idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/17/2020 11:00

„Für Demokratie und Wissenschaftsfreiheit einstehen“

Michael Flacke Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    Gemeinsam mit prominenten europäischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Hochschul- und Organisationsleitungen appelliert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) an Politik und Hochschulen, den Europäischen Hochschulraum zu stärken. Im kurz vor dem Jahrestag der Bologna-Erklärung veröffentlichten Appell rufen die Unterzeichner dazu auf, für grundlegende gesellschaftliche und akademische Werte einzutreten. Auch die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen unterstützt den Appell.

    Brexit, Grundrechtseinschnitte in Polen und Ungarn, die Spaltung der Europäischen Union in der Corona-Pandemie: Die zentrifugalen Kräfte innerhalb der Europäischen Union nehmen zu. In diesen unruhigen Zeiten sehen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des im hessischen Kloster Eberbach entstandenen Appells den Europäischen Hochschulraum als einen wesentlichen Stabilitätsanker der Union. In ihrem Papier rufen sie dazu auf, den mit der Bologna-Erklärung im Juni 1999 ins Leben gerufenen Europäischen Hochschulraum zu stärken und die gemeinsamen europäischen Werte als Basis des Hochschulraums zu verteidigen.

    „Wir wollen mit dem Eberbach-Appell dazu beitragen, die Macron’sche Idee eines ‚Europa, das uns schützt‘ zu verwirklichen. Der Europäische Hochschulraum bietet dafür eine hervorragende Basis, denn er erlaubt es jungen Menschen, eine europäische Identität aufzubauen und sich als Bürgerinnen und Bürger Europas zu sehen“, so DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Gleichzeitig steht er auf einem gemeinsamen Wertefundament, das zentrale gesellschaftliche Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte, mit akademischen Werten wie Wissenschaftsfreiheit, Hochschulautonomie und Transparenz verbindet. Diese weltweit fast einzigartige Kopplung ist global betrachtet nicht nur für Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hoch attraktiv, sondern Teil des europäischen Erfolgsmodells“, so Mukherjee weiter. Das europäische Wertefundament gelte es angesichts mancher Entwicklungen in EU-Mitgliedsstaaten auch nach innen zu verteidigen. „Die Hochschulen tragen eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Demokratie und nehmen diese in Deutschland seit jeher sehr stark wahr.“

    Eberbach-Appell

    Der DAAD hatte Ende des vergangenen Jahres gemeinsam mit der Academic Cooperation Association (ACA) europäische Hochschulleitungen, Forschende und Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Hochschulorganisationen ins Kloster Eberbach eingeladen, um über die aktuelle Bedeutung von Werten in der europäischen Hochschulbildung zu diskutieren. Im daraus resultierenden Eberbach-Appell werden Hochschulen, Politik und Gesellschaft aufgefordert, die Rahmenbedingungen in Europa, in jedem nationalen Bildungssystem und in jeder Institution so zu gestalten, dass sie angesichts der aktuellen Herausforderungen zur Stärkung des Europäischen Hochschulraums und damit auch der europäischen Identität beitragen. Hochschulbildung solle praktische Kompetenzen, Fähigkeiten und Kenntnisse vermitteln, um jungen Menschen dabei zu helfen, zu verantwortungsbewussten Bürgern Europas zu werden. Gleichzeitig müsse ein Hochschulstudium die Fähigkeit und den Willen zu ethischer Reflexion und kritischer Analyse stärken und zentrale akademische und gesellschaftliche Werte vermitteln.

    Bologna-Erklärung

    Mit dem Eberbach-Appell unterstützen die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner die Ziele der Bologna-Erklärung. In dem am 19. Juni 1999 feierlich verabschiedeten Text heißt es weitsichtig: „Inzwischen ist ein Europa des Wissens weitgehend anerkannt als unerläßliche Voraussetzung für gesellschaftliche und menschliche Entwicklung sowie als unverzichtbare Komponente der Festigung und Bereicherung der europäischen Bürgerschaft; dieses Europa des Wissens kann seinen Bürgern die notwendigen Kompetenzen für die Herausforderungen des neuen Jahrtausends ebenso vermitteln wie ein Bewusstsein für gemeinsame Werte und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu einem gemeinsamen sozialen und kulturellen Raum.“


    Contact for scientific information:

    Marina Steinmann
    Expertin EU-Hochschulzusammenarbeit
    DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
    +49 228 882-111
    steinmann@daad.de


    More information:

    https://eu.daad.de/medien/eu.daad.de.2016/dokumente/programme-und-hochschulpolit... Der Eberbach-Appell online


    Images

    Kloster Eberbach
    Kloster Eberbach

    © Stiftung Kloster Eberbach


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

    Kloster Eberbach


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).