Infektionskrankheiten, zu denen auch das neuartige Corona-Virus gehört, stehen auf Platz drei der weltweit häufigsten Todesursachen. An der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) sind Fragen zur Immunantwort bei solchen Krankheiten ein großes Thema. Über herausragende wissenschaftliche Arbeiten berichtet die aktuelle Ausgabe der UNIKATE*.
Seitdem die Welt von einem neuen Virus, SARS-CoV-2, zum Stillstand gebracht wird, ist allgemein bekannt, was Infektiologen schon immer betonen: Infektionskrankheiten sind eine große Gefahr. Stets besteht das Risiko, dass bislang unbekannte Erreger den Sprung auf den menschlichen Wirt schaffen. An der Medizinischen Fakultät der UDE wird seit vielen Jahren dazu geforscht. Herausragende Nachwuchswissenschaftler nehmen sich in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkolleg (GRK 1949) dem Thema an.
„Das Immunsystem gilt als eines der komplexesten Systeme im menschlichen Körper und besteht aus verschiedenen Zellen, Antikörpern, Komplementfaktoren und zahlreichen Botenstoffen, deren Zusammenspiel wichtig ist. Die Immunantwort hat einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf einer Infektion“, erläutert Prof. Dr. Astrid Westendorf, Sprecherin des GRK.
In den UNIKATEN, dem wissenschaftlichen Magazin der UDE, wird zum einen das immerwährende evolutionäre Wettrennen zwischen Viren und dem Immunsystem des infizierten Wirtes beschrieben. Außerdem geht es um das schnell mutierende Influenzavirus und die Suche nach alternativen Therapiemethoden, sowie um Malaria, für das noch kein effektiver Impfstoff zugelassen ist. Hier konzentrieren sich die Forschungen im Graduiertenkolleg auf die T-Zell-Antwort während der Infektion.
Ein anderer Artikel beschreibt, wie Natürliche Killerzellen – die erste Verteidigungslinie unseres Immunsystems – den Verlauf einer Hepatitis C-Virus-Infektion beeinflussen. Auch das größte Immunorgan des Körpers, der Darm, ist ein Thema: Wie beeinflussen Infektionen in diesem Teil des Verdauungstraktes die Darmflora und wie wirken sie sich auf chronisch-entzündliche Erkrankungen bis hin zu Darmkrebs aus?
Ein weiteres Team im Graduiertenkolleg widmet sich der Familie der Typ-I-Interferone. Diese sind wichtig für die direkte antivirale Immunität und verbinden angeborene und adaptive Abwehrmechanismen. Untersucht werden verschiedene Subtypen mit der Frage, ob sie sich für Immuntherapien gegen unterschiedliche Krankheiterreger eignen.
*UNIKATE 54/2020: Medizin. Infektionskrankheiten – ein globales Problem, ISBN: 978–3–934359–54–3
Prof. Dr. Astrid Westendorf, Zentrum für Medizinische Biotechnologie, Tel. 0201/723-1826, astrid.westendorf@uk-essen.de
https://www.uni-due.de/unikate/unikate_054.html
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Medicine
transregional, national
Scientific Publications
German
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