Vier Mal in Folge gab es Silber, jetzt hat es wieder mit Gold geklappt. Bei der „University Physics Competition“ (UPC) belegten Bibek Bhujel aus Nepal, Fahrudin Delic aus Bosnien-Herzegowina und Carmelo Ortiz aus den Philippinen für die Jacobs University Bremen den ersten Platz. Das Trio setzte sich gegen starke internationale Konkurrenz durch. Insgesamt 346 Teams nahmen an dem Wettbewerb teil, den die englischsprachige Universität bereits 2014 für sich entscheiden konnte. Sie ist die einzige deutsche Universität, die bei der UPC bislang Goldmedaillen gewonnen hat.
Ein Raumfahrzeug per Ionenantrieb zum Saturn zu schicken oder ein unbemanntes Luftfahrzeug, einen sogenannten Quadrocopter, zu entwerfen und seine Stabilität im Wind zu analysieren – zwischen diesen Aufgaben mussten sich die Bachelorstudierenden entscheiden. „Keiner von uns war mit der Technik des Quadrocopters vertraut, deshalb wählten wir das erste Thema“, erzählt Bibek.
48 intensive Stunden hatte das Trio Zeit, um ihr Wahlthema im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit zu bearbeiten. Sie machten deutlich, wie das Raumfahrzeug seine Umlaufbahn um die Erde verlassen und mit optimalem Treibstoffverbrauch und maximaler Nutzlast die Umlaufbahn des Saturns erreichen könnte. Bei der Lösung dieser Aufgabe griffen die Studierenden auf die Gravitationsgesetze von Newton und Kepler zurück und entwickelten ein Modell mit dreifacher Schwerkraftumlenkung an Mond und Erde. Demnach benötigt die Raumsonde neun Jahre und 73 Tage, um von Ausgangspunkt zum Saturn zu gelangen.
„Wir haben als Team sehr gut funktioniert und waren in der Lage, uns schnell und gründlich in das Thema einzuarbeiten, obwohl es am Anfang ein wenig hakte“, meint Fahrudin. Wie seine Kommilitonen hatte sich der Bosnier nicht zuletzt aufgrund des ausgezeichneten Physikstudiengangs um einen Platz an der Jacobs University beworben. „Die Klassen sind klein, der Austausch mit den Professor:innen eng und wir sind als Studierende an ihren Forschungsvorhaben beteiligt.“ Ähnlich sieht das Carmelo: „Wir lernen in unseren Kursen Dinge, die sofort in einer Forschungsumgebung wie bei dem Wettbewerb anwendbar sind“, erklärt er.
Peter Schupp, Professor für Physik an der Jacobs University, ist „Faculty Sponsor“ des Teams bei der UPC, eine Art Mentor, der die Studierenden organisatorisch unterstützt. Für ihn ist der Erfolg seiner Gruppe auch ein Beleg für eine der großen Stärken der Jacobs University – ihre Diversität. „Dass sich Studierende aus derart unterschiedlichen Ländern und Kulturen auf unserem Campus treffen, Freundschaften schließen und international erfolgreich sind, ist beeindruckend. Für mich ist es eine große Freude, sie unterrichten zu dürfen.“
Über die Jacobs University Bremen:
In einer internationalen Gemeinschaft studieren. Sich für verantwortungsvolle Aufgaben in einer digitalisierten und globalisierten Gesellschaft qualifizieren. Über Fächer- und Ländergrenzen hinweg lernen, forschen und lehren. Mit innovativen Lösungen und Weiterbildungsprogrammen Menschen und Märkte stärken. Für all das steht die Jacobs University Bremen. 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet, erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1500 Studierenden stammen aus mehr als 120 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.
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