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02/18/2021 12:04

TUD-Psychologe Dr. Jakub Limanowski erhält Freigeist-Fellowship

Anne-Stephanie Vetter Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Mit dem renommierten Freigeist-Fellowship der VolkswagenStiftung werden besonders kreative Köpfe für ihre betont risikoreichen Forschungsvorhaben ausgezeichnet. Der Psychologe Dr. Jakub Limanowski von der TU Dresden ist einer von neun kreativen Köpfen in Deutschland, die in diesem Jahr die Möglichkeit erhalten, ihr innovatives Forschungsvorhaben zu realisieren. Sein Projekt „Re-Learning Body Models in the Human Brain“ wird mit rund 1,2 Mio. Euro über sechs Jahre gefördert.

    Jeder Mensch muss erst einmal lernen, sich als eigenständiges und handlungsfähiges körperliches Selbst zu begreifen. So stellen Neugeborene zunächst keinen Zusammenhang her, zwischen dem, was ihre Augen sehen und was ihre Hände tun. Erst nach und nach entwickelt sich ein individuelles „Körpermodell“, dass es dem Neugeborenen erlaubt, diese Hände als die „eigenen“ zu erkennen, und beispielsweise gezielt nach Gegenständen zu greifen. Obwohl sich die Neurowissenschaften, Psychologie und Philosophie weitgehend einig sind, dass das sogenannte Körpermodell letztlich vom Gehirn geschaffen wird, sind die genauen Mechanismen dieses kreativen Prozesses noch unbekannt.

    Mit dem neuen Freigeist-Projekt „Re-Learning Body Models in the Human Brain“ möchte der Psychologe Dr. Jakub Limanowski (derzeit Nachwuchsgruppenleiter am Exzellenzcluster CeTI - Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop) diese Wissenslücke schließen: Er glaubt, dass Mensch-Maschine-Interaktionen – die Kontrolle eines alternativen ‚Körpers‘ in virtuellen oder robotischen Umgebungen – einen ganz ähnlichen aktiven Lernprozess beinhalten, wie die Entwicklung des Körpermodells in Neugeborenen.

    Für die Entschlüsselung dieser Mechanismen möchte Dr. Limanowski mit seinem Freigeist-Team an der Fakultät Psychologie eine neue Erklärung von Körpermodellen in Form eines mathematischen Modells entwickeln, das die kognitiv-komputationalen Mechanismen der Wahrnehmung, Entscheidungsfindung und Handlung – und ihre Implementation im Gehirn – miteinander verbindet. Durch die Kombination innovativer Virtual-Reality-Experimente mit Messungen und direkter Manipulation von Gehirnaktivität wird die Forschungsgruppe drei Kernmechanismen innerhalb dieses Modells beleuchten: Wie lernt man aktiv, sich mit einem neuen (virtuellen) Körper zu identifizieren – wie testet und re-evaluiert man das eigene Körpermodell? Was passiert, wenn man zwischen physischen und virtuellen Körpern hin- und herwechselt? Wie nachhaltig verändert sich das eigene Körpermodell in solchen Szenarien, und welche Folgen hat dies für die körperliche Selbstwahrnehmung?

    „Indem wir aufdecken, wie Menschen ihre Körpermodelle aktiv transformieren, wird dieses Projekt helfen, einige der neuartigen Herausforderungen zu bewältigen, denen wir als (neu-) verkörperte Selbste in Mensch-Maschine-Interaktionen heute gegenüberstehen“, erläutert der Freigeist.

    Das Freigeist-Fellowship
    Die Freigeist-Fellowships der VolkswagenStiftung richten sich an ungewöhnliche und mutige Nachwuchs-forscherinnen und -forscher aus allen Fachgebieten in den ersten vier Jahren nach ihrer Promotion. Jährlich wählt die Stiftung bis zu fünfzehn Freigeister aus, die über eine Laufzeit von maximal acht Jahren bis zu 2,2 Mio. Euro erhalten können. Sie bieten den kreativen Köpfen maximalen Freiraum und eine klare zeitliche Perspektive für ihre Forschung.
    Um Freigeist-Fellow werden zu können, müssen die jungen Forschungspersönlichkeiten nicht nur eine herausragende fachliche Expertise mitbringen, sondern auch über die Grenzen der eigenen Fachdisziplin hinausblicken und kritisches Analysevermögen mit neuen Perspektiven und Lösungsansätzen verbinden.
    Mit einer letzten Bewilligungsrunde im Jahr 2021 beendet die VolkswagenStiftung das 2014 begonnene Nachwuchsförderprogramm – um nach der Neuausrichtung ihrer Förderstrategie mit neuen Förderideen an den Start zu gehen. Der nächste und letztmalige Stichtag für Projekteinreichungen ist der 01. April 2021.


    Contact for scientific information:

    Dr. Jakub Limanowski
    Email: jakub.limanowski@tu-dresden.de
    Website: https://www.jakublimanowski.com


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    Dr. Jakub Limanowksi
    Dr. Jakub Limanowksi

    Dr. Jakub Limanowksi

    Freigeist Dr. Jakub Limanowski möchte herausfinden, was passiert, wenn man zwischen physischen und virtuellen Körpern hin- und herwechselt und wie nachhaltig sich das eigene Körpermodell in solchen Szenarien verändert.
    Freigeist Dr. Jakub Limanowski möchte herausfinden, was passiert, wenn man zwischen physischen und v ...

    Dr. Jakub Limanowksi


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Psychology
    transregional, national
    Contests / awards, Science policy
    German


     

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    Freigeist Dr. Jakub Limanowski möchte herausfinden, was passiert, wenn man zwischen physischen und virtuellen Körpern hin- und herwechselt und wie nachhaltig sich das eigene Körpermodell in solchen Szenarien verändert.


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