idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/27/2004 14:48

Wie das Gehirn Sprache verarbeitet

Christoph Wingender Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftung Deutsches Hygiene-Museum

    Prof. Dr. Angela Friederici, Direktorin des Max-Planck-Instituts für neuropsychologische Forschung, Leipzig.
    Montag, 1. März 2004, 19 Uhr im Deutschen Hygiene-Museum Dresden,Lingnerplatz 1, 01069 Dresden
    Erster Vortrag in der Reihe zur Hirnforschung in Kooperation mit der VolkswagenStiftung begleitend zur Ausstellung "science + fiction. Zwischen Nanowelt und globaler Kultur"

    Die Linguistin und Psychologin Prof. Friederici hat wichtige Forschungsarbeiten zu den neuronalen Grundlagen des Sprechens im Gehirn geleistet und sich mit den Ursachen von Sprachstörungen beschäftigt.
    Sprache - das ist ein verwobenes Netzwerk aus Lauten, Struktur und Bedeutung. Seine ganzen Fähigkeiten mobilisiert das Gehirn, um dem Geknatter der Stimmbänder des Gesprächspartners einen Sinn zu geben. In einer guten halben Sekunde testen die grauen Zellen genuschelte Endungen auf grammatische Richtigkeit, prüfen Wörter und Sätze auf Sinn und Logik, schaffen einen grammatischen Bauplan, weisen thematische Rollen zu (wer was wem tut?) und interpretieren letztlich das Gesprochene. All diese Prozesse untersucht die Arbeitsgruppe "Neurokognition von Sprache" um Direktorin Angela Friederici beim Sprachverstehen. Die Ergebnisse untermauern, dass das Gehirn unglaublich schnell zunächst die Grammatik des Gehörten verarbeitet, ehe es die Bedeutung von Wörtern und Sätzen analysiert - und zwar hoch automatisiert, fern jeder bewussten Kontrolle.
    Die Ergebnisse des Friederici-Teams verfeinern die neuronale Landkarte der Sprachverarbeitung im Gehirn. Bei seinen Experimenten werden ganz bestimmte Parameter der Sprache systematisch verändert. Im Moment des Verstehens analysierten die Forscher die Gehirne von Testpersonen beispielsweise mit der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT).
    Wie gut und wie schnell die kleinen "Sprachlernmaschinen" das Angebot annehmen, untersucht Angela Friederici jetzt zusammen mit Kollegen der Universitäten in Berlin, Potsdam und Magdeburg sowie der Berliner Klinik Lindenhof. Die Forscher verfolgen wahrscheinlich sechs Jahre lang die sprachliche Entwicklung im Gehirn bei 250 Mädchen und Jungen von Geburt an - ein weltweit einmaliges Projekt. Beteiligt sind zur Hälfte Kinder, die aus Familien mit Sprachstörungen stammen. Im Vergleich zu sprachlich unauffälligen Familien sollen die einzelnen Prozesse der Sprachverarbeitung detailliert aufgeklärt werden, um künftig Störungen bei der Sprachentwicklung früher entdecken und therapieren zu können.


    More information:

    http://www.dhmd.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Philosophy / ethics, Religion, Social studies, Teaching / education
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).