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01/19/2004 15:00

Nature2 - AcAr2 - GateWay 2: Drei erste Module von Salm2. Letzter Civitas-Vortrag am 26.01.04

Ulrike Fischer Stabsstelle Hochschulkommunikation
Fachhochschule Potsdam

    Civitas-Vortrag "Nature2 - AcAr2 - GateWay 2: Drei erste Module von Salm2, einem europäischen Kooperationsprojekt zur prototypischen Zukunftsentwicklung der Kleinstadt Senones (Frankreich)" von Prof. Winfried Gerling und Prof. Mischa Schaub am 26.01.2004.

    Den letzten Vortrag der Reihe "Civitas - Europäische Partner und Vorbilder" der Fachhochschule Potsdam halten Prof. Winfried Gerling, Studiengang Europäische Medienwissenschaft, und Prof. Mischa Schaub, Studiengang HyperWerk der Fachhochschule beider Basel FHBB in der Schweiz. Der Vortrag findet am Montag, dem 26. Januar 2004, um 18 Uhr im Palais am Stadthaus, Friedrich-Ebert-Str. 37, 14469 Potsdam, statt.

    Die Europäische Medienwissenschaft und das Hyperwerk verbindet eine länger dauernde Partnerschaft, die über wechselseitige Lehrangebote bis zu einem ersten gemeinsamen Projekt mit Studierenden beider Studiengänge reicht. Dieses Projekt AcAr2Public/DVD-Publikation hatte das Ziel, die Situation in Senones zu dokumentieren. Die Kleinstadt hat 3.000 Einwohner und in den letzten 10 Jahren 1.500 Arbeitsplätze verloren, nicht zuletzt durch die Globalisierung von Kapital und Informationsmärkten, die durch den Datenfluss der interaktiven Medien überhaupt erst möglich wurde. Senones wirkt als ein klassisches Beispiel einer handwerksnahen Industrieform, die im Zuge des Übergangs zur Informationsgesellschaft untergegangen ist. Der digitale Fortschritt hat sich in Senones bisher also denkbar unproduktiv ausgewirkt. Das Vorhaben AcAr2 steht für die Hoffnung, dass die Dynamik der Technologie neue Materialien mit Interaktionsqualitäten, neue Handwerksformen und Marktnischen hervorbringen wird, um dem Handwerk eine neue Grundlage zu schaffen. Der gemeinsame Vortrag von Prof. Gerling und Prof. Schaub wird Senones und das Projekt Salm2, das bis 2015 laufen soll, vorstellen. AcAr2, Nature2 und GateWay2 sind Bestandteile dieses von Mischa Schaub initiierten europäischen Projekts zur prototypischen Zukunftsentwicklung von Senones.

    Mischa Schaub studierte nach einer Bildhauerausbildung an der Kunstgewerbeschule Basel und der Kunstakademie Düsseldorf Industrial Design am Royal College of Art, London. Danach war er in verschiedenen Design-Unternehmen tätig und entwickelte dabei 13 Patente. 1996 war er als Gastprofessor an der HdK, Berlin. Seit 1992 ist Mischa Schaub Dozent an der FHBB, dort seit 1993 Geschäftsführer von HyperStudio und seit 1999 Abteilungsleiter von HyperWerk.

    Winfried Gerling studierte nach der Ausbildung zum Feinmechaniker Musik- und Kunstwissenschaft an der Gesamt-Hochschule Kassel und Bildende Kunst an der HdK, Berlin mit dem Abschluss als Meisterschüler. Seitdem realisierte er verschiedene Ausstellungen im In- und Ausland und Multimediaprojekte für Museen und Ausstellungshäuser. Gerling war Mitgründer der multimedia produktionen in berlin / mib GmbH Berlin (Creative Director 1999-2002). Seit dem Wintersemester 2000/01 ist Winfried Gerling Professor für Konzeption und Ästhetik der Neuen Medien am Studiengang Europäische Medienwissenschaft.

    Wie auch in den vergangenen Jahren besteht im Anschluss an den Vortrag Gelegenheit, bei einem Glas Wein in lockeren Gesprächsrunden miteinander zu diskutieren. Civitas wird unterstützt von Frau Ira Schwarz, Potsdam, und Frau Dr. Pia und Herrn Klaus Krone, krone mt, Berlin.

