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Das Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven (ttz Bremerhaven) beschreitet neue Wege in der Betreuung von Pflegebedürftigen. Gemeinsam mit regionalen Partnern hat das Bremerhavener Institut für Gesundheitstechnologien (BIGT) am ttz Bremerhaven eine virtuelle Form der Betreuung ermöglicht.
"In Kooperation mit hiesigen Pflegediensten haben wir es erreicht, eine bedarfsgerechte und marktorientierte Dienstleistung für die Menschen zu entwickeln", betont Werner Mlodzianowski, Geschäftsführer des ttz Bremerhaven. Genauso stellen wir uns den Technologie-Transfer des ttz vor, der hier zwischen unseren Wissenschaft und regionalen Dienstleistern stattgefunden hat - und der vor allem den Menschen zu gute kommt."
Seit kurzem bieten zwei regionale Pflegedienste diesen Service, der unter anderem eine ständig verfügbare Kommunikation via Bildschirm zu den Pflegebdürftigen beinhaltet. Wenn Senioren den Wunsch nach persönlicher Kommunikation haben, können sie von ihren Wohnungen aus Kontakt mit ihren Betreuern im Pflegedienst aufnehmen. Das Internet ermöglicht, dass beide den für ein vertrauensvolles Gespräch wichtigen Blickkontakt haben.
Die Internet-gestützte Dienstleistung wird im Rahmen des Projekts VITAL entwickelt. Projektpartner sind neben dem ttz Bremerhaven/ BIGT der Pflegedienst Unterweser und die Dirk Reske häusliche Kranken-, Alten- u. Behindertenpflege GmbH. Das Vorhaben wird über die Bremer Innovations-Agentur (BIA) und die Bremerhavener Arbeit GmbH (BRAG) aus Mitteln des Landes Bremen und des Europäischen Sozialfonds gefördert.
In Zukunft sollen Pflegebedürftige auf diese Weise rund um die Uhr betreut werden können. Damit wird es vor allem möglich, Phasen der Einsamkeit zu überwinden. Senioren können aber auch Rat der Betreuer einholen, Pflegemaßnahmen abstimmen und weitere Dienstleistungen anfordern. Dem Pflegedienst hilft die Bildübertragung während der Gespräche, den Gesundheitszustand der Senioren einzuschätzen, pflegerisch zu reagieren und auch eventuelle Notfälle zu erkennen.
"Unser Angebot hat zumindest in der Region einmaligen Charakter", erläutert Ralf Holz vom Pflegedienst Unterweser. "Zusammen mit dem bewährten Pflegebereich deckt der innovative Kommunikationsbereich mit einer psycho-sozialen Betreuung ein großes Spektrum an Bedürfnissen pflegebedürftiger Senioren ab."
"Bei vertretbaren Kosten können wir ein wirklich umfassendes Angebot im ambulanten Bereich machen", ergänzt Dirk Reske. "Damit passt die neue Dienstleistung in die heutige Zeit."
Prof. Dr. Ulrike Lichtblau vom BIGT am ttz Bremerhaven versichert, dass dabei besonderes Augenmerk auf eine Technikgestaltung gelegt wird, die sowohl den Senioren als auch den Betreuern eine einfache und angstfreie Nutzung des Kommunikationsangebots ermöglicht. "Technik wird nicht um ihrer selbst willen verwendet, sondern soll einen Beitrag dazu leisten, älteren Menschen lange ein selbstbestimmtes Wohnen in vertrauter Umgebung zu ermöglichen."
Die neuen Betreuungsaufgaben stellen besondere Anforderungen an die Mitarbeiter der Pflegedienste, die aus diesem Grund umfassend geschult werden. Die aufmerksame Gesprächsführung über eine räumliche Distanz hinweg muss ebenso trainiert werden wie die Beobachtung in der Pflegesituation, der Einsatz der Technik und die Bewegung vor der Kamera. Ein entsprechender Qualifizierungslehrgang wird in Kürze von der Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen (WiSoAk) angeboten. Er wurde gemeinsam mit den Pflegediensten und dem BIGT entwickelt. "Dies ist eine Beispiel gebende Kooperation, in der die unterschiedlichen Potenziale aller Beteiligten zum Tragen kommen", betont Petra Schröder von der WiSoAk.
Weitere Einrichtungen können ohne Schwierigkeiten in dieses Projekt eingebunden werden. Für Unternehmen der ambulanten Altenpflege findet am 10.3.2004 um 15:00 Uhr im ttz Bremerhaven eine Informationsveranstaltung statt. Anmeldungen erfolgen im ttz Bremerhaven/ BIGT bei Dipl.-Inform. Gabriele Roffmann unter der Rufnummer 0471/9448-853 oder per Email unter groffmann@ttz-bremerhaven.de .
Dem ttz Bremerhaven sind sechs Forschungsinstitute zugehörig, die sich der Entwicklung moderner marktfähiger Produkte und Prozesse verschrieben haben. Dies sind jeweils das Bremerhavener Institut für Lebensmitteltechnologie und Bioverfahrenstechnik (BILB); das Umweltinstitut; das Institut für Energie- und Verfahrenstechnik (IEV); das Bremerhavener Institut für Gesundheitstechnologien (BIGT); das Bremerhavener Institut für Biologische Informationssysteme (BIBIS) sowie das Bremerhavener Institut für Organisation und Software (BIOS).
Criteria of this press release:
Economics / business administration, Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Social studies
regional
Research projects, Research results
German
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