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08/03/2020 15:51

Das nationale Kulturerbe des Jemen in Gefahr

Nicole Kehrer Pressestelle
Deutsches Archäologisches Institut

    Ein Projekt des Deutschen Archäologischen Instituts, Außenstelle Sanaa zum Schutz und Erhalt jemenitischer Museumssammlungen wird von der ALIPH Foundation mit 75.000,- USD unterstützt

    Zusätzlich zu den Kriegsschäden, die den Jemen und seine Bevölkerung in dem nunmehr über fünf Jahre andauernden Konflikt schwer getroffen haben, verschlechtert die Covid-19 Pandemie die Situation im Lande erheblich. Auch das kulturelle Erbe des Landes, seine zahlreichen bedeutenden archäologischen Fundstätten sowie die staatlichen Museen sind von dieser Krise substantiell betroffen. Eine unzureichende Infrastruktur, ausbleibende Gehälter für Mitarbeiter*innen der Museen und der Antikenbehörde, unzureichende Magazinierungsmöglichkeiten sowie eine fehlende Dokumentation der umfangreichen Sammlungen gefährden das Kulturerbe in seinem Erhalt.

    Im Rahmen eines Förderprogrammes der International Alliance for the Protection of Heritage in Conflict Zones (ALIPH) sollen die dringendst notwendigen Maßnahmen für das Kulturgut ergriffen werden. Gemeinsam mit französischen Kollegen des Centre national de la recherche scientifique (CNRS) und dem Centre français d'étude archéologique et sciences sociales (CEFAS) initiierte das DAI ein Projekt, um die General Organization of Antiquities and Museums of Yemen (GOAM) bei ihren Bemühungen zum Schutz und zum Erhalt der Sammlungen von fünf Museen zu unterstützen und zu fördern.

    Das Projekt beinhaltet mehrere Maßnahmen zum Schutz des jemenitischen Kulturerbes in den Museen von Sana'a, Baynun, Zafar, Ibb und Ataq:

    (1) Instandsetzung von Museumslagerräumen, um die Sicherheit der Objekte gegen Diebstahl, Wasserschäden, Staub und Insektenbefall zu gewährleisten
    (2) Instandsetzung der Räume, um Verpackungs-, Inventar- und Dokumentationsarbeiten zu ermöglichen (Installation von Stromleitungen, Solaranlagen, etc.)
    (3) Kauf von Computern, um die Dokumentation und Archivierung der Sammlungen zu ermöglichen
    (4) Beschäftigung von GOAM-Mitarbeiter*innen, von denen viele seit etwa zwei Jahren kein Gehalt mehr erhielten

    Die ALIPH Foundation
    ALIPH ist eine Stiftung, die im März 2017 gegründet wurde und deren Ziel es ist, konkrete Unterstützung für den Schutz und Wiederaufbau des kulturellen Erbes in Konfliktgebieten und in Situationen nach Konflikten zu leisten. Seine drei Interventionsbereiche sind: präventiver Schutz zur Begrenzung der Zerstörungsrisiken, Notfallmaßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit des Kulturerbes und Maßnahmen nach Konflikten, die es der lokalen Bevölkerung ermöglichen, ihr Kulturerbe nachhaltig zu pflegen und zu bewahren. Im aktuellen Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie, die den Kultursektor und die Bewahrung des kulturellen Erbes belastet (Schließung von Museen, archäologischen Stätten, Wiederaufbauarbeiten, etc.), hat das ALIPH sein ursprüngliches Budget verdoppelt, in dem es mehr als 2 Millionen USD zur Unterstützung von mehr als 100 Projektpartnern bereitgestellt.

    Kontakt
    Für Fragen steht Ihnen die Leiterin der Außenstelle Sana’a Dr. Iris Gerlach gerne zur Verfügung: iris.gerlach@dainst.de


    Contact for scientific information:

    Dr. Iris Gerlach, Leiterin der Außenstelle Sanaa des DAI
    iris.gerlach@dainst.de


    More information:

    https://www.aliph-foundation.org/ - Die ALIPH-Foundation
    https://www.aliph-foundation.org/storage/wsm_presse/B9kGwyYgcIEFDsq4052aTeNKCpuq... - ALIPH-Pressemitteilung zur Projektförderung


    Images

    Zentraler Eingangsbereich des National Museums in Sana‘a nach Beginn der Krise
    Zentraler Eingangsbereich des National Museums in Sana‘a nach Beginn der Krise
    M. al-Sayani
    GOAM

    Das Nationalmuseum in Sana'a
    Das Nationalmuseum in Sana'a
    Unbekannt
    DAI


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    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Cultural sciences, History / archaeology
    transregional, national
    Research projects, Science policy
    German


     

    Zentraler Eingangsbereich des National Museums in Sana‘a nach Beginn der Krise


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