Nach einer im September 2020 an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg (EH) durchgeführten studentischen Online-Umfrage bei 109 Hauptamtlichen aus dem Bereich des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg (EJW) hat sich die evangelische Jugendarbeit in Württemberg durch die Corona-Pandemie stark verändert. Mehr als die Hälfte der Hauptamtlichen berichten dabei über eine Abnahme der Ehrenamtlichen nach der Phase des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020. Bei der Anzahl der Jungschargruppen wird durchschnittlich über einen Rückgang von 19 Prozent der Gruppen berichtet. Jede fünfte Jungschar existiert demnach am Ende des Lockdowns nicht mehr.
Aktuelle Studie zeigt Rückgang bei Jungschargruppen und Wachstum bei digitaler Jugendarbeit. Dies ist das Fazit einer im September 2020 an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg (EH) durchgeführten studentischen Online-Umfrage bei 109 Hauptamtlichen aus dem Bereich des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg (EJW). Demnach hat sich die evangelische Jugendarbeit in Württemberg durch die Corona-Pandemie stark verändert. Mehr als die Hälfte der Hauptamtlichen berichten dabei über eine Abnahme der Ehrenamtlichen nach der Phase des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020. Bei der Anzahl der Jungschargruppen wird durchschnittlich über einen Rückgang von 19 Prozent der Gruppen berichtet. Jede fünfte Jungschar, die traditionelle Gruppenform der evangelischen Landeskirche in Württemberg, existiert demnach am Ende des Lockdowns nicht mehr.
Besonders stark wurden auch die Waldheime und Freizeiten getroffen, auch weil weniger Plätze wegen Hygiene-Schutzkonzepten angeboten werden konnten. Hier berichten drei Viertel der Hauptamtlichen über einen Rückgang gegenüber den Zahlen von 2019. Deutlich weniger beeinträchtigt sind Angebote mit jungen Erwachsenen. In diesem Bereich gab es bei einem Viertel der Befragten auch Zuwächse in der Zahl erreichter Menschen.
Der Einsatz digitaler Medien wurde in den Jugendarbeitsangeboten deutlich verstärkt. Dabei stehen viele Verantwortliche vor einem Dilemma. Messengerdienste wie WhatsApp sind datenschutzrechtlich eigentlich für die Jugendarbeit nicht zulässig, aber ohne solche Dienste sind Jugendliche heutzutage kaum erreichbar. Vier Fünftel der Jugendreferentinnen und Jugendreferenten setzen daher WhatsApp ein, auch Instagram, Zoom und eigene Internetseiten gehören zu den digitalen Standardmedien der Jugendarbeit. Allerdings weisen die Kommentare der Befragten darauf hin, dass viele Jugendliche sich während des Lockdowns nach realen Begegnungen gesehnt hätten, digitale Zusammenkünfte seien eher eine Notlösung.
EH-Studentin Hannah Brinkmann, die im Rahmen eines studentischen Forschungsprojekts die Befragung initiierte, zeigt sich beeindruckt vom Engagement der Jugendreferentinnen und Jugendreferenten: „Ein Drittel der Hauptamtlichen hat die Befragung beantwortet, viele haben ausführlich über ihre Situation berichtet“, sagt die 22-jährige angehende Religions- und Gemeindepädagogin. Für ihren Mentor, Professor Dr. Wolfgang Ilg, weisen die Ergebnisse auf große Herausforderungen hin: „Gute Jugendarbeit lebt von Beziehungen – und die lassen sich nur bedingt in den digitalen Raum verlegen“, analysiert Ilg, der an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg die Professur für Jugendarbeit und Gemeindepädagogik innehat. Er verdeutlicht, dass das EJW mit diesen Daten bundesweit zu den ersten Jugendverbänden gehört, die detaillierte Auswertungen über die Folgen des ersten Lockdowns vorlegen können.
Für Cornelius Kuttler, den Leiter des EJW, sind diese Zahlen eine wichtige Hilfe, um einen realistischen Blick auf die Jugendarbeit in der gegenwärtigen Situation zu bekommen. Er ermutigt die Verantwortlichen in der evangelischen Jugendarbeit dazu, jetzt nicht nur auf den Rückgang zu blicken, sondern innovative und kreative Wege zu gehen. Dafür seien unter den Corona-Beschränkungen auch neue digitale Wege hilfreich. "Und wir werden nach dem „Social Distancing“ wieder ganz neu zu schätzen wissen, was es bedeutet, sich in Gruppen real treffen zu können“, so Kuttler.
Prof. Dr. Wolfgang Ilg
w.ilg@eh-ludwigsburg.de
http://www.jugend-zaehlt.de/corona
Criteria of this press release:
Journalists
Religion
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).