Die Forschergruppe BioGeoChemie des Watts der Universität Oldenburg wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für weitere drei Jahre gefördert. Dafür stellt die DFG 3,2 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 800.000 Euro investieren das Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die Universität Oldenburg in die Verbesserung der Grundausstattung des großen Forschungsprojektes.
Die Erforschung der grundlegenden physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse im Watt könnten nun in der geplanten Weise fortgesetzt werden, sagte der Sprecher der Forschergruppe, Prof. Dr. Jürgen Rullkötter. Das Vorhaben liegt maßgeblich in den Händen des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg. Beteiligt sind auch die Arbeitsgruppe Meeresphysik der Universität, das Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie in Bremen, das Senckenberg-Institut in Wilhelmshaven und das ebenfalls dort angesiedelte Forschungszentrum Terramare.
Die Gutachter aus ganz Deutschland, die im November 2003 die Arbeit der Forschergruppe und ihre Ergebnisse aus den ersten drei Jahren unter die Lupe nahmen, kamen in ihrem Urteil zu einer einhellig positiven Bewertung. Besonders hoben sie die enge fachübergreifende Zusammenarbeit zwischen Geochemikern, Sedimentologen, Meeresphysikern und Mikrobiologen sowie die Bemühungen der Forschergruppe hervor, alle Untersuchungsergebnisse für die Entwicklung mathematischer Modelle zu nutzen, mit denen zukünftige Entwicklungen im Watt vorausgesagt oder Prozesse in Wattgebieten anderer Küstenzonen der Erde untersucht werden können.
Ihre Untersuchungsdaten verdankt die Forschergruppe vor allen Dingen dem etwa 40 Meter langen Messpfahl im Wattfahrwasser nahe der Südwestspitze der Insel Spiekeroog, von dem die oberen 13 Meter aus dem Wasser ragen. Er stellt - so die Einschätzung der Gutachter - ein weltweit einzigartiges Instrument für die Wattforschung dar, da er auch bei stärksten Winterstürmen registrieren kann, wie viel Sedimentmaterial zwischen Watt und offener Nordsee ausgetauscht wird. Solche Messungen sind mit Schiffen oder anderen Geräten nicht möglich. Gerade bei extremen Wetterlagen entscheidet sich, ob das Watt als Spätfolge des Deichbaus im Mittelalter weiterhin Schlick verliert und sich dadurch die Lebensverhältnisse der im Watt lebenden Organismen ändern.
Die Chemiker der Forschergruppe untersuchen den Nährstoffhaushalt im Rückseitenwatt der Insel Spiekeroog. Er wird einerseits kontrolliert durch Zuflüsse aus der Nordsee und aus dem Binnenland über das Siel in Neuharlingersiel. Andererseits spielt eine Rolle, inwieweit das organische Material des abgestorbenen Planktons und anderer Organismen von Bakterien abgebaut und wie viel in das Sediment des Wattbodens eingelagert wird. Diese Abbauvorgänge im Wasser, an der Oberfläche des Watts und in den tieferen Sedimentschichten werden von den Mikrobiologen in allen Einzelheiten untersucht. Dabei spielt die Sauerstoffversorgung eine entscheidende Rolle.
Kontakt: Prof. Dr. Jürgen Rullkötter,
Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM)
Tel. 0441-798-5359
Fax: 0441-798-3404
E-Mail: j.rullkoetter@icbm.de
http://www.uni-oldenburg.de/presse/03_maerz/047.html
Messpfahl im Wattfahrwasser
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Fertigstellung der Messstation
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Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Environment / ecology, Geosciences, Information technology, Mathematics, Oceanology / climate, Physics / astronomy
transregional, national
Research projects
German
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