Max-Planck-Forscher identifizieren bisher unbekannte Bakterien, die für das "biologische Rosten" von Eisen verantwortlich sind
Eisen ist das technologisch wichtigste Metall, hat aber einen Nachteil: Ungeschütztes Eisen rostet. Hauptschuld daran trägt der Sauerstoff der Luft, der Eisen in nasser Umgebung angreift. In vollständig wassergefüllten Rohrleitungen und Behältern, wo nur Wasser, aber keine Luft vorhanden ist, wäre Eisen im Prinzip recht lange beständig. Doch statt von Sauerstoff wird Eisen unter diesen Bedingungen oft von Bakterien angegriffen, die speziell an ein Leben ohne Sauerstoff angepasst sind. Man spricht daher von anaerober Biokorrosion. Diese ist seit Jahrzehnten bekannt und höchst unerwünscht, beispielsweise in der Erdöltechnologie. Weniger bekannt war, welche Bakterienarten die Hauptübeltäter sind und welcher Mechanismus hinter der Biokorrosion steht. Jetzt haben Wissenschaftler der Max-Planck-Institute für marine Mikrobiologie (Bremen) und für Eisenforschung (Düsseldorf) in Zusammenarbeit mit der Amtlichen Materialprüfungsanstalt Bremen neuartige Bakterien entdeckt, die Eisen deutlich schneller als bisher bekannte Arten korrodieren, aber dennoch bislang offensichtlich übersehen worden sind. Experimente sprechen dafür, dass diese Bakterien dem Eisen auf eine noch ungeklärte Weise Elektronen entziehen, und Elektronenentzug bedeutet Korrosion (Nature, 26. Februar 2004).
http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2004/...
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry, Construction / architecture, Geosciences, Information technology, Materials sciences
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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