idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/06/2020 13:21

Regelbetrieb einstellen! DIVI fordert Notfallmodus für Kliniken in Ballungsgebieten. Unverzüglich!

Nina Meckel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V.

    Die Zahlen der COVID-19-Patienten in den Kliniken und deren Intensivstationen steigen weiterhin sprunghaft an. Die ersten Einrichtungen erreichen ihre Belastungsgrenzen – vor allem in den Großstädten und Ballungsgebieten. Dabei erwarten vor allem die Intensivmediziner erst in den nächsten vier bis sechs Wochen den Höhepunkt der Patientenzahlen auf den Intensivstationen.

    Die Forderung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist deshalb unmissverständlich:
    „Die Krankenhäuser mit einem hohen Aufkommen an COVID-19-Patienten müssen jetzt, umgehend, aus dem Regelbetrieb herausgenommen und auf Notbetrieb umgestellt werden!“ mahnt DIVI-Präsident Prof. Uwe Janssens, stellvertretend für Ärzte und Pfleger auf den Intensivstationen. „Die Politik darf jetzt nicht länger auf Zeit spielen!“

    Im Notbetrieb werden vor allem alle Aufnahmen und Operationen abgesagt, die aus ärztlicher, fachspezifischer Sicht vertretbar auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden können. Das damit freigesetzte Personal aus den verschiedenen Bereichen – insbesondere das Fachpersonal der Anästhesie – steht dann zur Unterstützung der Intensivstationen, aber auch der Normalstationen zur Verfügung, um Patienten mit COVID-19 wie auch andere, schwerkranke Patienten ohne COVID-19 zu versorgen. Wenn aber kein Notbetrieb verordnet wird, ist niemand für die finanziellen Ausfälle der Kliniken zuständig. „Hier ist die Politik jetzt wirklich gefragt! Vor allem um das Personal in den Kliniken nicht schon morgen an die Überlastungsgrenze zu zwingen“, so Janssens. Seine Befürchtung: Ohne Kompensationszusagen werden viele Krankenhäuser nicht umstellen. „An einem Notbetrieb führt derzeit kein Weg mehr vorbei!“

    Berlin: Senat hat Weg für Notprogramm bereits frei gemacht

    In Berlin, wo die Patienten mit COVID-19 bereits die Rekordzahlen aus dem Frühjahr übersteigen, wird heute schon in den großen Kliniken ein reduziertes Programm für Notfälle praktiziert. Denn vor allem die großen Maximalversorger nehmen als Spezialisten die schwersterkrankten Patienten auf. „Für ganz Berlin ist diese Vorgehensweise seit dieser Woche über eine Rechtsverordnung seitens des Senats geregelt“, erklärt Prof. Steffen Weber-Carstens von der Charité Berlin.

    In den anderen Bundesländern wartet die Politik weiterhin ab. Es obliegt jedem Klinikmanagement, selbst Entscheidungen zu treffen. So entschied gestern die Universitätsklinik Düsseldorf erst einmal von Donnerstag bis Sonntag sämtliche planbaren OPs zu verschieben und nur noch Notfallpatienten aufzunehmen. „Es war eine sehr individuelle, aber auch schwierige Lage, die diesen Schritt notwendig gemacht hat“, so ein Sprecher der Uniklinik.

    „Ich verlange politische Unterstützung für alle, die hier vollen Einsatz bringen!“

    DIVI-Präsident Janssens verfolgt die Situation mit großer Sorge. „Wir sind noch lange nicht überfordert. Wir bekommen die Situation in den Griff, wenn uns die Politik jetzt endlich den Rücken stärkt!“, weiß er. Deshalb: Krankenhäuser aus dem Regelbetrieb herausnehmen wo es erforderlich ist, elektive Operationen sowie Eingriffe verschieben und den Krankenhäusern für diesen Aufwand finanzielle Kompensation unbürokratisch und schnell zusichern. „Am besten noch heute!“, so Janssens.

    Ansprechpartner für interessierte Wissenschaftler:

    Volker Parvu
    Geschäftsführer der DIVI

    info@divi.de
    Tel +49 (0)30 40 0 056 07

    Ansprechpartner für Journalisten:

    Nina Meckel
    Pressesprecherin der DIVI

    presse@divi.de
    Tel +49 (0)89 230 69 60 21

    www.divi.de/presse

    Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI)

    Die 1977 gegründete Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 3.500 persönlichen Mitgliedern und 19 Fachgesellschaften aus Anästhesiologie, Chirurgie, Innerer Medizin, Kinder- und Jugendmedizin sowie Neurologie und Neurochirurgie. Ihre fächer- und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallmedizin aus.
    Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der Gemeinnützigkeitsverordnung vom 24.12.1953 und ist damit ein nicht-wirtschaftlicher Verein gemäß § 21 ff BGB.

    Mehr über die DIVI im Internet: www.divi.de


    More information:

    https://www.divi.de/presse/pressemeldungen/pm-regelbetrieb-einstellen-divi-forde...


    Images

    Prof. Dr. Uwe Janssens
    Prof. Dr. Uwe Janssens
    Foto: Mike Auerbach


    Attachment
    attachment icon Regelbetrieb einstellen! DIVI fordert Notfallmodus für Kliniken in Ballungsgebieten. Unverzüglich!

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Science policy
    German


     

    Prof. Dr. Uwe Janssens


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).