Große Freude an der Leibniz Universität Hannover: Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) bewilligt Forschungsbau der Geistes- und Sozialwissenschaften
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat den Forschungsbau „Zentrum für Wissenschaftsreflexion“ der Leibniz Universität Hannover (LUH) bewilligt. Damit folgt die GWK der im April ausgesprochenen Empfehlung des Wissenschaftsrats. Der Neubau, der in der Nordstadt Hannovers in direkter Nähe zum Hauptgebäude der Universität entstehen soll, wird mit insgesamt 14,75 Millionen Euro finanziert. Die Summe wird je zur Hälfte vom Bund und vom Land Niedersachsen getragen. „Ich freue mich sehr über diesen Erfolg unserer Geistes- und Sozialwissenschaften, und es macht mich sehr stolz, dass wir als Leibniz Universität Hannover gemäß unseres Profils und Bestrebens nun als einzige Universität im TU9-Verbund bald auch einen geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsbau haben“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover.
Auch Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler freut sich sehr über die nun endgültig getroffene Entscheidung für den Bau des Zentrums: „Die gesellschaftliche Relevanz von Wissenschaft und Forschung und ihre Bedingungen werden aktuell intensiver diskutiert denn je. Ich freue mich daher sehr über die positive Entscheidung der GWK und über diesen besonderen Erfolg der Leibniz Universität Hannover. Mit einem Forschungsbau dieser Größenordnung in den Geistes- und Sozialwissenschaften wird der hohe Anspruch der LUH auch jenseits der technischen Fächer eindrucksvoll dokumentiert.“
Klimawandel, Welternährung, Gesundheitsentwicklung: Ohne Wissenschaft sind die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nicht zu bewältigen. Doch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stehen dabei in gewaltigen Spannungsfeldern – beispielsweise zwischen den Kräften der Ökonomie, der Politik und den Medien. Diese Herausforderungen des Wissenschaftssystems sind der Fokus der neuen Forschungsrichtung Wissenschaftsreflexion. Der jetzt bewilligte Neubau wird die bislang auf unterschiedliche Standorte verteilten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zusammenführen und ideale Bedingungen bieten, um neue Forschungsideen zu entwickeln, Projekte zu bearbeiten und Expertise zusammenfließen zu lassen.
Die LUH zeichnet sich durch bundesweite Alleinstellungsmerkmale in der Wissenschafts- und Hochschulforschung aus. An keiner anderen Universität in Deutschland existieren vergleichbar viele Professuren in diesen Themengebieten – in Hannover sind es 13. Beteiligt sind vor allem die Fächer Philosophie, Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Politik- und Rechtswissenschaften. „Wir führen in der Wissenschaftsreflexion an der LUH Hochschul- und Wissenschaftsforschung systematisch zusammen und haben spezifisch zugeschnittene Strukturen der Nachwuchsförderung bereits während des Studiums etabliert, die einzigartig sind“, erläutert Prof. Dr. Eva Barlösius vom Institut für Soziologie, die die Antragstellung als Sprecherin maßgeblich vorangetrieben hat. „Wie notwendig Forschung für die gesellschaftliche Gesamtentwicklung ist, aber sich über die Chancen und Grenzen von Wissenschaft zu verständigen, haben wir alle in der Corona-Krise lebhaft erfahren. Wir freuen uns, dass wir durch den Neubau unsere Forschung noch besser vorantreiben können.“
Der Forschungsbau entsteht in der Nordstadt Hannovers (Im Moore 23). In den kommenden Monaten wird das Planungsteam, bestehend aus dem Architekturbüro Michel + Wolf Architekten, Stuttgart, sowie verschiedenen Fachplanungsbüros aus Hannover und der Region, den Entwurf des Gebäudes in enger Abstimmung mit den nutzenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ausarbeiten. Baubeginn wird voraussichtlich im Jahr 2022 sein. Der Neubau soll Raum für interdisziplinäre Forschung, eine Wissenswerkstatt mit innovativer Forschungsinfrastruktur, Begegnungsorte und Veranstaltungsräume für wissenschaftliche Konferenzen bieten. Das Gebäude erhält ein Untergeschoss und bis zu fünf Obergeschosse mit einer gesamten Nutzfläche von bis zu 2.000 Quadratmetern und soll nach den Kriterien des Deutschen Gütesiegels Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert werden.
Ins „Zentrum für Wissenschaftsreflexion“ werden folgende Forschungsgruppen und -einrichtungen der LUH einziehen:
- die Forschungsgruppe Wissenschaftsphilosophie, die insbesondere mit und über die Lebens-, Natur- und Technikwissenschaften forscht,
- die Forschungsgruppe Soziologische Wissenschafts- und Hochschulforschung, die sich auf sozialstrukturelle und makrosoziologisch Fragen konzentriert,
- das Centre for Ethics and Law in the Life Sciences (CELLS), ein interdisziplinäres, gemeinsames Forschungsinstitut mit der Medizinischen Hochschule Hannover, das vorwiegend über ethische und rechtliche Fragen der Lebenswissenschaften arbeitet,
- das Leibniz Center for Science and Society (LCSS), dessen Forschungsfokus auf den Wechselwirkungen zwischen Hochschule sowie Wissenschaft und Gesellschaft liegt,
- die LCSS-Graduiertenschule „Wissenschaft und Gesellschaft“.
Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Dr. Eva Barlösius, Professorin für Makrosoziologie/Sozialstrukturanalyse, unter Telefon +49 511 762 5432 oder per E-Mail unter e.barloesius@ish.uni-hannover.de gern zur Verfügung.
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