Hofer Filmtage 1998: Eastman Förderpreis für HFF-Studentenfilm "Mäuse im Lüftungsschacht"
Zum 15. Mal wurde am vergangenen Samstag der Eastman-Förderpreis im Hofer Central-Theater verliehen. Der Preis - Rohfilmmaterial im Wert von 7500 DM - ist dem Filmnachwuchs gewidmet und soll an einen Erstlingsfilm oder eine Studentenfilmproduktion verliehen werden. In diesem Jahr sichteten die Kodakvertreter in Hof mehr als ein Dutzend Filme, befragten Journalisten und Fachzuschauer und einigten sich schließlich auf die einzige Babelsberger Produktion im Wettbewerb: "Mäuse im Lüftungsschacht" von Frederik Steiner.
"Mäuse im Lüftungsschacht" entstand als Sonderprojekt an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" und ist Frederik Steiners zweiter Kurzfilm. ,,Ich versuche, Humor mit Suspense zu mischen", sagt Steiner und läßt Hitchcocks ,,Über den Dächern von Nizza" über den Dächern der fürstbischöflichen Residenz in Passau spielen. Zwei Diebe - ein Mann und eine Frau - brechen unabhängig voneinander in das Museum ein, wollen dieselben Gemälde stehlen und spielen miteinander sowie mit dem Nachtwächter Katz und Maus. Phantasievoll und ausgeklügelt inszeniert (und vielleicht auch nicht so ganz zufällig) ist sie ihm immer einen Zug voraus. Obwohl frühere Drehbuchfassungen ein trauriges Ende vorsahen, gab es in Hof ein Happy End. Ein Zugeständnis ans Publikum. "Zwar finde ich, daß Filme nicht immer ein Happy End haben müssen" , so der Regisseur, aber ,,später wird es sicher noch Filme geben, wo es sich lohnt, gegen ein Happy End einzutreten".
Frederik Steiner ist 23 Jahre alt, gebürtiger Münsteraner und wollte eigentlich Physiker werden. Seine Filmkarriere begann vor sieben Jahren in Passau. Da war er 16, und sein Filmteam bestand hauptsächlich aus Familienmitgliedern, die sich seinen Anweisungen fügen mußten. Mit 19 drehte er dann seinen ersten "richtigen" Film: "Fortissimo", ein kurzer schwarz-weiß Film über einen vergeßlichen Trommler. "Fortissimo" brachte ihm viele Preise ein - (u.a. 1995 den Friedrich-Wilhelm-Murnau- Kurzfilmpreis) und wurde seine Eintrittskarte zum Regie-Studium an der HFF. Frederik Steiner ist jetzt im vierten Studienjahr. Auf seinen Diplomfilm darf man gespannt sein.
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