idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/08/2020 13:31

Wie spät ist es auf der biologischen Uhr?

Dr. Ute Schönfelder Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Interdisziplinäres Forschungsteam der Friedrich-Schiller-Universität Jena, des Leibniz-Instituts für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut – und des Universitätsklinikums Jena wird mit 4,5 Millionen Euro von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert

    „Man ist so alt wie man sich fühlt.“ Wie diese häufig gebrauchte Redensart deutlich macht, bestimmt nicht allein die Spanne der bisher verstrichenen Lebenszeit das Alter eines Menschen. Vielmehr hängt das biologische Alter von zahlreichen Faktoren ab und unterliegt dabei – so wie es die Redensart sagt – auch psychologischen Einflüssen. Daher kann es durchaus sein, dass sich Alternsgenossen im körperlichen und geistigen Altersempfinden unterscheiden: Nicht gar so selten wirkt ein jung gebliebener Geist positiv auf die körperliche Fitness und umgekehrt.

    Wie sich das biologische Alter definiert und exakt bestimmen lässt und welche Faktoren die komplexen Alternsprozesse von Menschen beeinflussen, das herauszufinden ist das Ziel des neuen Forschungsprojekts IMPULS der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Das Projektteam wird bei seinem Forschungsvorhaben in den kommenden fünf Jahren von der Carl-Zeiss-Stiftung im Rahmen des Förderprogramms „Durchbrüche“ mit rund 4,5 Mio. Euro unterstützt. Das gab die Stiftung heute (8. Oktober) bekannt.

    Ganzheitlicher Blick auf den Alternsprozess

    IMPULS steht für „Identifizierung und Manipulation der physiologischen und psychologischen Uhren der Lebensspanne“. In ihrem Projekt wollen die Forschenden also nicht nur herausfinden, wie „spät“ es auf der biologischen Uhr eines Menschen aktuell ist. „Wir wollen auch wissen, ob und wie sich durch Manipulation der biologischen Uhr das Altern insgesamt verzögern lässt“, erläutert Christoph Englert, Sprecher des Verbundprojekts. Der Professor für Molekulare Genetik der Universität Jena und Forschungsgruppenleiter am Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) – sagt, dass Alternsprozesse durch individuelle Faktoren moduliert werden, wie Ernährung, Lebensstil und persönliche Altersbilder. „Wir wollen durch die Verknüpfung von Physiologie und Psychologie einen neuen Blickwinkel auf das Altern entwickeln.“

    Konkret wollen die Projektpartner in Studien am Menschen aber auch an verschiedenen Modellorganismen neue Kriterien auf molekularer und neurobiologischer Ebene für die Altersbestimmung ermitteln. Zudem sollen die Auswirkungen physiologischer Faktoren auf das Altern untersucht werden, beispielsweise der Einfluss von Sport auf die Gehirnalterung oder von Ernährung auf alternsbedingte Entzündungen. Ob sich psychologischer Stress oder das persönliche Alternserleben auf die biologische Uhr auswirken, wollen die Forschenden u. a. mit Hirnstrukturmessungen aufklären. Und nicht zuletzt sind ethische Implikationen der möglichen Ergebnisse Teil des Forschungsprojekts: Was bedeutet es, wenn sich Lebenserwartung und alternsbedingte Krankheiten künftig präziser vorhersagen lassen? Wie verändert sich der gesellschaftliche Blick aufs Alter, wenn wir es zukünftig auch biologisch und nicht rein chronologisch definieren können?

    Zum Projektteam gehören neben Alternsforschern auch Expertinnen und Experten aus Biochemie und Epigenetik, Medizin, Neuro- und Ernährungswissenschaft, Pharmazie, Epidemiologie, Bioinformatik, Biostatistik, Psychologie und Sozialwissenschaften.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Christoph Englert
    Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI)
    Beutenbergstraße 11, 07745 Jena
    Tel.: 03641 656042
    E-Mail: christoph.englert@leibniz-fli.de


    Images

    Dr. Birgit Perner untersucht an einem Stereo-Fluoreszenz-Mikroskop die Entwicklung der Blutgefäße im Kopf einer Fischlarve. Die Verwendung von Modellorganismen sowie bildgebende Verfahren spielen eine wichtige Rolle im IMPULS-Konsortium.
    Dr. Birgit Perner untersucht an einem Stereo-Fluoreszenz-Mikroskop die Entwicklung der Blutgefäße im ...
    Foto: Jens Meyer/Uni Jena


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Philosophy / ethics, Psychology
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Dr. Birgit Perner untersucht an einem Stereo-Fluoreszenz-Mikroskop die Entwicklung der Blutgefäße im Kopf einer Fischlarve. Die Verwendung von Modellorganismen sowie bildgebende Verfahren spielen eine wichtige Rolle im IMPULS-Konsortium.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).