Unter Federführung des Museums für Naturkunde Berlin wurde gemeinsam mit 14 anderen Partnern eine Citizen Science Plattform entwickelt, in der Bürgerwissenschaft europaweit gedacht wird. EU-Citizen.Science ist die digitale Plattform für alle, die sich für Citizen Science interessieren. Sie stellt Best-Practice-Beispiele und Ressourcen für die Initiierung, Planung und Durchführung von bürgerwissenschaftlichen Projekten zusammen und präsentiert eine breite Palette von bürgerwissenschaftlichen Projekten. Vision der Plattform ist es, die Bürgerwissenschaft zu fördern und die Beteiligung an der Forschung auszubauen, sowie die Vernetzung der Beteiligten auf europäischer Ebene zu stärken.
Citizen Science (Bürgerforschung) bindet die Öffentlichkeit in jeder Phase des Forschungsprozesses aktiv in die wissenschaftliche Forschung ein: von der Definition der Forschungsfragen bis hin zur Erstellung und Sammlung wissenschaftlicher Daten und deren Analyse. Citizen Science generiert neues Wissen und unterstützt damit Wissenschaft und Forschung, politische Entscheidungsträger und die Gesellschaft als Ganzes wirkungsvoll. Als wichtiger Baustein von Open Science eröffnet sie allen Mitgliedern der Gesellschaft die Möglichkeit, eine aktive Rolle in der Forschung, der Innovation und der Entwicklung einer evidenzbasierten Politik auf lokaler, nationaler und EU-Ebene zu übernehmen.
EU-Citizen.Science (http://eu-citizen.science/) hat zum Ziel, zentraler Bezugspunkt für jeden zu werden, der ein bürgerwissenschaftliches Projekt einrichtet oder betreibt: Praktiker und Forscherinnen, Pädagogen, die Forschungscommunity und Bürgerinnen und Bürger sowie jeden, der bürgerwissenschaftliche Projekte unterstützt - wie etwa politische Entscheidungsträger und Fördereinrichtungen. Die Plattform stellt auch für die an den Ergebnissen Interessierten - Entscheidungsträger und die Gesellschaft als Ganzes - Informationen zur Verfügung.
„Die neu geschaffene europäische Plattform für Citizen Science dient dem Aufbau von inhaltlichen und operativen Kapazitäten. Sie hält Informationen über Projekte als auch Ressourcen wie Handbücher zu verschiedenen Themen in verschiedenen Sprachen und Formaten bereit“, so Katrin Vohland, Leiterin des Forschungsbereichs Museum und Gesellschaft. „Dadurch wird Citizen Science nicht nur bekannter, sondern die Qualität der Projekte sowohl in Hinsicht auf die wissenschaftlichen Ergebnisse als auch des gesellschaftlichen Mehrwerts wird erhöht“.
„Die Plattform bietet innovative Möglichkeiten für die Stärkung der Praxis, aber auch für die Forschung im Bereich Citizen Science. Sie wird mit ihren wertvollen Materialien und vielfältigen Partnerorganisationen dazu beitragen, die Wissenschaft für alle Menschen in Europa zu öffnen", ergänzt Silke Voigt-Heucke, die derzeit am Museum für Naturkunde Berlin ein Kompetenzzentrum für Citizen Science aufbaut, in dem das EU-Citizen.Science Projekt verortet sein wird.
Auf der Plattform gibt es die Möglichkeit, nach bürgerwissenschaftlichen Projekten in ganz Europa zu suchen; nach Titeln, Schlüsselwörtern, Ländern oder Forschungsthemen. Nach der Anmeldung kann ein Profil der eigenen bürgerwissenschaftlichen Projekte erstellt und mit anderen Projektinitiatoren in Kontakt getreten werden. Außerdem eröffnet sich die Möglichkeit, an neuen Projekten mitzuarbeiten. Es ist nicht notwendig, Erfahrung in Citizen Science mitzubringen. Die Plattform ermöglicht auch Neueinsteigern einen Zugang und manche Projekte können auch bequem von zu Hause aus gemacht werden. EU-Citizen.Science verfolgt die neuesten Nachrichten und Trends im Bereich Citizen Science, die regelmäßig in einem Blog veröffentlicht werden. In einem ersten Blog-Eintrag geht es um Citizen Science in Zeiten von Corona.
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