    Studiengang HyperWerk an der FHBB, Schweiz (www.hyperwerk.ch)

    Seit 1999 bietet die FHBB einen Pilotstudiengang für Interaktionsleitung an. Nach ausgezeichneten Peer-Reviews wurde der Studiengang im Dezember 2003 als ordentlicher Studiengang anerkannt.

    Der didaktische Aufbau des Studiums ist auf die Schwerpunkte Gestaltung, Technik, Management und Interaktion bezogen und folgt den Anforderungen der Praxis: Die Studierenden entwickeln eigene Projekte oder arbeiten in bestehenden Forschungsprojekten mit, um sich in praktischer Arbeit mit der studienrelevanten Thematik zu befassen. Parallel zur Projektarbeit werden Workshops angeboten, die von international renommierten Fachleuten zu Technologie, Gestaltung, Management und Interaktion durchgeführt werden.

    Kernkompetenz Interaktion: Erst mit der Gestaltung einer Gesamtheit von Technik und Wirtschaft können zukunftsgerechte Lösungen zustande kommen. HyperWerk sucht diese Integration der Wissensformen und Sichtweisen, die Einschätzung der gesamtheitlichen Sichtweise als einer eigenen Wissensform läuft in befreiender Weise dem herkömmlichen Modell der Fachwissen diametral entgegen.

    HyperWerk verschiebt zusehends sein Arbeitsfeld von den interaktiven Medien hin zum umfassend betrachteten, gesellschaftlichen Transformationsprozess. Mit seinem aktuellen Großvorhaben Salm2 geht HyperWerk bis zum Entwurf eines vielschichtigen Zukunftsmodells einer Region, in dem Hochschulen einen wesentlichen Platz einnehmen werden.

    Eine Hochschule darf sich nicht damit begnügen, Personen in ihrer Arbeitsfähigkeit zu fördern; sie muss heute vielmehr danach trachten, im besten Sinne zu einer lebendigen Gegengesellschaft, zu einem Experimentierfeld für innovative Formen der Wissensarbeit zu werden. Solch eine Hochschule braucht Leute, Abteilungen und Institute, die Zusammenhänge zwischen den vielen vorhandenen Spezialisierungen darstellen und fördern wollen, die über die Fähigkeit verfügen, den unbekannten, Innovation hervorbringenden Kontext zu erkennen, zu formulieren, zu vermitteln und herzustellen. Diesen Anspruch will HyperWerk einlösen.

    Neben der Zusammenführung akademischer Fähigkeiten in neuen, sinngebenden Zusammenhängen, sieht HyperWerk eine weitere Rolle auf sich zukommen. Die Medientechnologie ist soweit fortgeschritten, dass sie aus ihrem monitorblauen Geburtszimmer in die Welt der anfassbaren Dinge zurückkehren kann. In den nächsten Jahren wird sie in unsere reale Welt hinein diffundieren, wird mit ihr zu smart materials verschmelzen und wird dabei die Welt der Dinge drastisch verändern. Die noch unbekannten Formen dieses Aufbruchs werden einen noch erheblicheren Wandel bewirken als die hinter uns liegende Welle der Virtualisierung. Diesmal handelt es sich nicht mehr um den Ersatz von Welt durch Künstlichkeit, jetzt geht es um die Aufwertung realer Welt durch Medientechnologie. Hier wird die nächste Schwelle der Zukunftsgestaltung liegen. Daran will sich HyperWerk aktiv beteiligen.

    Salm2 (www.salm2.org):

    Eine magische Mischung
    Das Städtchen Senones in den Vogesen ist 154 km von Basel entfernt. Der Name lässt sich rückwärts lesen: SENONES = SENONES
    Und auf französisch heissen die Himmelsrichtungen bekanntlich Sud, Est, Nord, Ouest; einmal hin, einmal her, und schon kommt Senones raus. Senones hat 3000 Einwohner, ein Drittel Arbeitslosigkeit, ein Kloster und zwei Schlösser. Senones war bis zur Revolution die Hauptstadt des Fürstentums Salm-Salm, deshalb heisst das aktuelle Vorhaben Salm2.

    Entwurf einer Gesellschaft
    Im Städtchen Senones wollen wir erleben und erforschen, wie eine postindustrielle Gesellschaft aussehen kann, die nicht automatisch für einen grossen Teil der Bevölkerung Arbeitslosigkeit bedeuten muss und in der die Bildung einen kreativen Platz einnimmt. Solch ein Anspruch kann und soll mit dem analytischen und entwerfenden Potenzial der beteiligten Hochschulen überzeugend und konkret eingelöst werden.

