Preis für wichtigsten Beitrag zur Forschung im Bereich internationale Beziehungen und Friedensforschung geht an Konstanzer Politikwissenschaftler
Nils Weidmann, Professor für Politikwissenschaft am Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft der Universität Konstanz und Co-Sprecher des Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“, erhält den Karl-Deutsch-Preis 2020.
Seit 1985 verleiht die International Studies Association (ISA) diesen Preis jährlich an Forschende in einer frühen Phase ihrer Karriere. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den ersten zehn Jahren nach der Promotion können für die Auszeichnung vorgeschlagen werden, mit der jeweils der bedeutendste Beitrag im Bereich der internationalen Beziehungen und der Friedensforschung gekürt wird.
Das Preiskomitee lobte insbesondere Nils Weidmanns Beitrag zu drei Forschungsfeldern: Erstens habe er besondere Einsichten zu den geografischen Aspekten von Konflikten und ihrer Ausbreitung gewonnen und zu diesem Thema Datensätze und Erhebungsinstrumente zur Verfügung gestellt, die für das Feld eine Schlüsselrolle spielten. Zweitens habe er in seinem Buch „The Internet and Political Protest in Autocracies“ (Co-Autor: Espen Geelmuyden Rød) wichtige Erkenntnisse zur Rolle von digitalen Kommunikationsmitteln bei der Mobilisierung von Protestbewegungen vorgelegt. Drittens seien seine Beiträge zur Methodenentwicklung einflussreich, insbesondere zu Ereignisdaten über politische Gewalt und Protest. Unter Verweis auf weitere Preise, die er erhielt und für die er nominiert war, stellt das Komitee fest: „Professor Weidmanns außergewöhnliche wissenschaftliche Beiträge haben im Fach bereits umfassende Anerkennung erfahren.“
Über die International Studies Association
Die International Studies Association ist eine der ältesten wissenschaftlichen Gesellschaften, die der interdisziplinären Erforschung inter- und transnationaler sowie globaler Beziehungen gewidmet ist. Zu ihren rund 7000 Mitgliedern weltweit zählen neben Universitätsangehörigen politisch Aktive, Politikexperten, Vertreter zivilgesellschaftlicher Akteure und unabhängig Forschende, denen die Gesellschaft als gemeinsame Plattform für Austausch und gemeinsame Initiativen in der Erforschung internationaler Beziehungen dient.
Über Nils Weidmann
Nils Weidmanns Forschungsinteresse gilt den Auswirkungen digitaler Medien auf politische Mobilisierung und Protestbewegungen, dem Zusammenhang von sozialer Ungleichheit und der Entwicklung gewaltsamer Konflikte, sowie dem Einsatz von Cyberattacken in nichtdemokratischen Regimen. Er erhielt bereits 2012 den Sofja-Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung.
Faktenübersicht:
- Prof. Dr. Nils Weidmann ist Politikwissenschaftler am Fachbereich Politik und Verwaltungswissenschaft der Universität Konstanz. Er leitet die Forschungsgruppe „Communication, Networks and Contention“ und ist Principal Investigator sowie Co-Sprecher des Exzellenzclusters „Die politische Dimension von Ungleichheit“.
- Weidmann ist der erste Wissenschaftler an einer deutschen Institution, der mit dem Karl-Deutsch-Preis ausgezeichnet wird.
- Der Karl-Deutsch-Preis ist eine Ehrung für einen Fachwissenschaftler im Bereich internationale Beziehungen und Friedensforschung und ist zusätzlich mit 500 Dollar dotiert. Er hätte auf der Jahreskonferenz der ISA am 26. März in Honolulu verliehen werden sollen, die aber aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde.
Hinweis an die Redaktionen:
Ein Bild kann im Folgenden heruntergeladen werden:
Bild: https://cms.uni-konstanz.de/fileadmin/exzellenz/inequality/Personen/Weidmann_Nil...
Bildunterschrift: Prof. Dr. Nils Weidmann (Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft und Exzellenzcluster "The Politics of Inequality", Universität Konstanz).
Bild: Inka Reiter.
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Criteria of this press release:
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