Der Markt für Satelliten in erdnaher Umlaufbahn wächst rasant: Heutzutage befinden sich etwa 2500 Satelliten in dieser Zone, für die kommenden zehn Jahre sind Starts für rund 50.000 weitere angekündigt. Sie können zum Beispiel Luftbilder der Erdoberfläche aufnehmen oder Telekommunikations-Netzwerke verstärken. Informatiker der Universität des Saarlandes haben die Nutzung dieser Art von Satelliten optimiert. Um ihre Entwicklungen auch Marktreife zu bringen, werden sie nun vom Europäischen Forschungsrat (ERC) gefördert.
Die Europäische Union unterstützt den Technologietransfer mit der so genannten Proof-of-Concept-Förderung. Dabei erhalten Forscher, die bereits durch den Europäischen Forschungsrat gefördert werden, 18 Monate lang insgesamt 150.000 Euro. Dies hat zum Ziel, Entwicklungen aus europäischer Spitzenforschung zu marktreifen Produkten zu entwickeln.
Das Team um Informatik-Professor Holger Hermanns am Saarland Informatics Campus forscht bereits seit 2016 an dem Weltraum-Thema und wird dafür mit dem millionenschweren ERC Advanced-Grant „POWVER“ gefördert. So haben die Wissenschaftler bereits die Berechnung des Energiebudgets und die Steuerung sogenannter Nano-Satelliten, also Kleinst-Satelliten mit maximal 10 Kilogramm Gewicht, erheblich verbessern können. „Mit der neuen Förderung ‚LEOpowver‘ werden wir nun ausführlich mit einigen Nano-Satelliten im erdnahen Orbit experimentieren und eine Kommerzialisierungsstrategie für unsere bisherigen Entwicklungen erarbeiten“, erklärt Hermanns. In dem Projekt kooperieren die Saarbrücker Forscher wie schon bei Vorgängerprojekten mit dem dänisch-luxemburgischen Satellitenbetreiber GOMspace.
Mehr Informationen zur Forschung von Professor Hermanns rund um die Nano-Satelliten bietet die folgende Pressemitteilung vom 30.11.2020: https://idw-online.de/de/news758901
Hintergrund Saarland Informatics Campus:
800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und rund 2000 Studierende aus mehr als 80 Nationen machen den Saarland Informatics Campus (SIC) zu einem der führenden Standorte für Informatik in Deutschland und Europa. Fünf weltweit angesehene Forschungsinstitute, nämlich das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Max-Planck-Institut für Informatik, das Max-Planck-Institut für Softwaresysteme, das Zentrum für Bioinformatik und das Cluster für „Multimodal Computing and Interaction“ sowie die Universität des Saarlandes mit drei vernetzten Fachbereichen und 21 Studiengänge decken das gesamte Themenspektrum der Informatik ab.
Redaktion:
Philipp Zapf-Schramm
Saarland Informatics Campus
T: 0681 302-70741
pzapf@mmci.uni-saarland.de
Prof. Dr. Holger Hermanns
Tel.: +49 (0)681 302 5630
E-Mail: hermanns@cs.uni-saarland.de
https://erc.europa.eu/funding/proof-concept
https://www.powver.org/optimal-power-in-outer-space/
https://gomspace.com/home.aspx
Informatiker Holger Hermanns zeigt das Modell eines Nano-Satelliten.
Oliver Dietze
Universität des Saarlandes
Criteria of this press release:
Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
Electrical engineering, Energy, Information technology, Mechanical engineering, Physics / astronomy
transregional, national
Transfer of Science or Research
German
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