    Die sieben Projektmodule
    Start 2002 Jungle2 / Architektur & Stadtplanung
    01.09.02 - 31.12.05 GateWay2 / Oeffentlichkeitsarbeit
    Start Januar 2003 AcAr2 / Handwerkshochschule
    Start Dezember 2003 Scene2 / Theater & Kultur
    Start Januar 2004 Nature2 / Natur & Interaktivität
    Start Mitte 2004 Search2 / Forschungsplattform
    Start Ende 2004 TransLog2 / Austauschplattform

    Wohnungsangebot:
    Salm2 hat im Herbst 01 mit der Anmietung einer Arbeitswohnung als einem ersten Brückenkopf begonnen. Nach dem durch HyperStudio finanzierten Umbau hat im Mai 02 die studentische Benutzung intensiv eingesetzt. Weitere Institutionen aus der grenzüberschreitenden Region mit einem realitätsverändernden Anspruch sollen möglichst rasch zu einem vergleichbaren Engagement aufgefordert werden. Die repräsentative Wohnung des Abts soll durch ein Netzwerk von internationalen Hochschulen als gemeinsamer Arbeitsort betrieben werden. Im Januar wird der Umbau von 20 ehemaligen Mönchszellen und der Prachtswohnung des Abts in Angriff genommen. Diese Räume können ab September für Workshops genutzt werden.

    GateWay2:
    Während drei Jahren sollen mit einer mobilen Kommunikations-plattform die etwa 50 Hochschulen im Umfeld von Senones besucht werden, um damit das Kooperationsangebot von Salm2 eventartig zu vermitteln. Dazu wird eine StatementStation entwickelt. Gateway2 umfasst ebenfalls Unterprojekte für Workshops und den Webauftritt. Das Interreg-Projekt GateWay2 hat am 1.9.02 begonnen. Die Website lautet: http://www.gateway2.org

    Jungle2 / Einstiegsprojekt 2002/3:
    Das architektonische und sozioökonomische Einstiegsprojekt Jungle2 hat vom November 02 bis zum März 03 stattgefunden. 55 Architektinnen und Innenarchitekten haben das Potenzial von Senones und seines Klosters untersucht und gestaltet. Insgesamt stehen 15000 Quadratmeter überbaute Fläche für eine innovative Nutzung zur Verfügung. Jungle2 hat zu Planungsgrundlagen für die politische Durchsetzung geführt. Ebenfalls sind erste Arbeitsräume in der Bibliothek sowie eine Ausstellungszone entstanden.

    AcAr2 / Académie Artisanale:
    Als ein weiteres Vorhaben wird das Konzept der Handwerkshochschule AcAr2
    (Académie Artisanale) entwickelt, welche die Zukunft des Handwerks im Kontext von Interaktivität und "smart materials" gestalten soll. Die AcAr2 will die Trennung zwischen den Gestaltungsleistungen von Handwerk und Hochschulen aufheben. Dabei sollen Erfahrungen und Potenziale des Handwerks, intelligente Materialien mit integrierter Digitaltechnologie, Interfaceforschung und Produktgestaltung, Unternehmertum und Marketing für Kleinunternehmer zusammenkommen.

    Nature2 (bis 2015):
    Die touristische Gesamtanlage von Senones soll bis 2015 in Verbindung mit einer nationalen Gartenschau, die im Kontext der Interaktivität stehen soll, neu erschlossen werden.

    Kontakt:
    Salm2 wurde 2003 als Verein in Frankreich eingetragen. Mitglieder sind das IFIB der Universität Karlsruhe, die Abteilung IN3 der FHBB, HyperWerk sowie die französische Forschungsorganisation ADEC. Eine deutliche Erweiterung dieser Kerngruppe ist im Laufe des Jahres 2004 vorgesehen.
    Die entsprechende Website lautet www.salm2.org

    Medieninformationen und Veranstaltungshinweise der FH Potsdam können Sie auch im Internet abrufen: http://www.fh-potsdam.de
    EVENTS & NEWS I MEDIENINFORMATIONEN


    More information:

    http://www.fh-potsdam.de/~civitas


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    Criteria of this press release:
    Construction / architecture, Information technology, Law, Media and communication sciences, Politics, Social studies
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Research projects
    German


     

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