idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/16/2020 17:29

UKE-Forschungsteam identifiziert neues neurologisches Syndrom bei Kindern

Saskia Lemm Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Genetischer Defekt führt zu verzögerter Sprachentwicklung und motorischen Beeinträchtigungen

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und weiteren beteiligten Einrichtungen haben ein neues neurologisches Syndrom bei Kindern identifiziert. Ihre Ergebnisse haben sie jetzt in dem Fachmagazin Nature Communication veröffentlicht.

    Dem Syndrom liegen Veränderungen in der sogenannten RNA-Interferenz zugrunde. „Dieser Mechanismus reguliert die Expression von Genen in den Zellen, er steuert also, wie genetische Informationen im Organismus zum Ausdruck kommen und in Erscheinung treten“, sagt Prof. Dr. Hans-Jürgen Kreienkamp aus dem Institut für Humangenetik des UKE. Für die Entdeckung des Mechanismus wurden die beiden US-Wissenschaftler Andrew Z. Fire und Craig C. Mello 2006 mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet.

    In einer multidisziplinären Studie wurde durch klinische, genetische, neurobiologische und biochemische Untersuchungen sowie durch Computersimulationen erstmals gezeigt, dass minimale Veränderungen in einer zentralen Komponente der RNA-Interferenz, dem sogenannten Argonaute-2 Protein, zu einer schweren neuronalen Entwicklungsverzögerung führen. Alle der 21 untersuchten Patienten weisen eine Intelligenzminderung sowie verzögerte Sprachentwicklung und motorische Beeinträchtigungen auf. „Die Studie zeigt erstmals die zentrale Bedeutung der RNA-Interferenz und der damit verbundenen Regulation der Genexpression für die Entwicklung des menschlichen Gehirns“, erklärt Dr. Dr. Davor Lessel, der die Studie gemeinsam mit Prof. Kreienkamp geleitet hat.

    An dem Forschungsprojekt beteiligt waren neben dem Institut für Humangenetik auch die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKE, der Fachbereich Chemie der Universität Hamburg sowie weitere Arbeitsgruppen aus acht Ländern.


    Contact for scientific information:

    Dr. Dr. Davor Lessel
    Institut für Humangenetik
    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
    Martinistraße 52
    20246 Hamburg
    Telefon: 040 7410-51818
    d.lessel@uke.de

    Prof. Dr. Hans-Jürgen Kreienkamp
    Institut für Humangenetik
    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
    Martinistraße 52
    20246 Hamburg
    Telefon: 040 7410-54395
    kreienkamp@uke.de


    Original publication:

    Davor Lessel, Hans-Jürgen Kreienkamp et. al., Germline AGO2 mutations impair RNA interference and human neurological development, Nature Communication, 2020. DOI: 10.1038/s41467-020-19572-5


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).