idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/02/2021 10:30

DAAD-Mitgliedshochschulen: Sorge um internationale Studierende

Michael Flacke Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    Nach rund einem Jahr Corona-Pandemie sorgen sich viele Mitgliedshochschulen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) um ihre Studierenden aus dem Ausland. Neben dem Rückgang der Erstsemester sei die finanzielle und psychische Lage vieler Studierender nach zwei digitalen Semestern sehr angespannt, berichteten verschiedene Hochschulleitungen beim virtuellen Treffen am gestrigen Montag (1.3.).

    Der DAAD hatte die Hochschulleitungen für Internationales zu einem virtuellen Austausch eingeladen, rund 100 Hochschulen aus ganz Deutschland nahmen teil. Sie berichteten über Sorgen und Herausforderungen der Internationalisierung in Zeiten der Corona-Pandemie.

    „Viele unserer Mitgliedshochschulen sind besorgt, was die Gewinnung und den Verbleib internationaler Studierender angeht. Die zurückgegangenen Zahlen internationaler Erstsemester treibt die Hochschulleitungen dabei genauso um, wie die oftmals schlechte psychische oder finanzielle Lage der jungen Menschen, die bereits länger bei uns im Land studieren“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee nach dem Treffen. „Sie berichten von Studierenden, die unter dem Wegfall der sozialen Kontakte leiden, die vermehrt in den Beratungsstellen der Hochschulen auflaufen und die mit Blick auf ein erwartbar digitales Sommersemester wenig Licht am Ende des Tunnels sehen. Dies kann auch zu vermehrten Studienabbrüchen führen“, so Mukherjee. „Internationale Studierende sind ideale Kandidatinnen und Kandidaten, wenn es um die Gewinnung von Fachkräften für die deutsche Wissenschaft und Wirtschaft geht – gerade für einen Aufschwung nach der Pandemie. Wir dürfen als Gesellschaft diese Gruppe daher auch in herausfordernden Zeiten nicht aus dem Blick verlieren.“

    Es sei unerlässlich, dass die Bildungspolitik internationale Studierende in der Corona-Pandemie stärker in den Blick nehme. Neben den vielfältigen Angeboten der Mitgliedshochschulen müssten auch die Bundesländer psychosoziale Angebote für internationale Studierende weiter ausbauen und zusätzliche Möglichkeiten schaffen, um gemeinsames Lernen und den persönlichen Austausch und damit letztlich die Integration in Zeiten von Corona zu fördern.

    Angespannte Finanzsituation
    „Auch die finanzielle Situation der internationalen Studierenden bleibt angespannt. Nach unseren Schätzungen sind 100.000 der rund 320.000 Studierenden in Deutschland zwingend auf einen Nebenjob angewiesen. Diese Jobs, oftmals in Gastronomie, Kultur- und Veranstaltungsbranche, fallen nun seit längerem weg“, so der DAAD-Präsident. Es sei daher erfreulich, dass die vom Deutschen Studentenwerk verwalteten und vom Bundesbildungsministerium finanzierten Überbrückungshilfen bis September auch an internationale Studierende gezahlt würden. Gleichzeitig wünsche man sich von der Bundesregierung weiterhin einen Ausbau dieser finanziellen Unterstützung.

    Mehr ausländische Studierende, weniger Studienanfänger
    Die Zahl der in Deutschland eingeschriebenen internationalen Studierenden ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Der DAAD geht nach Hochrechnungen derzeit von rund 320.000 bis 325.000 internationalen Studierenden, sogenannten Bildungsausländern, an den Hochschulen aus. Größere Rückgänge gab es bei den internationalen Erstsemestern, hier gingen die Zahlen laut Statistischem Bundesamt im Sommersemester 2020 um mehr als 20 Prozent zurück. Für das Wintersemester und das gesamte Studienjahr 2020 erwartet der DAAD einen etwas geringeren Rückgang der internationalen Neueinschreibungen von 10 bis 15 Prozent.

    Brexit und KIWi
    Auch der Brexit und das Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus dem Erasmus-Programm beschäftigen die DAAD-Mitgliedshochschulen: „Die Auswirkungen des Brexits und das Ende der Zusammenarbeit mit den Partnern in Großbritannien im Erasmus-Programm stellen für viele Hochschulen einen Unsicherheitsfaktor mit Blick auf die Internationalisierung dar“, so DAAD-Präsident Mukherjee. Daher passte es gut, dass am Ende des virtuellen Austauschs das Kompetenzzentrum internationale Wissenschaftskooperation (KIWi) des DAAD seine Beratungsangebote für Hochschulen vorstellte.

    Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
    Michael Flacke
    Leiter der Pressestelle / Pressesprecher – SB03
    DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
    +49 228 882-454
    presse@daad.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Students
    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Science policy
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).