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04/23/2021 11:20

Europäische Spitzenförderung zur Erforschung der Multiplen Sklerose

Stefan Weller Stabsstelle Unternehmenskommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsmedizin Göttingen - Georg-August-Universität

    Renommierte und hochdotierte Förderung der Europäischen Union für Forscher an der UMG: Prof. Dr. Alexander Flügel, Direktor des Instituts für Neuroimmunologie und Multiple-Sklerose-Forschung der Universitätsmedizin Göttingen, erhält vom Europäischen Forschungsrat (ERC) einen ERC Advanced Grant.

    (umg) Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat Prof. Dr. Alexander Flügel, Direktor des Instituts für Neuroimmunologie und Multiple-Sklerose-Forschung der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), mit einem 2,3 Millionen Euro dotierten ERC Advanced Grant für die nächsten fünf Jahre ausgezeichnet. Mit der Förderung werden Prof. Flügel und sein Team die Krankheitsmechanismen untersuchen, die den fortschreitenden Verlauf der Autoimmunerkrankung Multiple Sklerose beeinflussen.

    Der Europäische Forschungsrat hat die Gewinner seines Wettbewerbs „2020 Advanced Grants“ am 22. April 2021 bekannt gegeben. Fördermittel im Gesamtwert von 507 Millionen Euro gehen an 209 führende Forscher in ganz Europa. In der Ausschreibungsrunde 2020 gehört Prof. Dr. Alexander Flügel zu den nur acht Prozent Antragsteller*innen, die mit ihren Forschungsvorhaben in dem Wettbewerb erfolgreich waren.

    „Die Förderung durch den ERC Advanced Grant ist für mein Team und mich eine große Anerkennung für unsere Arbeit. Gleichzeitig ist sie ein enormer Ansporn, unsere Forschungen auf dem Gebiet der Multiplen Sklerose zu vertiefen“, sagt Prof. Flügel. „Wir werden jetzt der wichtigen Frage, warum die Multiple Sklerose zu einer kontinuierlichen Zerstörung der Nervensubstanz führt, im Detail nachgehen können“.

    „Die ERC-Auszeichnung für Prof. Dr. Alexander Flügel und sein Forschungsteam von der UMG ist ein außerordentlich bemerkenswerter Erfolg“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Brück, Vorstand Forschung und Lehre der UMG und Dekan der Medizinischen Fakultät. „Wer sich in dem hochkompetitiven Wettbewerb europäischer Spitzenforschung um internationale Fördermittel so überzeugend durchzusetzen weiß, erfährt als Wissenschaftler eine Bestätigung für die exzellente Qualität seiner Arbeit. Wir freuen uns sehr für Alexander Flügel und die UMG, dass dies gelungen ist.“

    Der Mediziner und Neuroimmunologe Alexander Flügel forscht am Göttingen Campus mit seiner Arbeitsgruppe über die Krankheit Multiple Sklerose. Bei dieser Autoimmunerkrankung des Gehirns dringen Zellen des Immunsystems in das Nervengewebe ein und verursachen eine entzündliche Schädigung des Gewebes. Warum diese Krankheit oft zu einer lebenslang fortschreitenden Zerstörung des Nervengewebes führt, ist bislang nicht bekannt. Die etablierten Therapien für Multiple Sklerose können die anfänglichen Entzündungsangriffe auf das Gehirn sehr gut eindämmen. Die fortschreitende Zerstörung können sie allerdings nicht entscheidend beeinflussen. Hier setzt die Forschung des geplanten ERC-Vorhabens der Arbeitsgruppe von Prof. Flügel an. Sie versucht, die Mechanismen zu entschlüsseln, die für die fortdauernde und zunehmende Entzündungsreaktion im Nervensystem verantwortlich sind. „Wenn es gelingen sollte, die zellulären und molekularen Ursachen dieser schleichend-fortschreitenden Nervendegeneration bei der Multiplen Sklerose aufzudecken, könnten sich auch neue Ansatzpunkte für therapeutische Interventionen ergeben“, sagt Prof. Flügel.

    Die Arbeitsgruppe um Prof. Flügel beschäftigt sich intensiv mit der Frage, warum Zellen aus unserem eigenen Immunsystem in das Gehirn eindringen und dort eine zerstörerische Aktivität entfalten. Kürzlich ist es den Göttinger Wissenschaftlern*innen gelungen, ein neues experimentelles Krankheitsmodell zu entwickeln. Dieses neue Modell für die chronische Form der Multiplen Sklerose eröffnet ihnen erstmals die Möglichkeit, die fortschreitende Entzündung und Degeneration der Autoimmunität zu erforschen. Mit der anstehenden fünf-jährigen Förderung durch den ERC werden die Wissenschaftler*innen neueste hochauflösende Echtzeit-Mikroskopieverfahren mit genetisch-molekularen Analyseverfahren kombinieren, um die zugrundeliegenden Mechanismen dieser fortschreitenden Autoimmunerkrankung aufzuzeigen.

    Über den ERC Advanced Grant

    Der Europäische Forschungsrat (European Research Council) vergibt alljährlich Forschungsgelder in Höhe von bis zu 2,5 Millionen Euro pro Projekt an herausragende Wissenschaftler aller Wissenschaftsbereiche. Mit ihrer höchstdotierten Forschungsförderung, dem ERC Advanced Grant, fördert die Europäische Union vor allem Grundlagenforscher, die Antworten auf bisher ungelöste Fragen finden wollen, dabei neue Forschungsbereiche erschließen und neue Wissensstandards setzen. Der ERC Advanced Grant gibt etablierten Wissenschaftlern die finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit, sich bis zu fünf Jahre auf ihre Forschung konzentrieren zu können.

    WEITERE INFORMATIONEN
    Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
    Institut für Neuroimmunologie und Multiple-Sklerose-Forschung
    Prof. Dr. Alexander Flügel
    Von-Siebold-Straße 3a, 37075 Göttingen
    Telefon 0551 / 39-61158
    fluegel@med.uni-goettingen.de
    https://neuroimmunologie.umg.eu/


    Contact for scientific information:

    Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
    Institut für Neuroimmunologie und Multiple-Sklerose-Forschung
    Prof. Dr. Alexander Flügel
    Von-Siebold-Straße 3a, 37075 Göttingen
    Telefon 0551 / 39-61158
    fluegel@med.uni-goettingen.de
    https://neuroimmunologie.umg.eu/


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    Prof. Dr. Alexander Flügel, Direktor des Instituts für Neuroimmunologie und Multiple-Sklerose-Forschung, UMG.
    Prof. Dr. Alexander Flügel, Direktor des Instituts für Neuroimmunologie und Multiple-Sklerose-Forsch ...
    Foto: umg


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Research projects, Science policy
    German


     

    Prof. Dr. Alexander Flügel, Direktor des Instituts für Neuroimmunologie und Multiple-Sklerose-Forschung, UMG.


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