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07/09/2020 18:10

Mit Wissenschaft gegen Verschwendung: Projekt zur Vermeidung von Warenüberbeständen im Garteneinzelhandel

Gerhard Radlmayr Zentrum für Forschung und Wissenstransfer
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

    Das Projekt 'PlantGrid', an dem drei Professoren der HSWT federführend beteiligt sind, will Warenüberbestände im Garteneinzelhandel und die damit verbundene Verschwendung von Pflanzen eindämmen. Zu diesem Zweck untersucht das Projekt, wie in kleinen und mittleren Unternehmen der Gartenbaubranche Daten für die Wertschöpfungsketten genutzt und verarbeitet werden können. Ziel ist es, Analyse- und Prognosesysteme für den Absatz ausgewählter Zierpflanzen, Schnittblumen und Stauden zu erstellen. Bei 'PlantGrid' kooperieren die HSWT, die Hochschule Geisenheim und die Bonner Digitalagentur snoopmedia GmbH mit mehr als zehn Gartenbaubetrieben in Deutschland.

    Für viele Wertschöpfungsketten im Gartenbau besteht das Problem, dass die Nachfrage nach gärtnerischen Produkten stark von externen Einflussfaktoren wie Witterung, Feiertagen und regionalen Veranstaltungen abhängig und die Abverkaufsmenge deshalb schwer zu kalkulieren ist. Bei starker Nachfrage ergeben sich Regallücken im Einzelhandel, bei ausbleibender Nachfrage kommt es zu hohen Überbeständen und bisweilen sogar dazu, dass Pflanzen vernichtet werden müssen. Während der Coronavirus-Pandemie beispielsweise ist die Nachfrage nach Blumenschmuck und -sträußen eingebrochen, weil viele Veranstaltungen wie Hochzeiten abgesagt wurden. Zum Muttertag hingegen gab es eine sehr hohe Nachfrage nach Blumensträußen. Da Unternehmen die Wirkung der verschiedenen Faktoren vorab nur schwer einschätzen können, sind sie häufig unsicher hinsichtlich Disposition und Bestellung der oft nur begrenzt haltbaren Ware.

    Datenbasierte Entscheidungen für nachhaltigeres Wirtschaften

    Der Projektverbund plant eine digitale Anwendung, die es den beteiligten Unternehmen ermöglichen soll, zukünftig datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Dabei werden Zahlen auf der Kunden- und Absatzseite sowie Informationen zu Beschaffung, Logistik und Produktion der Pflanzen hinzugezogen. „Hierfür setzen wir unter anderem moderne Methoden der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens ein, um diese komplexen und heterogenen Daten zu analysieren und ein Prognosesystem zu entwickeln“, erklärt Dominik Grimm, Professor für Bioinformatik an der HSWT.

    Im Erfolgsfall wollen die Projektpartner ein mehrgliedriges digitales Management-Unterstützungssystem für verschiedene Akteure der untersuchten Wertschöpfungsketten entwickeln und erproben. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat das Projekt "PlantGrid" im Rahmen der Ausschreibung über die „Förderung von Innovationen für einen Gartenbau 4.0“ genehmigt, das Fördervolumen liegt bei rund 1,4 Millionen Euro.

    Betriebe entlang der gesamten Wertschöpfungskette profitieren

    „Im 'PlantGrid'-Projekt sehe ich eine Anwendungsmöglichkeit für digitale Methoden und Algorithmen, die für die beteiligten Gartenbaubetriebe einen echten Mehrwert bringen können“, sagt Klaus Menrad, der an der HSWT die Professur `Marketing und Management Nachwachsender Rohstoffe´ leitet. Sein Kollege Thomas Hannus von der Professur für Handelsbetriebslehre der HSWT ergänzt: „Wenn es uns gelingt, Absatz und Nachfrage nach gartenbaulichen Produkten wie Tulpen, Orchideen oder Rosen besser abschätzen zu können, hat das Vorteile für Gartenbaubetriebe auf allen Stufen der Wertschöpfungskette: Diese haben dann weniger Restbestände, was sich äußerst positiv auf die Nachhaltigkeit und das ökonomische Ergebnis der Unternehmen auswirkt."

    Verfasserin: Christine Dötzer, Pressestelle der HSWT


    Contact for scientific information:

    Dr. Thomas Decker
    thomas.decker@hswt.de
    T +49 (0) 9421 187-204

    TUM Campus Straubing
    Petersgasse 18
    94315 Straubing


    More information:

    https://forschung.hswt.de/forschungsprojekt/1368-plantgrid Projektseite der HSWT mit weiteren Informationen zu 'PlantGrid'


    Images

    Das Projektteam, bestehend aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschule Geisenheim und der HSWT, Branchenvertreterinnen und Branchenvertretern aus dem Gartenbau sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Digitalagentur snoopmedia
    Das Projektteam, bestehend aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschule Geisenheim u ...
    Foto: HSWT


    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
    Environment / ecology, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Das Projektteam, bestehend aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschule Geisenheim und der HSWT, Branchenvertreterinnen und Branchenvertretern aus dem Gartenbau sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Digitalagentur snoopmedia


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