HAWs über die Online-Lehre und die Rolle anwendungsorientierter Forschung bei der Bekämpfung der Krisenfolgen
Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen beschäftigen seit vielen Wochen alle Hochschulen in Deutschland. Das aktuelle Sommersemester findet als digitales Semester statt, da aufgrund der Maßnahmen zum Infektionsschutz Präsenzlehre nur unter strengen Auflagen und in besonders zwingenden Fällen möglich ist. Von der weiteren Entwicklung des Infektionsgeschehens wird auch abhängen, unter welchen Rahmenbedingungen Forschung und Lehre an den Hochschulen im Wintersemester stattfinden können.
Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs, ehemals Fachhochschulen) sind auf Grund ihres starken Anwendungs- und Praxisbezugs besonders gefordert. „Praxisnahe Lehre und anwendungsorientierte Forschung sind die besonderen Charakteristika unseres Hochschultyps. Wenngleich viele Lehrveranstaltungen, beispielsweise größere Grundlagenvorlesungen, ohne Probleme in digitalen Formaten stattfinden können, so sind Lehrangebote mit besonderem Praxisbezug derzeit nur unter Einschränkungen möglich“, betont der Sprecher der HAWs in Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Marcus Baumann, zugleich Rektor der Fachhochschule Aachen. Übungen und Praktika zum Beispiel in Laboren seien wichtiger Bestandteil des Studienangebots an HAWs. „Wo dies möglich war, haben die HAWs mit großer Kreativität und hoher Motivation der Lehrenden digitale Formate entwickelt, die praxisnahe Lehre auch in distance-learning-Formaten ermöglichen. Bei einem weiterhin moderaten Infektionsgeschehen setzen die HAWs zum Ende des Sommersemesters und auch im kommenden Wintersemester wieder stärker auf Lehrveranstaltungen in Präsenzform – selbstverständlich unter Einhaltung aller angezeigten Hygiene- und Abstandsbestimmungen. Die an HAWs typische kleine Gruppengröße vieler Lehrveranstaltungen kommt uns dabei entgegen“, so Baumann weiter.
Die HAWs sehen in der aktuellen Krise aber auch eine große Chance für die spezifischen Charakteristika und Stärken ihres Hochschultyps. Dazu meint HRK-Vizepräsident Prof. Dr. Karim Khakzar, Sprecher der HAWs in Deutschland und Präsident der Hochschule Fulda: „Das von der Bundesregierung initiierte Konjunkturpaket setzt sehr gezielt einen Schwerpunkt bei Investitionen in Zukunftstechnologien und Innovationen. HAWs kommt im deutschen Innovationssystem eine wichtige und stetig wachsende Rolle zu. Sie kooperieren mit den vielen kleinen und mittleren Unternehmen in ihren jeweiligen Regionen und sorgen so für den Transfer neuer Erkenntnisse aus der anwendungsorientierten Forschung direkt in die Praxis.“ Leider wären die bisherigen Forschungsfördermittel für HAWs sehr beschränkt und reichten bei weitem nicht aus, um das Potenzial der HAWs bei Transfer und Innovation zur vollen Entfaltung kommen zu lassen. „Die Ankündigung von Frau Bundesministerin Karliczek, im Rahmen des Konjunkturprogramms nun verstärkt auf die Innovationskraft der HAWs zu setzen, begrüßen wir außerordentlich. Mit den geeigneten Förderformaten kann aus der Krise ein Innovationsschub für kleine und mittlere Unternehmen werden“, fügt Khakzar hinzu. In einer Pressekonferenz hatte die Bundesministerin für Bildung und Forschung unter anderem ein spezifisches Programm für HAWs mit der Bezeichnung „Fachhochschulen geben Rückenwind“ angekündigt.
Kontakt:
Prof. Dr. Karim Khakzar
Sprecher der HAWs in Deutschland und Präsident der Hochschule Fulda
E-Mail: praesident@hs-fulda.de
Tel.: 0661 9640 1011
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students
interdisciplinary
transregional, national
Science policy, Studies and teaching
German
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