NÜRTINGEN/GEISLINGEN. (üke) Die Hochschulen brauchen Geld. Der Studiengang Immobilienwirtschaft der Hochschule Nürtingen geht dabei neue Wege. Ein "Freundeskreis Immobilienwirtschaft" kümmert sich künftig um die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Praxis. Vor allem geht es darum, die Immobilienbranche bundesweit dazu zu gewinnen, den Studiengang auch finanziell zu unterstützen. Wer sich aus der Branche für den Studiengang engagieren will, ist mit einem Jahresbeitrag zwischen 1000 und 2500 Euro mit von der Partie.
Dass der Kontakt in die Branche reibungslos funktioniert, dafür sorgt ein angesehener Profi. Studiengangleiter Professor Dr. Hansjörg Bach konnte in Volker Hardegen, dem Generalbevollmächtigten der Aareal Bank, einen Vertreter der Immobilienwirtschaft gewinnen, der sich um den Freundeskreis kümmert. Nicht ohne Erfolg: In den ersten vier Wochen sind bereits 22 Unternehmen aus ganz Deutschland dem Freundeskreis beigetreten.
Den letzten Anstoß dazu, den Freundeskreis zu gründen, war die Ausweitung des Lehrangebotes. Neben den Vertiefungsfächern Gewerbeimmobilien, Wohnimmobilien und Facility Management können die Studierenden künftig auch das Fach Real Estate Banking belegen. Dieses wichtige Spezialfach wird mit 180 Stunden in den Studiengang integriert. Für die Qualität des ganzen Studienganges ist das neue Fach unverzichtbar. Allerdings: Vom Land Baden-Württemberg gab es dafür kein Geld. Mit den Geldern, die dem Freundeskreis bislang zur Verfügung stehen, kann das neue Fach zunächst finanziert werden. Die Professoren Dr. Thomas Kinateder und Dr. Dieter Rebitzer und vier Lehrbeauftragte sind für das Studienfach Real Estate Banking verantwortlich. Hardegens Ziel ist möglichst viele Unternehmen zusätzlich für den Freundeskreis zu gewinnen. Vor dem Hintergrund leerer öffentlicher Kassen sei das private Sponsoring ein unverzichtbarer Baustein, die Qualität des Nachwuchses für die Immobilienwirtschaft zu sichern. "Es müssen nicht gleich Elitehochschulen finanziert werden. Nürtingen ist ein Beispiel dafür, dass Spitzenleistungen auch an öffentlichen Hochschulen erreicht werden können. Man muss ihnen nur die Gelder dafür zur Verfügung stellen. Hätte die Branche nicht das Vertrauen in diese Hochschule, würden die Firmen keinen Cent für den Studiengang ausgeben".
Gerhard Schmücker, 22.01.2004
Criteria of this press release:
Economics / business administration
transregional, national
Organisational matters, Studies and teaching
German
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