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02/25/2021 14:23

Bundesweit meiste KI-Professuren in Baden-Württemberg

Sabrina Schüle Pressestelle
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

    Nach einer aktuellen Auswertung des Landes gibt es an baden-württembergischen Hochschulen bereits mehr als 180 KI- und Robotik-Professuren. Damit liegt Baden-Württemberg mit großem Abstand an der Spitze aller Länder in Deutschland. Dies bestätigt auch eine frühere Auswertung des Bitkom, die sich allerdings nur auf Universitäten und dort in erster Linie auf Informatik-Lehrstühle bezog.

    „Wir haben in Baden-Württemberg das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz früh erkannt und bringen diese mit einer klugen Förderpolitik und schlagkräftigen Investitionen kraftvoll voran. Spitze und Breite sind in Baden-Württemberg kein Widerspruch. An den Hochschulen des Landes findet Spitzenforschung auf Weltniveau statt. Zugleich werden hier die Talente von morgen ausgebildet. Mit unserem KI-Innovationscampus Cyber Valley im Raum Stuttgart/Tübingen ist zudem in kurzer Zeit ein weltweit beachteter Top-Standort entstanden“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Donnerstag (25. Februar 2021) in Stuttgart.

    Die Landesregierung habe im Rahmen ihrer frühzeitig vorgelegten ressortübergreifenden KI-Strategie klare Schwerpunkte und Handlungsfelder identifiziert. „Dazu gehört, dass wir die Bedeutung der Grundlagenforschung in der KI angemessen honorieren, um exzellente Köpfe für Baden-Württemberg zu gewinnen. So gelingt es, mit Innovationen und Fachkräften den hiesigen Standort bei KI ganz vorne zu positionieren“, so der Ministerpräsident. „KI made in Europe“ sei zudem der Weg, neue Technologien verantwortungsvoll in die Umsetzung zu bringen – „menschenzentrierte KI und Datenschutz sind die entscheidenden Stichworte, weshalb es nicht egal ist, wo Forschung stattfindet.“

    „Die Wissenschaft ist einmal mehr Taktgeber. Wir brauchen die klugen Köpfe an unseren Hochschulen, um die Chancen und Potenziale der Künstlichen Intelligenz zu nutzen, aber auch um Fehlentwicklungen – im Austausch mit der Gesellschaft – zu erkennen. Dafür muss das Themenfeld flächendeckend und fächerübergreifend an den Hochschulen in Forschung und Lehre verankert sein. Mit der konsequenten Ausrichtung dauerhafter Professuren zeigen unsere Hochschulen, dass sie die Zukunft aktiv und verantwortungsvoll mitgestalten“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Künstliche Intelligenz oder Digitalisierung seien dabei nicht nur Themen für die Informatik. „Sie durchdringen alle Bereiche unserer Gesellschaft. Deshalb ist es folgerichtig, dass sie auch an den Hochschulen in allen Fachbereichen breit verankert werden“, betonte Bauer.

    130 KI- und Robotik-Professuren gibt es aktuell an den Universitäten in Baden-Württemberg, davon 14 Professuren in den Bereichen Ethik und Philosophie sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die sich in KI-Projekten mit der Thematik beschäftigen. Weitere 51 KI- und Robotik-Professuren werden an Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg gezählt. Dazu kommen sieben weitere KI- und Robotik-Professuren an außeruniversitären Einrichtungen, wie dem Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DFKZ) (Stand: 18. Februar 2021; die Zahlen sind eine Momentaufnahme, da sich die Robotik und KI-Forschung sowie deren Professuren im Land sehr dynamisch entwickeln).

    Land schafft notwendige finanzielle Spielräume

    Das Land habe mit den Spielräumen für neues Personal durch den ersten Hochschulfinanzierungsvertrag (2015-2020) sowie in den Hochschul-Ausbauprogrammen im Dialog mit Wirtschaft und Wissenschaft frühzeitig einen Schwerpunkt auf Digitalisierung und Künstliche Intelligenz gesetzt. „Wir haben den Ausbau der Studienplätze zielgerichtet genutzt, um dieses Zukunftsfeld zu stärken“, so die Wissenschaftsministerin weiter. Mit der neuen zum 1. Januar in Kraft getretenen und erneut auf fünf Jahre angelegten Hochschulfinanzierungsvereinbarung biete das Land den Hochschulen über die hochschulinterne Anpassung der Funktionsbeschreibungen von Professuren hinaus auch künftig die notwendigen und verlässlich wachsenden finanziellen Spielräume, um noch weitere Professuren im Bereich KI und anderen Zukunftsbereichen einzurichten.

