idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/20/2004 10:26

Strategien für bewaldete Flutungsräume am Rhein -
Universität Freiburg koordiniert EU-Forschungspr

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Seit Mitte 2003 arbeiten Wissenschaftler der Fakultät für Forst- und Umweltwissenschaften der Universität Freiburg innerhalb des Forschungsverbundes FOWARA mit Partnern aus Frankreich, den Niederlanden und Deutschland an der Entwicklung von Managementstrategien für bewaldete Flutungsräume im Rheineinzugsgebiet. In die Untersuchung fließen sowohl naturwissenschaftliche als auch sozial- und politikwissenschaftliche Aspekte ein. Das bis Ende 2005 bewilligte INTERREG IIIB-Projekt soll politischen Entscheidungsträgern Empfehlungen für den Umgang mit forstlich genutzten Flutungsräumen geben.

    "Den Flüssen mehr Raum geben" - dieser Appell ist seit den Jahrhunderthochwassern der letzten Jahre an Elbe, Oder und Rhein in aller Munde. Dennoch entbrennt immer wieder Streit, wenn konkrete Flächen für die Hochwasserrückhaltung bereitgestellt werden sollen. Werden diese in Waldarealen ausgewiesen, sind Interessenskonflikte zwischen Waldbesitzern und den Befürwortern von Hochwasserrückhalteflächen auf der Tagesordnung. Besonders die im Integrierten Rheinprogramm (IRP) vorgesehenen ökologischen Flutungen, mit denen die Natur an Hochwasserereignisse gewöhnt werden soll, sind umstritten. Bürgerinitiativen befürchten den Verlust wichtiger Naherholungsgebiete, Waldbesitzer ökonomische Einbußen. Über die tatsächlich in den Waldbeständen zu erwartenden Schäden ist jedoch wenig bekannt.

    Das Projekt FOWARA ("problems in the realisation of forested water retention areas") will diesem Problem nachgehen und führt dazu Untersuchungen in Rückhalteflächen in Deutschland (Dietenbach, Altenheim), Frankreich (Erstein, Offendorf) und den Niederlanden sowie im Auenwald bei Rastatt durch. Betrachtet werden dabei sowohl naturwissenschaftliche als auch sozial- und politikwissenschaftliche Fragestellungen. So untersuchen die Wissenschaftler beispielsweise die Überflutungstoleranz von Baumarten und Waldökosystemen, um fachliche Grundlagen für Baumartenauswahl und Bestandespflege von Rückhalteflächen zu erhalten. Auch wasserwirtschaftliche Parameter wie Wasserhöhe und Dauer einer ökologischen Flutung werden geprüft.

    Analysen der ökonomischen Schäden in Wäldern durch die Hochwasserereignisse der letzten Jahre fließen ebenso ein wie Untersuchungen zu politischen Konfliktfeldern am Rhein. Die erhobenen Daten münden in ein Modell, das Vorhersagen zur Entwicklung bewaldeter Flutungsräume bei unterschiedlichen Bewirtschaftungsszenarien ermöglichen soll. Die Ergebnisse werden in einem praxisorientierten Leitfaden zur "Hochwasserrückhaltung im Wald" aufbereitet.

    An dem Verbundprojekt beteiligt sind Institutionen aus Frankreich, den Niederlanden und Deutschland, darunter Fachleute der Universitäten Freiburg, Metz und Straßburg, des NABU-Institutes für Landschaftsökologie und Naturschutz und der Gewässerdirektion Südlicher Oberrhein / Hochrhein. Projektleitung und Koordinierung liegen in den Händen von Prof. Dr. Heinz Rennenberg und Dr. Jürgen Kreuzwieser vom Institut für Forstbotanik und Baumphysiologie der Universität Freiburg.

    Das Projekt wird im Rahmen des INTERREG IIIB Programms der Europäischen Union gefördert. Ein wichtiges Anliegen dieses Programms ist die auch in dem FOWARA-Projekt praktizierte Zusammenarbeit von Institutionen aus mehreren EU-Staaten auf dem Gebiet der nachhaltigen Raumentwicklung. Innerhalb von vorgegebenen Themenbereichen wie z.B. "Stadt- und Regionalentwicklung", "Verkehr und Informationstechnologien" oder "Wasserressourcen und Hochwasserschutz" sollen Problemlösungen über Grenzen hinweg erarbeitet und weitergetragen werden.

    Kontakt:

    Projektleitung:
    Prof. Dr. Heinz Rennenberg
    Professur für Baumphysiologie
    Georges-Köhler-Allee Geb 053/054
    79110 Freiburg
    Tel. 0761 203 8300

    Presseinformation:
    Regina Rhodius
    Institut für Forst- und Umweltpolitik
    Tennenbacher Str. 4, 79106 Freiburg
    Tel. 0761/ 203 3709


    Images

    Criteria of this press release:
    Zoology / agricultural and forest sciences
    regional
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).