In der Zusammenarbeit mit dem Interessenverband Contergangeschädigter Nordrhein-Westfalen hat die Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) individuelle Hilfsmittel entworfen und mit Hilfe eines 3D-Druckers gefertigt. Das Projektteam ist offen für weitere Bedarfsanmeldungen.
„In den vergangenen Monaten sind sieben individuelle Hilfsmittel entstanden, die von Menschen mit Beeinträchtigungen benötigt und im Moment entworfen oder bereits ausprobiert werden. Wir entwickeln dies im Rahmen des Forschungsprojekts ‚Emscher-Lippe hoch 4‘, an dem insgesamt acht Partner beteiligt sind“, erklärte Lisa Preissner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt. Sie fertigt an der hsg Bochum mit dem 3D-Drucker die Hilfsmittel.
In dem Forschungsprojekt werden die Möglichkeiten der Digitalisierung im Lern- und Demonstrationslabor erlebbar. Konkret werden in einem sogenannten Fabrikationslabor, kurz FabLab, solche individuellen Hilfsmittel gefertigt, die für Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen den Einstieg in das Berufsleben ermöglichen oder Abläufe des Alltags erleichtern.
„Wir möchten vorhandene Barrieren mit Hilfe von digitalen Lösungen abbauen. Dazu stimmen wir die Bedürfnisse gemeinsam mit der Zielgruppe ab, fragen nach, welche individuellen Hilfsmittel benötigt werden und wie sie eingesetzt werden sollen“, erläuterte Dr. Wolfgang Deiters, Professor für Gesundheitstechnologien an der hsg Bochum, der den Projektteil der hsg Bochum verantwortet.
„Es geht uns auch darum, die Betroffenen an der Entwicklung zu beteiligen, also um einen partizipativen Ansatz“, fügte Preissner hinzu und berichtet weiter von der Kooperation mit dem Interessenverband Contergangeschädigter NRW im Rahmen des Projekts: „Über diese spannende Zusammenarbeit wurde ein Film gedreht, der den Prozess veranschaulichen soll – von der ersten Anfrage, über das gemeinsame Entwickeln bis hin zum Ausdruck des Hilfsmittels im 3D-Druck-Labor, der anschließenden Probenutzung und der Verbesserung.“
Dabei setze das Team darauf, dass die Betroffenen selbst mithelfen und den Ton angeben. „Mittlerweile wurde beispielsweise ein Adapter für die Verwendung eines Haushaltsgeräts entwickelt, welches die Nutzung durch einen Fuß vereinfacht und mehr Sicherheit beim Greifen mit dem Fuß ermöglicht. Weiterhin erhielt ein Haarbürstenkopf einen speziellen Griff, mit dem die Bürste besser gehalten und leichter aufgenommen werden konnte“, sagte Lisa Preissner. Es gehe aber beispielsweise auch um Optimierungen von Anzieh-Hilfen oder zum Öffnen von Verschlüssen.
Das Forschungsprojekt ‚Emscher-Lippe hoch 4‘ wird vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Diese acht Partner arbeiten in dem Projekt zusammen: Hochschule Ruhr West (Konsortialführung), Stadt Bottrop, Bottroper Werkstätten (Diakonie), Hochschule für Gesundheit, matrix GmbH & Co. KG, Sozialforschungsstelle Dortmund (sfs), Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung der TU Dortmund, Bergische Universität Wuppertal, Institut SIKoM und e.b.a. gGmbH.
Hier geht es zum Film ‚ Emscher-Lippe hoch 4: Individualisierte Hilfsmittel aus dem 3D-Drucker‘, der vom Interessenverband Contergangeschädigter Nordrhein-Westfalen produziert wurde: https://youtu.be/wXHa-qO3Y4E
http://el4.org - Homepage des Forschungsprojekts
http://www.hs-gesundheit.de/forschung/laufende-projekte/emscher-lippe-hoch-4 - hsg-Webpage
Nach dem Ausdruck aus dem 3D-Drucker wurde das blaue Hilfsmittel zur Erweiterung des Griffs an dem T ...
Lisa Preissner
el4/Lisa Preissner
Lisa Preissner arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der hsg Bochum im Rahmen des Projekts ...
Judith Merkelt-Jedamzik
hsg Bochum/jmj
Criteria of this press release:
Journalists
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
regional
Transfer of Science or Research
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).