Schulisches Wohlbefinden kann Motivation, Lernprozesse und schulische Leistung begünstigen. Im Rahmen einer Umfrage hat Dr. Frances Hoferichter von der Universität Greifswald gemeinsam mit Kolleginnen der Universität Jyväskylä und der Universität Ost-Finnland untersucht, inwiefern ein positiver Umgang mit negativen schulischen Erfahrungen und ein Schul- und Klassenklima, das auf Unterstützung und nicht auf Konkurrenz oder Wettbewerb aufbaut, zum schulischen Wohlbefinden beitragen. Befragt wurden 1024 finnische Sekundarschüler*innen. Die Ergebnisse wurden nun in Learning and Instruction (doi.org/10.1016/j.learninstruc.2020.101377) veröffentlicht.
Schulisches Wohlbefinden kann die Motivation, Lernprozesse und schulische Leistung begünstigen. Im Sinne einer gezielten Motivations- und Lern/Leistungsförderung ist es von zentraler Bedeutung, genau zu wissen, wann Schüler*innen sich wohl in ihrer Schule fühlen. Um dies herauszufinden, beantworteten Schüler*innen in der Mitte der 7. Klasse und zu Beginn der 9. Klasse Fragen zu ihrem Stresserleben in der Schule, zu ihrer Schulzufriedenheit, ihrer Einstellung zur Schule, der Qualität der Beziehungen mit ihren Peers, dem wahrgenommenen Schul- und Klassenklima und dem Umgang mit negativen Erfahrungen in der Schule.
Die Studie zeigt, dass sich die schulische Widerstandsfähigkeit von Schüler*innen – also der positive Umgang mit negativen schulischen Erfahrungen wie schlechten Noten und Kritik – positiv auf die Zufriedenheit der Schüler*innen mit der Schule auswirkt. Widerstandfähige Schüler*innen stellen sich erfolgreich den schulischen Herausforderungen und sehen die Schule in einem positiven Licht. Darüber hinaus schützt ein positives Klassen- und Schulklima die Schüler*innen vor negativen Schuleinstellungen, die bei den Jugendlichen im Laufe der Schulzeit tendenziell zunehmen. Denn Schüler*innen fühlen sich mit zunehmendem Alter und insbesondere in der Zeit des Schulwechsels von der Grundschule zur weiterführenden Sekundarschule zunehmend weniger wohl in der Schule, so ein weiteres Ergebnis der Studie.
„Insbesondere in der Adoleszenz sind die Schulen gefordert, die Bedürfnisse der Schüler*innen zu erkennen und auf sie einzugehen, um das schulische Wohlbefinden zu fördern. Sowohl eine gute schulische Widerstandsfähigkeit als auch ein auf Unterstützung aufgebautes Klassen- und Schulklima können in unterschiedlicher Weise zum schulischen Wohlbefinden der Schüler*innen beitragen und die Schüler*innen vor den Herausforderungen schützen, denen sie während der Adoleszenz im Zusammenhang mit ihrem bevorstehenden Schulübergang begegnen“, sagt Dr. Frances Hoferichter.
Weitere Informationen
Institut für Erziehungswissenschaften http://ews.uni-greifswald.de/
Hoferichter F., Hirvonen, R., Kiuru, N. (2020): „The development of school well-being in secondary school: High academic buoyancy and supportive class- and school climate as buffers,“ in: Learning and Instruction, 71, 101377. http://doi.org/10.1016/j.learninstruc.2020.101377
Symbolbild Schule @Oliver Böhm
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Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Vertr.-Prof. Dr. Frances Hoferichter
Institut für Erziehungswissenschaft
Ernst-Lohmeyer-Platz 3, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3710
Fax +49 3834 420 3702
frances.hoferichter@uni-greifswald.de
Criteria of this press release:
Journalists, Students, Teachers and pupils
Social studies, Teaching / education
transregional, national
Research results, Schools and science
German
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