Rechtsextrem und rassistisch motivierte Taten reichen von psychischer Gewalt bis hin zu körperlichen Schädigungen und richten sich gezielt gegen Menschen mit Migrationsgeschichte, Schwarze Menschen und Personen of Color (BPoC). Ein Forschungsprojekt des Instituts für interkulturelle Bildung und Entwicklung der TH Köln analysiert jetzt die Auswirkungen auf das Alltagsleben von Betroffenen in Nordrhein-Westfalen.
„Die Morde in Hanau, die Verbrechen des NSU und viele andere Fälle verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich mit rechtsextrem und rassistisch motivierter Gewalt auseinanderzusetzen. Doch während sich Politik, Medien und Wissenschaft in den vergangenen Jahren vielfach mit den Täterinnen und Tätern beschäftigten, wird die Perspektive der betroffenen Menschen bisher kaum thematisiert und rückt deutlich seltener in den Fokus“, sagt Prof. Dr. Birgit Jagusch vom Institut für interkulturelle Bildung und Entwicklung.
Gemeinsam mit Prof. Dr. Schahrzad Farrokhzad, Jinan Dib, Saloua Mohammed Oulad M Hand und Anna Metrangolo untersucht sie die Auswirkungen auf die von Gewalt Betroffenen und fragt nach Ansatzpunkten für Einrichtungen der Sozialen Arbeit. Im Forschungsprojekt sind Befragungen von Menschen mit Migrationsgeschichte und BPoC vorgesehen, denen rassistische Diskriminierung und Gewalt widerfahren ist. Zudem werden Beschäftigte aus Einrichtungen wie Antidiskriminierungsberatungsstellen, Organisationen für Migrantinnen und Migranten, Schulen und Beratungsstellen für Betroffene rechter Gewalt einbezogen.
Dabei sollen die kurz-, mittel- und langfristigen Folgen der Gewalt auf das Alltagsleben von Betroffenen und ihr soziales Umfeld herausgearbeitet werden. „Die Ergebnisse werden für die Entwicklung von Handlungskonzepten und zur Unterstützung von Betroffenen in professionellen Bildungs- und Beratungskontexten nutzbar gemacht“, so Farrokhzad.
Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen fördert das Projekt „amal – Auswirkungen rechtsextremer und rassistischer Gewalt auf das Alltagsleben von Menschen mit Migrationsgeschichte und BPoC in NRW“, mit dem die Forscherinnen an die Arbeit des Netzwerks für Extremismusforschung in Nordrhein-Westfahlen (CoRE-NRW) anknüpfen. Das Projekt startete im Dezember 2020 und hat eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren.
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