Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz setzt auf eine Erweiterung im Bereich KI in Medizin und Medizintechnik
Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit Sitz in Kaiserslautern, Saarbrücken und Bremen hat die Entwicklung einer weiteren Außenstelle in Lübeck beschlossen. Die Entscheidung ist für den Informatik-Bereich der Universität zu Lübeck eine wichtige Bestätigung seines Entwicklungspotentials und eine nochmalige eindrucksvolle Verstärkung. Das Land Schleswig-Holstein unterstützt die Errichtung der neuen DFKI-Außenstelle mit drei Millionen Euro für die nächsten drei Jahre.
Vertreter des DFKI hatten sich zuvor vom Profil und der Leistungsfähigkeit der Lübecker Informatik vor Ort überzeugt. Der Kontakt war mit Unterstützung der Lübecker Bundestagsabgeordneten und Patientenbeauftragten der Bundesregierung Prof. Dr. Claudia Schmidtke zustande gekommen. Dass die Wahl auf Lübeck fiel, ist nicht zuletzt auf den großen Erfolg der Universität beim KI-Innovationswettbewerb des Bundes und die damit einhergehende und gerade erfolgte Gründung des „KI-Space für intelligente Gesundheitssysteme“ (KI-SIGS) zurückzuführen, einem norddeutschen Forschungsverbund zur Nutzung von KI-Methoden in der Medizin unter der Führung Lübecks. Die Themensetzung des neuen Standorts im Bereich „Künstliche Intelligenz in Medizin und Medizintechnik“ passt damit bestens zum Profil der Universität und ergänzt gleichzeitig perfekt das Profil des DFKI.
In den kommenden drei Jahren sollen nun zwei bis drei Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Teilthemen der Künstlichen Intelligenz in Medizin und Medizintechnik aufgebaut werden. Das Land Schleswig-Holstein finanziert dabei vor allem das erforderliche wissenschaftliche Personal, die Universität Lübeck stellt in der Hauptsache die Räume und die Arbeitszeit von Professoren zur Verfügung. Nach drei Jahren erfolgt eine Evaluierung darüber, ob der Ansatz erfolgreich war und der Standort dauerhaft etabliert wird.
Die Präsidentin der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Gabriele Gillessen-Kaesbach, sagte: „Die Universität freut sich sehr über die Entscheidung des DFKI, in Lübeck einen neuen Standort für Künstliche Intelligenz (KI) zu etablieren. Unser Dank gilt auch dem Land Schleswig-Holstein und unserer Bundestagsabgeordneten, Frau Professor Claudia Schmidtke, für die Unterstützung. Neben der Einwerbung des KI-SIGS Projekts und des Labors für KI stellt die Standortentscheidung für Lübeck einen weiteren Erfolg dar, der die Entwicklung zu einem Exzellenzstandort für KI positiv befördern wird.“
„Für die Lübecker Informatik und die beteiligten Mediziner ist die heute getroffene Ent-scheidung des DFKI einerseits natürlich eine tolle Bestätigung unserer bisherigen Leistun-gen und Erfolge beim Aufbau eines umfassenden KI-Portfolios. Andererseits ist dies aber natürlich auch selbst ein wichtiger Baustein dieser Strategie und eine fantastische Chance, unsere Kompetenz und unsere Angebote auf dem Gebiet der Anwendung der Künstlichen Intelligenz in Medizin und Medizintechnik noch stärker auszubauen. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit und werden die Pläne in den nächsten Wochen konkretisieren“, ergänzte der Vizepräsident der Universität für Transfer und Digitalisierung, Prof. Dr. Stefan Fischer.
„Unser Ziel ist, Schleswig-Holstein bei der Nutzung und Anwendung von Technologien der Künstlichen Intelligenz nach vorn zu bringen, insbesondere im Bereich der Medizin und Medizintechnik. Hier wollen wir weltweit führend sein. Deshalb haben wir uns als Landesregierung gemeinsam mit dem DFKI und der Universität zu Lübeck auf den Weg gemacht, die Universität Lübeck zu einem Standort des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz zu formen. Dafür werden wir in den kommenden drei Jahren drei Millionen Euro in die Hand nehmen. Von diesem Projekt wird ganz Schleswig-Holstein profitieren“, sagte der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Dirk Schrödter. Schon im Jahr 2019 habe die Landesregierung eine Strategie zur Künstlichen Intelligenz verabschiedet, um auf diesem Gebiet bundesweit eine führende Rolle zu spielen. Mit der jetzigen Entscheidung werde das noch einmal bestätigt.