    KI-BW zieht die besten Köpfe ins Land

    Um die besten Köpfe ins Land zu ziehen, hat das Land über das Förderprogramm „KI-BW“ zehn zusätzliche Juniorprofessuren mit großzügiger Ausstattung an den baden-württembergischen Universitäten eingerichtet, die als eine Art „Satellitengruppe“ thematisch eng mit dem Innovationscampus Cyber Valley im Raum Stuttgart/Tübingen verknüpft sind. „Nur mit der notwendigen kritischen Masse können wir Top-Leute ins Land holen und hier halten. Deshalb stärken wir unsere Stärken und unterstützen die europäische Vernetzung, wie beispielsweise Promovierende im europäischen KI-Netzwerk ELLIS“, so Bauer. Die Konkurrenz mit der Privatwirtschaft um die besten Köpfe sei global sehr groß.

    Cyber Valley fliegt – international „the place to be“

    Mit dem Cyber Valley im Raum Stuttgart/Tübingen hat das Wissenschaftsministerium 2016 zusammen mit der Max-Planck-Gesellschaft, den Universitäten Stuttgart und Tübingen sowie den Unternehmen Amazon, BMW, Bosch, Daimler, IAV, Porsche und ZF Friedrichshafen ein europaweit einmaliges Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (KI) und intelligente Systeme auf den Weg gebracht. Das Cyber Valley gehört mit seiner Forschungsexzellenz und der Vernetzung mit globalen Unternehmen sowie dem Transfer in Anwendung und Gründungen schon heute zu den Top-Adressen weltweit – wie EU-Digitalkommissarin Margrethe Vestager im Dezember 2020 bei ihrem gemeinsamen virtuellen Besuch mit Bundeskanzlerin Merkel und Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte: „Cyber Valley is the place to be“. Erklärtes Ziel von Cyber Valley ist, die Ergebnisse der Forschung rasch zur Anwendung zu bringen, etwa indem Forschende dabei unterstützt werden, ihre Erkenntnisse in Start-ups zu kommerzialisieren.

    Weitere Informationen:

    Studie Bitkom:

    KI-Forschung in Deutschland | Übersicht über KI-Professuren
    https://www.bitkom.org/ki/forschung

    Cyber Valley & ELLIS:

    Ab 2022 wird der KI-Innovationscampus Cyber Valley am Standort Stuttgart/ Tübingen weiter ausgebaut: Das Tübinger KI-Kompetenzzentrum für Maschinelles Lernen, eines der fünf KI-Kompetenzzentren in Deutschland, wird künftig jeweils zur Hälfte durch Bund und Land dauerhaft finanziert. Das Land baut bereits jetzt das Zentrum weiter aus, verstärkt es mit einer Coding School, die praktische Kompetenzen im Programmieren vermittelt, und stellt dafür in den Jahren 2021 bis 2023 insgesamt 13,5 Millionen Euro zur Verfügung.

    Mit 100 Millionen Euro fördern die Hector-Stiftungen über mindestens zehn Jahre den Aufbau eines ELLIS-Institutes („European Laboratory for Learning & Intelligent Systems“) an der Universität Tübingen. Durch die Investition erhalten Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler attraktive Rahmenbedingungen für ihre Forschung an dem neuen ELLIS-Institut.
    https://www.cyber-valley.de/de/about
    https://ellis.eu/

    digital@bw – Digitalisierungsstrategie des Landes:

    Einen zusätzlichen Schub hat die Digitalisierungsstrategie des Landes gebracht, mit wesentlichen Investitionen im Bereich Wissenschaft. Die Hochschulen gehen bei den Zukunftsthemen Digitalisierung oder Künstliche Intelligenz eigenständig voran. Das Land leistet in besonders innovativen Feldern zusätzliche Unterstützung, wie zum Beispiel bei den intelligenten Systemen oder der personalisierten Medizin. So wird das Tempo in wichtigen Innovationsfeldern zusätzlich erhöht.

    Die Digitalisierung ist ein zentraler Arbeitsschwerpunkt der Landesregierung: Mehr als 1,5 Milliarden Euro werden in dieser Legislaturperiode in die Digitalisierung investiert, über eine Milliarde Euro davon in den Ausbau der digitalen Infrastruktur. Erstmals werden alle Vorhaben unter dem Dach des Digitalisierungsministeriums koordiniert und gebündelt. Mit „digital@bw“ wurde im Sommer 2017 die erste landesweite und ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie vorgestellt.


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy, Studies and teaching
    German


     

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