte, die wissenschaftliche Ausbildung und die Forschung dürften nicht durch die Forderung nach einem starken Praxisbezug der Studiengänge verdrängt werden. Für die eher praxisorientierte Ausbildung gebe es bereits "exzellente Fachhochschulen und Berufsakademien".
Nähere Informationen:
Klaus Rümmele
Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH)
Telefon 0162/4972596
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