UND MORGEN DIE GANZE WELT von HFF-Regie-Professorin Julia von Heinz wird im Wettbewerb des Filmfestivals Venedig gezeigt / Der Kurzfilm THE SHIFT, bei dem HFF-Student Karl Kürten die Bildgestaltung übernahm, läuft in der Sektion Orizzonti / Ebenfalls in der Sektion Orizzonti wird der Film THE MAN WHO SOLD HIS SKIN präsentiert, bei dem HFF-Absolvent Christopher Aoun die Kamera verantwortete / 77. Internationale Filmfestspiele von Venedig vom 2.-12. September 2020
Auf dem 77. Internationalen Filmfestival Venedig (2.-12. September 2020) feiern die Filme UND MORGEN DIE GANZE WELT von Julia von Heinz, die an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München Spielfilm-Regie lehrt, THE SHIFT, dessen Bildgestaltung von HFF-Kamera-Student Karl Kürten stammt, und THE MAN WHO SOLD HIS SKIN, bei dem HFF-Absolvent Christopher Aoun die Kameraarbeit verantwortete, ihre Weltpremieren.
UND MORGEN DIE GANZE WELT wurde in den Wettbewerb des Filmfestivals Venedig eingeladen und hat damit Chancen auf den Goldenen Löwen. Der Kurzfilm THE SHIFT ebenso wie der Langfilm THE MAN WHO SOLD HIS SKIN wurden für die Sektion Orizzonti ausgewählt, die mit ihrer internationalen Filmselektion die Trends und Experimentierlust der jüngsten Kino-Generation präsentiert.
Die Autorin, Regisseurin und Produzentin Julia von Heinz wird zum Wintersemester 2020/21 in Doppelspitze gemeinsam mit Marcus H. Rosenmüller die Leitung des Studiengangs Regie Kino- und Fernsehfilm an der HFF München übernehmen. Sie drehte zahlreiche Kino- und Fernseh-Filme; zuletzt feierte sie mit dem Tatort FÜR IMMER UND DICH für den SWR zahlreiche Erfolge und wurde u.a. mit dem Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und dem Hans Abich Ehrenpreis des FernsehfilmFestivals Baden-Baden ausgezeichnet.
Karl Kürten, der an der HFF München Kamera (Leitung Prof. Tom Fährmann) studiert, verantwortete die Bildgestaltung zahlreicher Kurz- und Werbefilme von Kommilitonen*innen sowie auch internationalen Regisseuren*innen und wurde für seine besondere Bildsprache des HFF-Kurzfilms I GREW A STATUE 2019 mit dem Deutschen Kamerapreis in der Kategorie Kurzfilm geehrt.
Mit THE MAN WHO SOLD HIS SKIN zeigt HFF-Absolvent Christopher Aoun erneut die Bandbreite seiner Bildgestaltung in einem Film, der auf einem internationalen Festival präsentiert wird. Vor drei Jahren drehte er mit Nadine Labaki den Film CAPERNAUM, der beim Filmfestival in Cannes 2018 Weltpremiere feierte und mit dem Prix du Jury ausgezeichnet wurde. Mit seiner Arbeit an CAPERNAUM schloss Christopher Aoun sein Studium an der HFF München ab.
UND MORGEN DIE GANZE WELT (Regie-Drehbuch: HFF-Regie-Professorin Julia von Heinz) ist inspiriert von eigenen Erlebnissen. Die 20jährige Jura-Studentin Luisa will, alarmiert vom Rechtsruck in Deutschland und der zunehmenden Beliebtheit populistischer Parteien, etwas verändern. Gemeinsam mit ihren Freunden positioniert sie sich klar gegen die neue Rechte und findet schnell Anschluss zu weiteren Aktivisten*innen. Für einige von ihnen ist jedoch auch der Einsatz von Gewalt ein legitimes Mittel, um Widerstand zu leisten und Luisa steht vor der Entscheidung, wie weit zu gehen sie bereit ist.
Im Mittelpunkt des 9minütigen Kurzfilms THE SHIFT (Bildgestaltung von HFF-Kamera-Student Karl Kürten) von Laura Carreira steht die Leiharbeiterin Anna. Die Kamera begleitet sie bei einem morgendlichen Einkauf im Supermarkt, der bestimmt ist von den Preisen der Artikel, die Anna sich gerade so leisten kann. Als die Waren auf dem Band der Kassiererin entgegen steuern, kommt der Anruf aus der Agentur: Anna hat ihre Schicht verloren. THE SHIFT zeigt in wenigen Minuten die permanente Unsicherheit, in der Leiharbeiter*innen leben und offenbart unaufgeregt wie schonungslos die Distanz zwischen unserer Arbeitswelt und den Menschen, die von ihr abhängen und in ihr Sicherheit suchen, obwohl sie stattdessen oft Ungewissheit und Armut finden.
THE MAN WHO SOLD HIS SKIN von Kaouther Ben Hania mit Monica Bellucci (Director of Photography HFF-Kamera-Absolvent Christopher Aoun) erzählt die Geschichte des jungen Syrers Sam Ali, der vor dem Krieg aus seinem Heimatland nach Libanon flieht. Um nach Europa zu gelangen und dort mit seiner großen Liebe ein neues Leben beginnen zu können, willigt Sam Ali ein, sich von einem weltweit gefeierten Tattoo-Künstler den Rücken tätowieren zu lassen. Doch er muss erkennen, dass die Entscheidung, seinen Körper in ein begehrtes Kunstwerk zu verwandeln, das Gegenteil von Freiheit bedeutet.
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