Wenn krisenbedingt gewohnte Handelswege und Märkte teils zum Erliegen kommen, braucht es Alternativen. Ein Forschungsteam der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) bringt passend zu den bevorstehenden Osterfeiertagen den „UckerGruß“ auf dem Weg, um Waren von kleinen und mittelständischen Unternehmen über Linienbusse zu den Kund*innen zu transportieren.
„Der UckerGruß ist ein Ansatz, trotz der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie die Grundlagen für eine soziale Logistik in der Uckermark zu legen. Darunter verstehen wir ein Transportangebot, dass günstiger, verlässlicher und näher an den Endkunden ist und auch in Krisenzeiten funktioniert, weil es durch einen Verbund von Akteuren wie ÖPNV und regionaler Produzierenden die Lasten der regionalen Logistik besser teilt“, erklärt Alexander Conrad, Leiter des regionalen Logistikprojekts im Bündnis WIR! region 4.0 zu der die bevorstehende Aktion zählt. Er und sein Team machen aktuell selbst die Erfahrung, dass bei Kooperationspartnern die Handlungsspielräume in der Corona-Krise stark eingeschränkt sind, was sich auch auf die eigene Projektplanung massiv auswirkt. Um nicht tatenlos zu sein, entschied sich das HNEE-Team außerplanmäßig den „UckerGruß“ anzuschieben, wobei es bestehende Handelswege von Partnerbetrieben ausweitete und mit der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft kooperierte. „Ziel ist es, ländliche Räume mit innovativen Projekten auf die Zukunft vorzubereiten und neue Möglichkeiten der Organisation und des Wirtschaftens zu erproben“, fasst Alexander Conrad zusammen. Die Eier-Aktion zu Ostern ist ein erster Beispiel-Pfad, der fünf lokalansässige Betriebe und Einrichtungen verbindet: Ucker-Ei (landwirtschaftliche Produktion), die Uckermärkische Verkehrsgesellschaft (Lieferung), Q-Regio (Bereitstellung von leeren, genormten Transportkisten), die Uckermärkischen Werkstätten in Prenzlau (Verarbeitung: Eier werden gekocht und gefärbt) und die Bäckerei Schreiber in Angermünde (Warenempfang und Weitergabe an Kundschaft). Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde übernimmt hierbei die Rolle eines Logistikers.
Als besonders vorteilhaft für die spontane Umsetzung der eintägigen Osterei-Aktion erwies sich, die seit acht Jahren bestehende Infrastruktur der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft. Deren KombiBus befördert seit September 2012 in regulären Linienbussen neben Personen auch Güter. An Bushaltestellen können Pakete von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen vom Bus aufgenommen und an gewünschten Bushaltestellen wieder abgegeben werden. „Wir werden in den nächsten Wochen kontinuierlich neue Pfade aufstellen, Akteur*innen vernetzen und die Basis für neue Wertschöpfungsansätze, die jetzt in der Krise und für die Zeit danach erst recht bedeutsam sind, legen“, kündigt Alexander Conrad an. Mit jedem Pfad könne man so Akteur*innen verbinden, die einen Bedarf haben, Güter sicher in der Region zu transportieren, neue Wertschöpfungsansätze zu entwickeln oder bestehende abzusichern.
Über das Projekt
Das Bündnis „WIR! region 4.0“ wird im Rahmen des Programms „Wandel durch Innovation in der Region -WIR!“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Zwischen 2019 und 2022 werden in diesem Zuge etwa 4,2 Millionen Euro in der Region eingesetzt. Das WIR!-Bündnis in der Uckermark, den ehemaligen Landkreis Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern sowie den nördlichen Teil des Landkreises Barnim ist eines von insgesamt 20, das in die Umsetzungsphase gestartet ist.
Die HNEE hat hierbei die Koordination inne und arbeitet mit den Partnern Fachhochschule Potsdam, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Investor Center Uckermark, IRS Erkner, Stadtwerken Schwedt und Zentrum für Technik und Gesellschaft der TU Berlin und Initialdesign Berlin zusammen.
Über den KombiBus
Nach skandinavischem Vorbild befördert die Uckermärkische Verkehrsgesellschaft (UVG) seit September 2012 in ihren Linienbussen neben Personen zusätzlich auch Güter. An Bushaltestellen können Pakete vom Bus aufgenommen und an gewünschten Bushaltestellen wieder abgegeben werden.
Über die HNEE
Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) ist mit etwa 2.200 Studierenden und 60 Professorinnen und Professoren die kleinste Hochschule in Brandenburg. Mit ihren 21 innovativen und teils einzigartigen Studiengängen in den vier Fachbereichen Wald und Umwelt, Landschaftsnutzung und Naturschutz, Holzingenieurwesen sowie Nachhaltige Wirtschaft gehört sie zu den leistungsstärksten Hochschulen Deutschlands. Die HNEE ist Vordenkerin und -reiterin einer nachhaltigen Entwicklung, wofür sie bereits 2010 EMAS-zertifiziert und 2017 mit dem europäischen EMAS-Award für ihr vorbildliches Umweltmanagement ausgezeichnet wurde.
Prof. Dr. Alexander Conrad
Wissenschaftlicher Koordinator (HNEE)
Fachbereich Nachhaltige Wirtschaft
Telefon: (03334) 567-289
alexander.conrad@hnee.de
Gabriele Gruchmann
Leiterin des Innovationsmanagements im Bündnis WIR! region 4.0 (HNEE)
Mobil: 0151 - 551 552 35
ggruchmann@hnee.de
http://www.hnee.de/wir und https://www.unternehmen-region.de/Strukturwandel Über das Projekt
https://region40.de/uckergruss Über den UckerGruß
https://uvg-online.com/kombibus/ Über den KombiBus
http://www.hnee.de Infos zur Hochschule
http://www.schreibers-backstube.de Bäckerei Schreiber in Angermünde
Übergabe an der Bushaltestelle: Bäckermeister Klaus Schreiber (rechts)nimmt die Kisten mit den Eiern ...
© HNEE/ Jan Lindenberg
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Produkt aus der Uckermark (Brandenburg): Das Ucker-Ei
© HNEE/ Jan Lindenberg
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Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration, Environment / ecology, Social studies, Traffic / transport
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German
Übergabe an der Bushaltestelle: Bäckermeister Klaus Schreiber (rechts)nimmt die Kisten mit den Eiern ...
© HNEE/ Jan Lindenberg
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Produkt aus der Uckermark (Brandenburg): Das Ucker-Ei
© HNEE/ Jan Lindenberg
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