idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/08/2021 10:49

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) durch Corona stärker akzeptiert

Anna Julia Voormann Geschäftsstelle der DGRh
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.

    Seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie nutzen Patienten und Rheumatologen vermehrt digitale Gesundheitsanwendungen. Wie Autoren der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) in einer aktuellen Studie publiziert haben, hat sich eine positive Einstellung gegenüber digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) während der Pandemie verbreitet. Die Autoren folgern, dass DiGAs in Zukunft eine sinnvolle Rolle beim Management von rheumatologischen Erkrankungen spielen könnten.
    Sie finden diese Pressemeldung auch online unter: https://dgrh.de/Start/DGRh/Presse/Pressemitteilungen/Pressemitteilungen/2021/Pre...

    Menschen mit rheumatischen Erkrankungen müssen ihren Gesundheitsstatus, ihre Medikation sowie deren Wirkung regelmäßig überprüfen und dazu meist einen Rheumatologen konsultieren. Aus Sorge vor einer Ansteckung mit COVID-19 haben viele Patienten während der Pandemie verstärkt digitale Gesundheitsanwendungen genutzt, beispielsweise Videosprechstunden zur Verlaufskontrolle. In welchem Ausmaß dies stattfand und wie Patienten und Ärzte die neuen digitalen Möglichkeiten beurteilen, haben die Arbeitsgemeinschaft Junge Rheumatologen (AGJR) und der Bundesverband der Patientenorganisation Deutsche Rheuma-Liga e.V. analysiert. Ihre Publikation „Digital rheumatology in the era of COVID-19: Results of a national patient and physician survey“ ist nun in RMDopen erschienen. Die Wissenschaftler entwickelten einen Fragebogen und verteilten ihn über soziale Medien und per Email an Patienten mit Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis sowie an Rheumatologen. 299 Patienten und 129 Rheumatologen haben an der Befragung teilgenommen. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 49 Jahre, fast 80 Prozent waren Frauen. Bei den Ärzten nahmen fast gleichviel Männer wie Frauen teil, drei Viertel arbeiten an einem Krankenhaus, ein Viertel sind niedergelassen.

    „Wir wollten wissen, ob und welche DiGAs und digitale Technologien verwendet werden und welche Vor- und Nachteile Patienten und Ärzte wahrnehmen“, berichtet Dr. Martin Krusche, korrespondierender Autor und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Junge Rheumatologie (AGJR rheumadocs) von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie der Charité in Berlin. Viele Patienten und Ärzte waren positiv eingestellt und nutzten DiGAs während der Pandemie verstärkt: 74 Prozent der Patienten und 76 Prozent der Rheumatologen empfanden DiGAs beim Management ihrer rheumatischen Erkrankung als hilfreich. Dr. Krusche ergänzt: „Vor allem virtuelle Monitoringmöglichkeiten wie die Videosprechstunden wurden als sinnvoll erachtet, weil sie zeit- und ortsunabhängig stattfinden können und damit mehr Flexibilität bieten.“ Als Haupthindernis für den Nutzen von DiGAs gelten bei 58,5 Prozent der Patienten und bei 41,9 Prozent der Ärzte mangelnde Informationen über nützliche und verfügbare DiGAs. 42,1 Prozent der Patienten beklagen mangelnde Benutzerfreundlichkeit und 23,2 Prozent der Ärzte vermissen einen Beweis für die Nützlichkeit von DiGAs. Weniger als zehn Prozent der Befragten in beiden Gruppen – 0,7 Prozent der Patienten und 8,5 Prozent der Ärzte – betrachten DiGAs als negativ für das Verhältnis zwischen Arzt und Patient.

    Die COVID-19-Pandemie förderte die Akzeptanz und den Gebrauch von DiGAs und verändert möglicherweise langfristig das Management von rheumatologischen Erkrankungen, denn sowohl Patienten als auch Ärzte sind zunehmend an DiGAs als Ergänzung zu konventionellen Versorgungsangeboten interessiert“, betont Prof. Andreas Krause, Präsident der DGRh, vom Immanuel Krankenhaus in Berlin. In der Zeitschrift für Rheumatologie hatte die DGRh bereits im Oktober 2020 ihr Positionspapier „Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh) zur Anwendung der Videosprechstunde in der Rheumatologie“ veröffentlicht: Man sehe eine massive Entwicklung im Bereich der digitalen Kommunikation durch die Pandemie - knapp ein Fünftel aller Ärzte bieten inzwischen ihren Patienten neue Kommunikationsformen an. Ermöglicht und rechtlich geschützt wird das durch diverse Gesetze aus den vergangenen Jahren und Sonderregelungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung in der akuten Corona-Situation. Die Gesetze und Regelungen sollen einerseits die Chancen der Digitalisierung bei der Gesundheitsversorgung fördern, andererseits für Sicherheit bei der medizinischen Behandlung und im Datenschutz sorgen.

    Bei Abdruck Beleg erbeten.

    Literatur:
    Kernder A, Morf H, Klemm P, et al. Digital rheumatology in the era of COVID-19: results of a national patient and physician survey. RMD Open 2021;7: e001548. doi:10.1136/rmdopen-2020-001548.

    P. Aries, M. Welcker, J. Callhoff, G. Chehab, M. Krusche, M. Schneider, C. Specker J. G. Richter, Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh) zur Anwendung der Videosprechstunde in der Rheumatologie. Z Rheumatol, https://doi.org/10.1007/s00393- 020-00932-x. Angenommen: 20. Oktober 2020.

    Über die DGRh
    Die DGRh ist mit mehr als 1.500 Mitgliedern die größte medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft in Deutschland im Bereich der Rheumatologie. Sie repräsentiert hierzulande seit 90 Jahren die rheumatologische Wissenschaft und Forschung und deren Entwicklung. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die DGRh unabhängig und ohne Verfolgung wirtschaftlicher Ziele zum Nutzen der Allgemeinheit.

    ***********************************************************************

    Pressekontakt für Rückfragen:
    Stephanie Priester
    Pressestelle
    Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh)
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: +49 711 8931-605
    Fax: +49 711 8931-167
    E-Mail: priester@medizinkommunikation.org

    Kontakt:
    Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.
    Geschäftsstelle
    Anna Julia Voormann
    Generalsekretärin
    Wilhelmine-Gemberg-Weg 6, Aufgang C
    10179 Berlin
    Tel. +49 30 240 484 70
    Fax +49 30 240 484 79
    E-Mail: anna.voormann@dgrh.de
    http://www.dgrh.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).