Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis wirklich erkennbar sein wird, wie sehr COVID 19 zu tiefgreifenden Verwerfungen von Gesellschaften und Ökonomien führte und neue Konfliktdynamiken in Gang setzte. Eingeschränkt durch die Pandemie forschten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BICC dennoch weiter empirisch in Regionen, die durch Flucht, volatile Gewaltkonflikte und Rüstungsproliferation gekennzeichnet sind. Der Jahresbericht 2020 veranschaulicht die einzigartige Expertise des BICC: Forschung und Politikberatung, die die Perspektive der betroffenen Menschen in den Mittelpunkt stellen.
So thematisiert das Essay des Jahresberichts, wie sehr etwa vor Krieg und Gewalt Geflüchtete ebenso wie Arbeitsmigrantinnen und -migranten der Pandemie ausgesetzt sind. „COVID 19 macht gesellschaftliche Probleme wie in einem Brennglas überdeutlich sichtbar. Zugespitzt geht es um die Frage, wer ein Recht auf Mobilität hat – und wer nicht“, erklärt Conrad Schetter, Wissenschaftlicher Direktor des BICC.
Im Forschungsprofil des BICC nimmt die Forschung zu gewaltsamen Vertreibungen und Flucht auch 2020 einen hohen Stellenwert ein. Gleichzeitig erforscht es Dynamiken von Gewaltkonflikten und deren Akteurinnen und Akteure. Der Blick BICC-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist dabei nicht nur auf die Konfliktlagen etwa im Sahel, im Mittleren Osten oder Nagorny Karabach, sondern auch auf die Gesellschaft in Deutschland gerichtet. Der Jahresbericht 2020 stellt auch Projekte vor, die sich hierzulande mit der Polarisierung der Gesellschaft und Tendenzen der Radikalisierung, etwa durch gewaltbereiten Salafismus oder die extreme Rechte beschäftigen. „Wichtige Aufgabe ist es hierbei, die gewonnene Expertise mit Kommunen, Ministerien, Politikerinnen und Politikern zu teilen, um eine bessere Prävention zu ermöglichen“, unterstreicht Conrad Schetter.
Ein weiterer Schwerpunkt des BICC-Jahresberichts ist schließlich die Arbeit im Bereich der Klein- und Leichtwaffenkontrolle. In vielen afrikanischen Ländern sind die Eskalation von Gewalt und die Zunahme von Terrorakten eng mit der grenzübergreifenden Proliferation solcher Waffen verbunden. Expertinnen und Experten des BICC unterstützen die Afrikanische Union und andere Regionalorganisationen vor Ort, Strategien und Prozesse für die zukünftige Klein- und Leichtwaffenkontrolle zu entwickeln.
Conrad Schetter, Wissenschaftlicher Direktor des BICC, fasst zusammen: „BICC forscht gegenwärtig zu hoch brisanten Themen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, national wie international Wissenschaft und politische Praxis in Dialog miteinander zu bringen.“
Sie finden den zweisprachigen Jahresbericht (barrierefrei auf Deutsch und Englisch) als pdf unter: https://www.bicc.de/uploads/tx_bicctools/BICC_AR_2020.pdf
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BICC ist ein außeruniversitärer Think Tank mit einem internationalen Mitarbeiterstab. Es wurde 1994 gegründet und ist Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft. Der Forschungsdirektor des BICC hat eine Professur für Friedens- und Konfliktforschung an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn inne. Das Zentrum erhält eine jährliche Grundfinanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Zu seinen Drittmittelgebern gehören deutsche und internationale Forschungsinstitutionen, Bundesministerien wie auch internationale Organisationen.
Weitere Informationen:
Susanne Heinke
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)228/911 96-44 / -0,
E-Mail: pr@bicc.de
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Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Politics, Social studies
transregional, national
Research projects, Scientific Publications
German
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