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12/30/2003 12:48

Landesweite Initiative für studierende Leistungssportler

Ralf-Michael Weimar Referat "Presse und Kommunikation"
Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW

    Olympia-Kandidaten begrüßen neue Vereinbarung der Landesregierung zur gezielten Förderung des Spitzensports in Nordrhein-Westfalen

    Das Jahr des Hochschulsports 2003 in NRW geht erfolgreich zu Ende, denn mit dem Ausklang wird gleichzeitig der Startschuss einer umfassenden Gemeinschaftsinitiative zur gezielten Förderung des Spitzensports gesetzt. Wissenschaftsministerin Kraft: "Das Jahr des Hochschulsports haben in Nordrhein-Westfalen Vertreter aus Politik, Sport und Hochschulen intensiv genutzt, um den Sport an unseren Hochschulen zu stärken. Ein zentrales Anliegen war dabei die Stärkung des Spitzensportes in unserem Land, dem wir mit der landesweiten Initiative künftig wesentlich mehr Rechnung tragen werden." Jeder dritte der insgesamt etwa 1200 an den Olympiastützpunkten in Nordrhein-Westfalen geförderten Kaderathleten studiert an einer NRW-Hochschule. "Für diese rund 400 studierenden Leistungssportler in NRW sind maßgeschneiderte Studienbedingungen enorm wichtig. Um Spitzenleistungen zu bringen, brauchen unsere Sportler eine optimale Vorbereitung. Gleichzeitig darf darunter deren persönliche Berufsplanung nicht unverantwortlich leiden", betonte Kraft.

    An dem Projekt "Hochschulen in NRW - Partner des Spitzensports" beteiligen sich das nordrhein-westfälische Wissenschafts- und das Sportministerium, die Landesrektorenkonferenzen (LRK), die Landeskonferenz für den Hochschulsport (LK NRW), der Landessportbund (LSB), die Olympiastützpunkte (OSP) in NRW und der Allgemeinen Deutsche Hochschulsportverband (adh). Die beteiligten Partner haben sich das Ziel gesetzt, den Spitzensport für die Athleten mit einem Studium vereinbar zu machen und ihre berufliche Zukunft nach der Zeit des Spitzensports zu sichern. Der Nachteil, den die betroffenen Spitzensportler bisher aufgrund ihres erheblichen Trainingsaufwandes an den Hochschulen hatten, soll ausgeglichen werden. Dazu werden an den Hochschulen künftig effiziente Hilfen zur Vereinbarkeit von Spitzensport und Studium angeboten.

    Langstreckenläufer Jan Fitschen, mehrfacher Deutscher Meister, Studentenweltmeister 2003, Kandidat für Olympia 2004 und Physikstudent an der Universität Bochum, hatte aufgrund seines intensiven Lauf-Trainings mit einigen Schwierigkeiten im Studium zu kämpfen: "Trainingslager und Wettkämpfe machen es uns Spitzensportlern oft unmöglich, das Studium nach Semesterplan zu organisieren. So können zum Beispiel Prüfungstermine oft erst ein oder zwei Semester später wahrgenommen werden. Viele Professoren sind uns dabei ein Stück entgegengekommen, doch da man nicht immer auf Verständnis trifft, ist es ein guter und wichtiger Schritt, dass die Hochschulen jetzt die Studienbedingungen für die Athleten individuell anpassen."

    Auch Olympia-Anwärterin Maren Schott, die bei der Universiade Gold über 400 Meter Hürden holte, hatte in ihrem Mathematik-Studium an der Universität Köln einige Hürden zu überwinden: "Die Beratung und Betreuung, wie sie jetzt vorgesehen ist, ist ganz entscheidend, um den enormen Zeitaufwand von Training und Wettkämpfen und von Lern- und Prüfungsleistungen erfolgreich bewältigen zu können."

    Ministerin Kraft: "Die Landesregierung setzt sich dafür ein, dass die von den Olympiastützpunkten betreuten Kaderathletinnen und -athleten Studienbedingungen vorfinden, die ihnen in nationalen und internationalen Wettkämpfen herausragende Leistungen ermöglichen. Damit der Studienerfolg dabei nicht gefährdet wird, werden wir an den Hochschulen dafür die Voraussetzungen schaffen." Konkret sollen die Hochschulen dazu die studentischen Spitzensportler nach Kräften kooperativ unterstützen:

    - Sonderregelung bei den Studienkonten:
    Da es Spitzensportlern nicht möglich ist, ihr Studium innerhalb der Regelstudienzeit zu absolvieren, hat Wissenschaftsministerin Kraft bei der Regelung des Studienkontenmodells für die Kaderathleten der A-, B- und C-Kader gezielt eine Sonderregelung getroffen. Der zeitliche Aufwand für Trainingslager und Wettkämpfe wird hier ausdrücklich berücksichtigt.

    - Anpassung der individuellen Studienbedingungen:
    Die Hochschulen haben sich verpflichtet, die studierenden Spitzensportler durch die gezielte Anpassung der individuellen Studienbedingungen zu unterstützen, wo immer es nötig und möglich ist. Diese Vereinbarung ermöglicht es zum Beispiel, Prüfungstermine zu einem anderen Zeitpunkt wahrzunehmen.

    - Spitzensportbeauftragte an den Hochschulen:
    An jeder Hochschule wird künftig ein Rektoratsbeauftragter für den Spitzensport als Ansprechpartner für die betroffenen Studierenden benannt. Er gewährleistet durch individuelle Beratung und Betreuung, dass die betroffenen Athleten jederzeit schnelle und wirkungsvolle Hilfestellung erhalten. Der Spitzensportler wird darüber hinaus von allen in Frage kommenden Einrichtungen der Hochschule unterstützt.

    Zu unbürokratischer und effektiver Hilfeleistung stehen den Hochschulen ebenso wie den Athleten außerdem die Sportverbände, Olympiastützpunkte und weitere Partner zur Seite. Gemeinsam werden alle Beteiligten dafür sorgen, dass in NRW der Spitzensport an den Hochschulen einen höheren Stellenwert erhält. Ministerin Kraft: "Junge Menschen und Studierende, die Spitzensport betreiben, zeigen damit ihren Willen zu Leistung. Leistungsbereitschaft und Exzellenz brauchen wir aber nicht nur im Sport, sondern auch in Wissenschaft und Wirtschaft. Ein Klausurtermin soll keinen Spitzenathleten von seinem Training abhalten und eine Medaille oder eine gute Platzierung in einem hochkarätigen Wettkampf dürfen keine Gründe für eine übermäßige Studienzeitverlängerung sein. Dies lässt sich mit einer intelligenten Organisation und Koordination klären. Ich werde deshalb in Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern dafür Sorge tragen, dass der Spitzensport mit den Anforderungen der Hochschulen vereinbar wird und niemand durch seine sportlichen Spitzenleistungen Nachteile im Studium hat."


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    regional
    Science policy, Studies and teaching
    German


     

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