Am 23. April 2020 wurde Professor Ulrich Demuth vom Bundestag in den Deutschen Ethikrat gewählt. Die Berufung erfolgte dann zum 30. April 2020 durch den Bundestagspräsidenten Dr. Wolfgang Schäuble. Demuth ist derzeit beratend für das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI tätig. Bis Januar 2020 leitete er den Fraunhofer IZI-Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse am Standort Potsdam-Golm und stand der Fraunhofer IZI-Außenstelle Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung am Standort Halle (Saale) vor, die er 2013 etabliert hatte.
Professor Ulrich Demuth wird sich im Rahmen seiner Mitgliedschaft im Ethikrat vorrangig naturwissenschaftlich-medizinischen Fragestellungen und deren ethischen und gesellschaftlichen Implikationen widmen. »Ich freue mich sehr auf diese ehrenvolle Aufgabe. Ich möchte meine Erfahrung und mein Wissen in den Dienst unseres Landes stellen und teilhaben an der Erarbeitung von Empfehlungen zur Orientierung für die Gesellschaft und die Politik«, äußerte Demuth nach Bekanntwerden seiner Berufung. Aufgrund seiner Expertise bei der Entwicklung von Biotechnologieunternehmen sowie in der Wirkstofffindung und Wirkstoffentwicklung wird er sich insbesondere mit wissenschaftsbasierter und sachbezogener Beratung auf dem Gebiet der Pharmaentwicklung, mit Fokus auf Antiinfektiva befassen.
Der studierte Biochemiker ist ausgewiesener Experte in der Entwicklung neuer molekularer Strategien zur Behandlung neurodegenerativer und entzündlicher Erkrankungen. Ihm gelangen wegweisende Arbeiten auf dem Gebiet der DP4-Inhibition, einer neuartigen Wirkstoffklasse zur Behandlung von Typ-2 Diabetes. Später forschte er an einem neuartigen Behandlungsansatz für die Alzheimer'sche Erkrankung, der auf der Inhibierung der Glutaminylzyklase, einem zentralen Enzym in der Pathogenese dieser Krankheit beruht. Seine Forschungsergebnisse wurden in mehr als 200 Artikeln publiziert und mündeten in mehr als 120 Patenten.
»Die Berufung von Professor Ulrich Demuth in den Deutschen Ethikrat ist eine exzellente Wahl. Er ist ein herausragender Wissenschaftler mit großem gesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein, der sich intensiv und substanziell in die in diesem Gremium diskutierten Fragestellungen und Debatten einbringen wird. Im Namen des Fraunhofer IZI gratuliere ich meinem geschätzten Kollegen sehr herzlich zu dieser Berufung«, sagte Professor Ulrike Köhl, Institutsleiterin am Fraunhofer IZI, nach der Bekanntgabe. Demuth ist nach Professor Frank Emmrich bereits der zweite Fraunhofer IZI-Leiter dessen Meinung und Expertise im Deutschen Ethikrat gefragt ist. Von April 2008 bis April 2016 gehörte der Institutsgründer und langjährige Direktor des Instituts, Professor Frank Emmrich, diesem Gremium an.
Der Deutsche Ethikrat befasst sich mit ethischen, gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen, medizinischen und rechtlichen Fragen. Er informiert die Öffentlichkeit, regt gesellschaftliche Debatten an und berät die Bundesregierung in Form von Stellungnahmen und Empfehlungen. Dem Deutschen Ethikrat gehören aktuell 24 Mitglieder an, die ihr Amt persönlich und unabhängig ausüben. Es sind Expertinnen und Experten aus Naturwissenschaft, Medizin, Theologie, Philosophie, Ethik, Sozialwissenschaften, Ökonomie und Rechtswissenschaft, die unterschiedliche ethische Ansätze und ein plurales Meinungsspektrum vertreten. Die Berufung in den Deutschen Ethikrat erfolgt jeweils für vier Jahre.
Pressekontakt:
Jens Augustin
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie
Perlickstraße 1
04103 Leipzig
Telefon +49 341 35536-9320
jens.augustin@izi.fraunhofer.de
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Professor Ulrich Demuth wurde zum 30. April 2020 in den Deutschen Ethikrat berufen.
(c) Fraunhofer IZI
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