idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/10/2021 11:06

Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen beleuchtet globale Ungleichheit bei Visa-Kosten

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Wie viel müssen Menschen für eine Reisegenehmigung in ein anderes Land bezahlen? Das hat ein Forschungsteam aus Göttingen, Paris, Pisa und Florenz global untersucht. Das Ergebnis: ein Bild großer Ungleichheit. Menschen aus ärmeren Ländern zahlen oft ein Vielfaches dessen, was Europäerinnen und Europäer bezahlen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Political Geography erschienen.

    Dr. Emanuel Deutschmann vom Institut für Soziologie der Universität Göttingen erstellte gemeinsam mit Prof. Dr. Ettore Recchi (Sciences Po Paris), Dr. Lorenzo Gabrielli (Pisa) und Nodira Kholmatova (EUI Florenz) einen neuen Datensatz zu Visa-Kosten für Reisen zwischen Ländern weltweit. Die Auswertung zeigt, dass Menschen aus Nordafrika und Südasien mit knapp 60 US-Dollar im Schnitt mehr als dreimal so viel für Tourismus-Visa bezahlen wie Menschen aus Westeuropa mit etwa 18 US-Dollar.

    Die Ungleichheit wird noch größer, wenn man die Wohlstandsunterschiede der Länder einbezieht. Während Europäerinnen und Europäer meist nur den Bruchteil eines Tages arbeiten müssen, um sich ein Visum leisten zu können, entsprechen die Visa-Kosten in einigen afrikanischen und asiatischen Ländern umgerechnet mehreren Wochen oder sogar Monaten des durchschnittlichen Einkommens.

    „Unser Datensatz gibt Auskunft über eine bisher wenig beachtete Dimension globaler Ungleichheit“, sagt Deutschmann. „Zwar hat nach Artikel 13 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte jede Person das Recht sich frei zu bewegen und jedes Land, auch das eigene, zu verlassen, aber de facto gibt es global gesehen je nach Herkunftsland unterschiedlich hohe Hürden für Mobilität. Dazu gehören auch die Visakosten, wie unsere Daten zeigen.“


    Contact for scientific information:

    Dr. Emanuel Deutschmann
    Georg-August-Universität Göttingen
    Institut für Soziologie
    Platz der Göttinger Sieben 3, 37073 Göttingen
    Telefon: 0551 3920474
    E-Mail: emanuel.deutschmann@uni-goettingen.de


    Original publication:

    Recchi, E., E. Deutschmann, L. Gabrielli & N. Kholmatova. 2021. The Global Visa Cost Divide: How and Why the Price for Travel Permits Varies Worldwide. Political Geography 86: 1–14. https://doi.org/10.1016/j.polgeo.2021.102350


    Images

    Die Anzahl der Tage, die Menschen dafür arbeiten müssen, um sich ein Visum leisten zu können, ist global sehr unterschiedlich.
    Die Anzahl der Tage, die Menschen dafür arbeiten müssen, um sich ein Visum leisten zu können, ist gl ...

    Dr. Emanuel Deutschmann
    Dr. Emanuel Deutschmann
    Lukas Klose


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Die Anzahl der Tage, die Menschen dafür arbeiten müssen, um sich ein Visum leisten zu können, ist global sehr unterschiedlich.


    For download

    x

    Dr. Emanuel Deutschmann


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).