Für das DFKI sagte dessen Technisch-wissenschaftlicher Geschäftsführer und Vorsitzender der Geschäftsführung, Prof. Dr. Antonio Krüger: „Die Anwendung von KI-Ergebnissen und die Entwicklung von KI-Werkzeugen für die Bereiche Medizin und Gesundheit entspricht offensichtlich unserer Mission der ´KI für den Menschen´ und ist für das DFKI eine Herzensangelegenheit. Wir freuen uns außerordentlich, dass wir mit der neuen DFKI-Außenstelle durch die Zusammenarbeit mit der Universität zu Lübeck und die inhaltliche und räumliche Nähe zu Weltmarktführern für Medizintechnik, zukünftig gemeinsam KI-Verfahren entwickeln, anpassen und evaluieren werden, die eine unmittelbare Bedeutung für die Gesundheit und das Leben der Menschen entfalten können.“
Prof. Dr. Claudia Schmidtke, MdB und Patientenbeauftragte der Bundesregierung, sagte: „Ein DFKI in Lübeck - da kommt zusammen, was zusammengehört: Künstliche Intelligenz kann die medizinische Forschung verändern, in jedem Fall wird sie sie erheblich bereichern. An keinem anderen Standort werden Forschung, Lehre und stationäre Versorgung aus Medizin, Informatik und Lebenswissenschaften so sehr miteinander gelebt wie am Campus Lübeck mit der Universität und der Nachbarschaft von Technischer Hochschule, Fraunhofer und einer medizinischen Industrie, die nicht nur derzeit weltweite Beachtung findet. Am Rande der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz des Deutschen Bundestages konnte ich daher mit Prof. Dr. Antonio Krüger eine Idee entwickeln, die heute Wirklichkeit wird. Dank gilt der tatkräftigen Unterstützung der Landesregierung und einer Universität zu Lübeck, die immer am Puls der Zeit ist.“
Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI) wurde 1988 als gemeinnützige Public-Private-Partnership (PPP) gegründet. Es unterhält Standorte in Kaiserslautern, Saarbrücken, Bremen, ein Projektbüro in Berlin, ein Labor in Niedersachsen und Außenstellen in St. Wendel und Trier. Das DFKI ist auf dem Gebiet innovativer Softwaretechnologien auf der Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz die führende wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung Deutschlands. In der internationalen Wissenschaftswelt zählt das DFKI zu den wichtigsten „Centers of Excellence“.
Das Finanzvolumen lag 2019 bei 57,5 Millionen Euro. DFKI-Projekte adressieren das gesamte Spektrum von der anwendungsorientierten Grundlagenforschung bis zur markt- und kundenorientierten Entwicklung von Produktfunktionen. Aktuell forschen ca. 1.100 Mitarbeiter aus über 65 Nationen an innovativen Software-Lösungen mit den inhaltlichen Schwerpunkten Smarte Daten & Wissensdienste, Cyber-Physical Systems, Multilinguale Technologien, Planbasierte Robotersteuerung, Educational Technologies, Interaktive Textilien, Robotik, Algorithmic Business and Production, Innovative Retail, Wirtschaftsinformatik, Eingebettete Intelligenz, Smart Service Engineering, Intelligente Analytik für Massendaten, Intelligente Netze, Agenten und Simulierte Realität, Erweiterte Realität, Sprachtechnologie, Kognitive Assistenzsysteme, Innovative Fabriksysteme, Marine Perception und Smart Enterprise Engineering. Der Erfolg: mehr als 140 Professorinnen und Professoren aus den eigenen Reihen und mehr als 96 Spin-off-Unternehmen mit ca. 2.500 hochqualifizierten Arbeitsplätzen.
Kontakt DFKI:
Reinhard Karger, M.A.
Unternehmenssprecher
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
Saarland Informatics Campus, Geb. D 3_2
D-66123 Saarbrücken, Germany
Tel.: +49 681 85775-5253
Mobil: +49 151 1567 4571
E-Mail: reinhard.karger@dfki.de
Internet: http://www.dfki.de
Prof. Dr. rer. nat. Stefan Fischer
Universittät zu Lübeck
Vizepräsident für Transfer und Digitalisierung
Direktor des Instituts für Telematik
Ratzeburger Allee 160 (Gebäude 64 - 2.OG)
23562 Lübeck
Telefon: +49 451 3101 6400
Fax: +49 451 3101 6404
E-Mail: fischer@itm.uni-luebeck.de
www: https://www.itm.uni-luebeck.de/mitarbeitende/stefan-fischer.html
DFKI-Standort Saarbrücken auf dem Campus der Universität des Saarlandes
DFKI
None
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Information technology, Medicine
transregional, national
Cooperation agreements, Research projects
German
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