Studieren an der SRH Hochschule Hamm während der Corona-Krise - Interview mit Rektor Prof. Dr. Lars Meierling
Prof. Meierling, was bedeutet die aktuelle Corona-Pandemie für Ihre Studierenden?
„Für unsere Studierenden, aber auch für alle Kolleginnen und Kollegen der Hochschule bedeutet die aktuelle Situation natürlich eine große Herausforderung. Bevor wir diese Herausforderungen besprechen, sollten wir aber zunächst den vielen im Gesundheits- und Pflegebereich tätigen Menschen danken. Diese Menschen sind aktuell - und noch mehr als ohnehin schon grundsätzlich - Stützpfeiler unserer Gesellschaft. Diese Relation sollten wir immer beachten, wenn wir jetzt zum Beispiel über Herausforderungen im Bildungsbereich sprechen.“
Wie geht die SRH Hochschule in Hamm mit der Situation um?
„Die Situation ist auch für unsere Studierenden und das Hochschulteam herausfordernd und war natürlich so auch nicht planbar. Unseren Studierenden hilft, dass wir bereits seit längerer Zeit sog. „Blended Learning Formate“ in der Lehre einsetzen. Das bedeutet, dass wir Präsenzlehre mit online-Lehre, Selbststudium und einer intensiven Beratung kombinieren. Mit unserem CORE-Prinzip setzen wir bereits seit längerer Zeit nicht nur auf eine starke Kompetenzorientierung, sondern auch auf Eigenverantwortlichkeit. Dadurch, dass wir die technischen Voraussetzungen wie digitale Lehr- und Lernplattformen schon früh geschaffen haben und die Lehrenden auch didaktisch hierauf geschult haben, können wir aktuell den Lehrbetrieb aufrecht halten.“
Heißt das, der Betrieb läuft wie immer?
„Nein, aktuell ist nichts wie immer. Präsenzveranstaltungen finden natürlich auch bei uns nicht statt. Aber wir haben einen funktionierenden Lehrbetrieb. Neben online-Lehre stellen Lehrende zum Beispiel verstärkt Texte, Testaufgaben und andere Lektüren zur Verfügung und beschäftigen sich noch stärker als sonst mit Reflexion und Auswertung der Aufgaben, zum Beispiel per Video- oder Telefonkonferenz.“
Wie gehen andere Hochschulen mit der Situation um?
„Hier kann ich nur für die Hochschulen unter dem Dach unserer gemeinnützigen Stiftung, der SRH sprechen. In diesen Hochschulen gehen alle Kolleginnen und Kollegen diesen oder einen vergleichbaren Weg. Ich weiß aber auch von Studierenden im persönlichen Umfeld, dass nicht überall die Lehre aktuell als online-Lehre erfolgt. Auch wenn Ableitungen aus dieser besonderen Situation sicherlich erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen sollten, wird sich nach meiner Überzeugung die Arbeitswelt ändern. Digitale Instrumente in Bildungseinrichtungen und entsprechend andere Lernformen werden keine Ausnahmen mehr sein.“
Welche Rückmeldungen bekommen Sie von den Studierenden in dieser Situation?
Die Rückmeldungen sind bislang komplett positiv. Unsere Studierenden wollen in der aktuellen Situation studieren! Wir haben zum Beispiel viele Gäste aus dem Ausland, die nur teilweise eine familiäre oder allgemein soziale Anbindung in Deutschland haben. Diese müssen aktuell aber in ihrem Zimmer oder ihrer Wohnung auch leben können und mit der Isolation klarkommen. Daher ist es so wichtig, dass diese Menschen möglichst wenig Einschränkungen im Lehrbetrieb haben und ihr Studium gemäß ihrer Zeitplanung fortführen können. Und es ist doch auch ein optimaler Zeitpunkt für das Studieren, wenn keine Partys stattfinden.“
Welche Botschaft haben Sie zum Schluss?
„In der jetzigen Situation sollten wir vorsichtig sein, wenn wir Positives bemühen. Neben der Vielzahl der gesundheitlich von der Corona-Pandemie betroffenen Menschen wird ebenfalls eine Vielzahl von Menschen wahrscheinlich stark wirtschaftlich betroffen sein. Dennoch spüre ich in der aktuellen Situation auch eine große Solidarisierung innerhalb der Gesellschaft. Das macht Mut.“
Vielen Dank für das Gespräch, Prof. Meierling.
Criteria of this press release:
Journalists, Students
Economics / business administration, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Organisational matters, Studies and teaching
German
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