Die Fachhochschule Erfurt, das Umwelt- und Naturschutzamt sowie das Garten- und Friedhofsamt der Landeshauptstadt Erfurt stellen im Rahmen des BMBF-Forschungsprojektes "HeatResilientCity" zwischen dem 3. und 23. August 2020 neue Ideen für einen "hitzeangepassten" Leipziger Platz in der Erfurter Oststadt vor und laden Erfurter*innen zur Teilnahme an einer Online-Befragung ein.
Die Sommer der letzten Jahre haben gezeigt, wie stark Hitzebelastung unsere Gesundheit und Lebensqualität beeinträchtigen kann. Vor allem auf unbeschatteten und versiegelten Plätzen wird die Situation oftmals unerträglich.
Das Forschungsprojekt "HeatResilientCity" (hitzerobuste Stadt) ist in der besonders von Überwärmung in Hitzeperioden betroffenen Erfurter Oststadt aktiv. Ergebnisse zeigen unter anderem deutlichen Handlungsbedarf für den Leipziger Platz. Doch wie könnte ein hitzeangepasster Platz mit mehr Schatten und Begrünung aussehen? Diese Frage stellen sich auch das Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt, das Umwelt- und Naturschutzamt sowie das Garten- und Friedhofsamt der Landeshauptstadt Erfurt. Zwischen dem 3. und 23. August werden einzelne Maßnahmen auf dem Leipziger Platz erprobt bzw. veranschaulicht. Im Rahmen einer Online-Befragung können verschiedene Maßnahmen der Hitzeanpassung bewertet werden. Die Befragung ist unter http://www.soscisurvey.de/Hitze-Leipziger-Platz zu finden. Ziel des Forschungsprojektes ist es, die zunehmende Hitzebelastung in Städten zu reduzieren sowie geeignete und bürgerakzeptierte Maßnahmen zu identifizieren.
Da die Sitzgelegenheiten auf dem Leipziger Platz derzeit in der prallen Sonne stehen und nur wenig Abkühlung während Hitzephasen bieten, steht vor allem die Verschattung im Fokus. Zu den erprobten Maßnahmen gehören daher Baumkästen und weitere Pflanzen, welche mehr Schatten und Begrünung simulieren sollen. Bewässerungssäcke an bestehenden Bäumen entlang und im Umfeld des Leipziger Platzes machen darauf aufmerksam, wie sehr Erfurter Stadtbäume seit 2018 unter Hitze und Trockenheit leiden. Bewohner*innen können sich informieren, wie sie selbst für den Schutz von Bäumen aktiv werden können. Zuletzt wird auch eine alternative Wegeordnung auf dem Boden markiert sein. Es gibt noch weitere Möglichkeiten der hitzeangepassten Umgestaltung, die zwar nicht alle vor Ort erprobt werden können, aber im Rahmen der Online-Befragung veranschaulicht werden. Dazu gehören beispielsweise Trinkbrunnen oder auch eine Erweiterung der Grünfläche. Durch die Erprobung von Maßnahmen können Umgestaltungsmöglichkeiten zunächst anschaulich gezeigt werden, bevor langfristige Veränderungen vorgenommen werden. Mit der Teilnahme an der Online-Befragung unterstützen Bewohner*innen das Forschungsteam und zeigen, welche Maßnahmen aus ihrer Sicht getroffen werden sollten, um die Aufenthalts- und Durchgangsqualität am Leipziger Platz im Sommer zu verbessern.
Im Zuge des Forschungsprojekts ist der Leipziger Platz mehr und mehr in den Fokus gerückt. Denn nicht selten werden hier bereits an normalen Hitzetagen mit 30 Grad Celsius bis zu 50 Grad Oberflächentemperatur auf dem Asphalt, aber auch auf verdorrten Rasenflächen nachgewiesen. Eine Bürgerumfrage sowie Beteiligungsveranstaltungen hatten 2018/2019 gezeigt, dass der Platz als heißer "HotSpot" in der Erfurter Oststadt wahrgenommen wird und regten Veränderungen an. Das Team von "HeatResilientCity" möchte daher für eine hitzeangepasste und lebenswerte Gestaltung des Leipziger Platzes aktiv werden und verschiedene Maßnahmen der Hitzeanpassung probeweise testen bzw. veranschaulichen. Das Forschungsteam freut sich auf die digitale Mitwirkung der Bürger*innen.
Der hitzeangepasste Leipziger Platz sowie die Online-Befragung stehen von 3. bis 23. August für Bewohner*innen der Erfurter Oststadt zur Verfügung. Die Befragung ist unter http://www.soscisurvey.de/Hitze-Leipziger-Platz zu finden.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt erhalten Interessierte unter http://heatresilientcity.de
Hintergrund
Das Projekt "HeatResilientCity" (Hitzeresiliente Stadt- und Quartiersentwicklung in Großstädten am Beispiel von Dresden und Erfurt) ist bereits seit 2017 aktiv. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt als Vorhaben der "Leitinitiative Zukunftsstadt" im Themenbereich "Klimaresilienz durch Handeln in Stadt und Region". Für die Laufzeit bis Januar 2021 erhalten die Projektpartner insgesamt rund 2,5 Millionen Euro. Wissenschaftliche Partner sind das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung Dresden, das Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt (ISP), das Institut für Hydrologie und Meteorologie der Technischen Universität Dresden und die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. Praxispartner sind das Umwelt- und Naturschutzamt der Landeshauptstadt Erfurt, das Umweltamt der Landeshauptstadt Dresden sowie die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft Dresden.
Kontakt an der Fachhochschule Erfurt:
Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation (ISP) der Fachhochschule Erfurt
Professorin Dr.-Ing. Heidi Sinning, Marie-Luise Baldin, Lena Großmann
Telefon: 0361 6700-375, E-Mail: isp@fh-erfurt.de
Kontakt bei der Landeshauptstadt Erfurt:
Umwelt- und Naturschutzamt
Dipl.-Ing. Guido Spohr
Telefon: 0361 655 2617, E-Mail: sommerhitze@erfurt.de
Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation (ISP) der Fachhochschule Erfurt
Professorin Dr.-Ing. Heidi Sinning, Marie-Luise Baldin, Lena Großmann
Telefon: 0361 6700-375, E-Mail: isp@fh-erfurt.de
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Construction / architecture, Environment / ecology, Oceanology / climate, Social studies, Traffic / transport
transregional, national
Research projects, Transfer of Science or Research
German
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