Bonn (gwb) – „Krebspatienten dürfen auch in herausfordernden Zeiten – wie der COVID-19-Pandemie – nicht aus dem Blickfeld geraten“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, anlässlich der Veröffentlichung ihres Geschäftsberichts für das Jahr 2019. „Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in unsere Arbeit ermöglicht es uns, auch in Krisenzeiten für die Belange der an Krebs erkrankten Menschen in unserem Land einzustehen.“
2019 verzeichnete die Deutsche Krebshilfe 127,6 Millionen Euro an Einnahmen. „Mit den Spenden der Bevölkerung und Erlösen aus Erbschaften und Vermächtnissen konnten wir insgesamt 116 neue Projekte fördern und zahlreiche Initiativen im Kampf gegen den Krebs auf den Weg bringen.“
Die Corona-Pandemie stellt das Gesundheitssystem vor eine schwere Belastungsprobe. Und Krebspatienten sind in erheblichem Maße unmittelbar von der Krise betroffen: „Uns erreichten zu Beginn der akuten Phase der Pandemie im März zahlreiche Berichte über Verschiebungen von Krebsbehandlungen und anderen Versorgungsmaßnahmen“, erläutert Nettekoven. „Das hat uns alarmiert und Anlass zum sofortigen Handeln gegeben: Seitdem hat eine von der Deutschen Krebshilfe, vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und der Deutschen Krebsgesellschaft eingerichtete Task Force die Situation von Krebspatienten sehr genau beobachtet und analysiert.“
Ziel der Task Force sei es, Versorgungsengpässe und -einschränkungen im Sinne der Patienten frühzeitig zu erkennen und den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern zu suchen. „Wir hoffen sehr und gehen auch davon aus, dass die gemeldeten Verschiebungen medizinisch vertretbar waren, dennoch hat uns das große Sorge bereitet. Die Versorgungsituation war zweifellos deutlich angespannt. Wir kehren zwar langsam zur Normalität zurück, trotzdem werden wir die Situation weiterhin im Blick haben, da wir eine Bugwelle von notwendigen Versorgungsmaßnahmen vor uns herschieben, die zeitnah angegangen werden müssen.“
Ein erfolgreiches Jahr für die Deutsche Krebshilfe
Möglich wird der Einsatz zur Krebsbekämpfung nur durch die vielen Menschen und Unternehmen in Deutschland, die die Arbeit der Deutschen Krebshilfe unterstützen. Im Jahr 2019 erhielt die Stiftung rund 71,7 Millionen Euro aus Nachlässen. Über 365.000 Privatpersonen und fast 7.000 Unternehmen spendeten insgesamt 31,1 Millionen Euro. Ebenfalls wichtige Einnahmeposten: Erlöse aus Aktionen und Veranstaltungen, Kondolenzspenden sowie Zuweisungen aus Geldauflagen. „Wir sind sehr dankbar, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger mit Spenden und Aktionen für ihre krebskranken Mitmenschen einsetzen“, so Nettekoven weiter. „Unser Jahresergebnis zeigt uns aber auch, dass wir mit unseren Aktivitäten im Sinne unserer Spenderinnen und Spender handeln.“
Dr. Joachim Faber, seit Dezember 2019 Vorsitzender des Stiftungsrates der Deutschen Krebshilfe, betont: „Die Deutsche Krebshilfe ist für die künftigen Herausforderungen in der Onkologie gut gerüstet, um die Versorgung krebskranker Menschen weiter zu verbessern. Sie ist auch in allen ihren organisatorischen Bereichen gut aufgestellt. Das unterstreichen die im Geschäftsbericht dargestellten Jahresergebnisse.“
Ihr Einsatz für die Krebsforschung macht die Deutsche Krebshilfe seit vielen Jahren zum bedeutendsten Drittmittelgeber für die onkologische Forschung in Deutschland. Mit rund 46 Millionen Euro unterstützte sie im vergangenen Jahr zahlreiche innovative Projekte in der Grundlagenforschung, der klinischen Forschung und der Versorgungsforschung.
„Neben zahlreichen wissenschaftlichen Projekten haben wir 2019 ein neues Programm auf den Weg gebracht, mit dem wir gezielt Forschungsvorhaben fördern, die die Entwicklung neuer, visionärer Strategien gegen Tumore zum Ziel haben“, erläutert Nettekoven. „Sogenannte Multi-Organ-Chips, mit denen sich die Wirkung von Medikamenten auf Krebszellen bis ins kleinste Detail studieren lässt oder Nanotherapien, mit denen Tumore von innen mit Hitze abgetötet werden – mit unserem Programm „Visionäre neue Konzepte in der Krebsforschung“ greifen wir bewusst auch gewagte Ideen auf, um die Krebsmedizin weiter voranzubringen.“
Einen wichtigen Erfolg konnte die Stiftung auf dem Gebiet der psychosozialen Versorgung von Krebspatienten verzeichnen. Seit Beginn dieses Jahres wird ein Teil der Kosten für die ambulante psychosoziale Krebsberatung von den Krankenversicherungen übernommen. „Über ein Jahrzehnt haben wir uns dafür eingesetzt, das diese unverzichtbaren Angebote und Hilfen für Krebspatienten und ihre Angehörigen in eine nachhaltige Regelfinanzierung übernommen werden. Auch wenn uns dies noch nicht vollständig gelungen ist, haben wir doch einen Meilenstein erreicht“, so Nettekoven. Die Deutsche Krebshilfe gehe davon aus, dass im Laufe des Jahres weitere Gesetzesinitiativen folgen, um die Finanzierung dieser wichtigen Versorgungsstrukturen in Zukunft gänzlich geregelt sicherzustellen.
Darüber hinaus hat sie ihr Programm zur Förderung von Onkologischen Spitzenzentren fortgeführt und somit die von ihr vor einigen Jahren initiierten Comprehensive Cancer Center weitergefördert. 4,5 Millionen Euro flossen in die wichtige Arbeit von Krebs-Selbsthilfeorganisationen. Mit 4,6 Millionen Euro unterstützte die Deutsche Krebshilfe im Rahmen ihres Härtefonds insgesamt über 7.400 Menschen, die durch ihre Erkrankung in finanzielle Not geraten sind. Rund 8.800 Betroffene suchten im Jahr 2019 Rat und Hilfe bei ihrem Informations- und Beratungsdienst, dem INFONETZ KREBS.
Interviewpartner auf Anfrage.
Den Geschäftsbericht 2019 finden Sie unter www.krebshilfe.de/geschaeftsbericht, sowie ein Interview mit Gerd Nettekoven unter www.krebshilfe.de/interview
Bonn, 7. Juli 2020
Förderstandorte der Deutschen Krebshilfe 2019
Deutsche Krebshilfe
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Criteria of this press release:
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Medicine
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Miscellaneous scientific news/publications
German
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